Batushka:
Hospodi
Wenn ich über Black-Metal schreibe, muss ich den Leser vorerst warnen: Ich habe kein allzu großes Vorwissen bezüglich dieser Musikrichtung und kenne nur sehr wenig Bands und Songs bewusst. Dennoch höre ich mir diesen Stil ab und zu gerne an und Batushka habe ich auf dem vorletzten Wacken Open Air gesehen und für echt gut befunden. "Hospodi" klingt exakt so, wie ich es erwartet habe: Sakrale Mönchschöre, Kirchenglocken, teils doomige Parts, teils rasantes Gerase, keifender Gesang, gutes Gitarrenriffing. Textlich geht es vermutlich um die Kirche, Gott und Satan, das kann ich aber nicht ganz sicher sagen, da die Texte scheinbar in altkirchenslawisch vorgetragen werden. Wer jetzt aber nur anstrengendes Gebretter erwartet, täuscht sich. So sind immer wieder hymnische Parts und markante Songpassagen eingestreut (z.B. im 2. Song "Dziewiatyj Czas"). Was heißt eigentlich Czas? Vier von zehn Songs enden auf dieses Wort. Aber ich schweife ab. Ja, tatsächlich ein gutes, atmosphärisches Album, jetzt vermutlich nicht unbedingt für die nächste lustige Schafkopfrunde geeignet, aber zum Blumengießen oder Kochen könnte ich mir das gut vorstellen. Wer dem Black-Metal/Ritual-Rock nicht abgeneigt ist (Vorsicht: Ghost ist definitiv poppiger), sollte sich die Scheibe mal anhören.
Einzig und allein die Tatsache, dass es die Band BATUSHKA aufgrund von bandinternen Streitereien mittlerweile 2x gibt (das hier ist die Band vom Sänger, der ursprüngliche Gitarrist spielt in der anderen) und auf diesen Tatbestand nicht mal im Pressetext hingewiesen wird, hinterlässt einen etwas komischen Beigeschmack.