James First:
Still Alive
Gerade mal drei Typen aus dem Norden braucht es, um ein astreines Melodic-Hardcore-Album zu produzieren. Zumindest beweisen James First mit "Still Alive", dass dies möglich ist. So hat zwar Gitarrist Czassi (vielen eher als Mister Mario bekannt) die Band 2017 verlassen, aber Woomi, Klebo und Markus konnten sich nochmal zusammenraufen und das Projekt James First somit am Leben halten. Zum Glück, wie man sich beim Hören von "Still Alive" denkt. Auch wenn die drei beim Schaffen dieses Babys natürlich etwas Hilfe hatten, wie z.B. von Christoph von Snareset, dessen Stimme hier zu hören ist, haben sie es doch geschafft mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang eine Wand auf Vinyl zu pressen, die sich nicht verstecken muss. Klar, was James First etwas fehlt, ist vielleicht das Alleinstellungsmerkmal, aber braucht es das wirklich immer? Ich denke, wenn man in etwas gut ist, sollte man sich das nicht kaputt machen, indem man sich selbst mit angeblich so neuen Innovationen sabotiert. Da ist es dann auch okay, wenn sich die Recordings deutlich an einer Mischung aus The Unseen und Strike Anywhere orientieren.
Fazit: Musikalisch nicht wirklich neu, aber James First zeigen mit nur drei Leuten, wie man eine stimmige Melodic-Hardcore-Sechs-Song-LP rausbringt, die durch filigranes und stimmiges Songwriting glänzt.
Anspieltipp: Throwback to 1933