Strongbow:
Defiance
2018 habe ich Strongbow auf dem Back to Future zu Gunsten von Grillen & Gin (viel) verpasst und mich hinterher ziemlich darüber geärgert. Dreimal dürft ihr raten, welche Platte ich vom Pre-Festival-Mix noch lange hinterher gehört hab? Genau, das 2009er Release "Corner Bar Poetry". Punkrock beeinflusst vom Sound aus Kalifornien mit einem Händchen für Melodien und Singalongs mit Ohrwurmpotential.
Umso gespannter war ich nun, als jetzt der fünfte Langspieler "Defiance" das Licht der Welt erblickte. Die ersten zwei Tracks wurden als "ok" noch abgenickt, die Richtung stimmt schon mal. Mit dem darauffolgenden Titeltrack haben wir dann gleich das erste Highlight. "Defiance" geht gut nach vorne und motiviert die alten Knochen zur Bewegung, ist also quasi gesundheitsfördernd. "And we ride" atmet ganz klar den Spirit von Rancid und kommt sogar mit nem Off-Beat um die Ecke. "Gone" und "Bloodlines" beenden die A-Seite mit Ausrufezeichen. So bleibt das Niveau auch weiterhin hoch, Ausfälle gibts keine. Das Album endet mit dem Bruce-Springsteen-Cover "No Surrender" und dem Rausschmeißer "To the Night" gefühlt viel zu früh und ich muss meinen Allerwertesten zum Plattenspieler wuchten um die Scheibe umzudrehen; schön kurzweilig das Ganze.
Das Songwriting ist auf den Punkt, abwechslungsreich und ohne unnötige Längen. Die Ohohohs kommen wo sie kommen sollen, die Parts zum Pogen kommen an den Höhepunkten und der Fuß wird ab und an vom Gas genommen, damit man Zeit für ne Bierpause hat. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber es ist einfach schön, wenn eine Band die Einflüsse von persönlichen Lieblingsbands wie u.a. Social Distortion, Rancid und den Bouncing Souls vereint, mit einer eigenen Note versieht und absolut sauber abliefert.
Textlich dreht es sich um das Verhältnis zur Szene, Freundschaft, Älterwerden, aber auch aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen (die ja nicht so pralle sind gerade).
Klasse Album, welches sich nahtlos in die Diskographie der Band einreiht. Bevorzugt mit Freunden und Bier im Sommer konsumieren. Die LP kommt im bedruckten Gatefold (mag ich lieber als diese labbrigen Lyric-Sheets) und ist in schwarz und limitiertem blauen Splatter erhältlich. CD gibts natürlich auch.
Strongbow, wenn ihr nochmal auf dem BTF spielt - ich widerstehe jeder fleischlichen und alkoholischen Versuchung, versprochen!
Stil: Punkrock, Streetpunk
VÖ:
23.06.2019, LP, CD, Contra Records
Tracklist:
1. All We Know
2. Still Out Of Tune
3. Defiance
4. And We Ride
5. Gone
6. Bloodlines
7. Nothing's Right
8. A Thousand Reasons
9. Home
10. Wolfpack
11. No Surrender
12. To The Night
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