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Farbenflucht:
Jugend/Tod
Promotexte sind ja meistens ein Graus, weil die Bands, um die es geht über den grünen Klee gelobt wird, verglichen werden mit XY aber letztlich klingen wie die Radio Havannas des [...] (Genre gerne selber einsetzen). Aber IMMERHIN enthalten diese Promotexte so Informationen wie Releasedatum, Titelliste, Label, in welcher Form die Platte released wird, usw. Und es ist Usus, auch gleich ein Cover mit dazuzuschicken.
Was machen Farbenflucht - schicken die Songs (immerhin), ne Bio, die ne nette Geschichte erzählt als .docx und ein Textblatt als .pdf. Alles andere: Fehlanzeige.
Nun kenn ich deren Gitarristen Ralle schon ne ganze Weile und mag den sehr und dann such ich mir halt den Krams selber zusammen und bitte ihn höflichst noch, mir das Cover bitte noch zu schicken. Aber irgendwie ist das ja auch ehrlich verpeilt DIY und letztendlich mir auch viel lieber als diese ganzen Promotexte from Hell!
Das Textblatt ist auf jeden Fall schon einmal ganz angebracht, denn es wird in deutscher Sprache derbe rumgebrüllt - mal einstimmig und mal zweistimmmig und überhaupt wird ordentlich geballert - aus allen Rohren gefeuert sozusagen. Es ist ein lustiger, verspielter Mix, der sehr auch daran erinnern lässt, was der ebenbesagte Ralle noch so alles macht - zu Höchstzeiten spielte er meines Wissens nach in vier (!) Bands gleichzeitig - sang bei "Welk", schrie und basste bei "Varan" (geilste Posthardcore Band vong Sympathie her und der beste Start in eine Platte mit "du ringst nach Atem") und spielte Gitarre (und schreit vermutlich) bei "Fargo" und halt bei "Farbenflucht". Und aus dem Umfeld ebenjener Bands setzt sich auch Farbenflucht zusammen und alle kennen sich schon ewich und drei Tage und haben alle mal zusammen miteinander irgendwie Musik gemacht - da wunderts einen echt nicht, dass das bei herauskommt. Es sei hier kurz angemerkt, dass der Frauen- respektive FLINT-Anteil in euren Bands echt mies ist und bei soviel Musiker*innen um Halle und Leipzig herum, könnte das eindeutig besser ausfallen.
Also, die Band schöpft aus allem was Post-Hardcore, Punk, Black-Metal und was auch noch so passt, zu bieten hat. Blastbeats mit schraddligen Gitarren die dann ins fast cleane Pling-Plang wechseln (kennen wir ausm Posthardcore) und wo eben noch zweistimmig gebrüllt wurde, wird dann auf eine mega Steigerung halbwegs clean gesungen (Kolorit). Ich finde ja das dauerhafte Rumgebrülle nur ertragbar, wenn es eben solche Abwechslung gibt und ich nicht das Gefühl habe, denen fällt halt anderes nix ein außer "Ok, ich schrei dann 3 Minuten voll rum, dann gehen wir kurz in einen Blastbeat, fallen dann ab und ich schrei dann noch mal eine Minute. Passt für alle. Schön, Song fertig." Und das habe ich bei dieser Platte auf keinen Fall - eher gibt es zu viele Ideen und alles soll irgendwie mit untergebracht werden, denn so liest sich auch der Promotext - alle wollen eigentlich was anderes machen, aber sie machen es halt zusammen. Schön, dass es am Ende so gut zusammenpasst und doch echt gut klingt. Gerade Leute, die Scremo und Posthardcore schon immer geil finden und nichts dagegen haben, wenn hier oder da die eine Roxette-like Melodie verwendet wird, die werden ihre große Freude haben.
Und ich hab mir echt ne Vinyl verdient, sollte diese Platte je auf Vinyl erscheinen!
kraVal 05/2020
Hörprobe:
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Farbenflucht
Musikstil: Post Hardcore, Post Punk, Rock
Herkunft: Halle/Leipzig
Homepage: https://farbenfluchtpunx.bandcamp.com/
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Farbenflucht - Jugend/Tod

Stil: Post Hardcore, Post Punk, Rock
VÖ: 01.05.2020, Tape, CD, Digital, Bharal Tapes


Tracklist:
1. Auf der Suche
2. Rote Erde
3. Alles auf Repeat
4. Haut und Geist
5. Kolorit




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