Rene Seim hat mal wieder einen Gedichtband rausgebracht. "Bunte Hunde, Wilde Vögel" heißt das gute Stück und ist natürlich wieder beim hauseigenen Windlustverlag erschienen.
Das Taschenbuch enthält insgesamt 45 kurze Gedichte und ein paar gekritztelte Illustrationen, die zuweilen sehr abenteuerlich und auch ein wenig gruselig anmuten.
Um Grusel geht es aber in den Texten eher nicht, lediglich ins Groteske werden die meist episodenhaften Werke durchaus bewusst gezogen. Eigentlich geht es aber um die Liebe in all ihren Facetten. Hierbei nehmen wilde Flirts und sexuelle Gelüste genau so viel Raum ein wie Einsamkeit und Sehnsucht. Besonders schön sind hier die immer wieder auftauchenden Kontraste, so trifft z.B. im Gesamtwerk die Schönheit des Augenblicks immer wieder auf Vergänglichkeit und Vanitas oder die Hektik und Rationalität der Stadt auf eine romantische Natur. Keine der Seiten kann sich letztendlich gegen die andere durchsetzen und so bleibt es unterm Strich ein Auf und Ab. Wie es eben so ist. René Seim lässt dies aber nicht einfach so stehen, sondern lässt Grenzen verschwimmen und füllt in die Lücken ein Menge Wortwitz und vollführt dort kleine sprachliche Kunststücke.
Fazit: Ein schöner Gedichtband mit gewöhnungsbedürftigen Bildern, aber dafür über die Dinge, die wirklich wichtig sind.
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