Popmusik für Nerds? Es wirkt jedenfalls wie ein durchstrukturiertes postapokalyptisches Teenage-Märchen, welches hier der Kölner Solokünstler Stefan Neugebauer in Heimarbeit als ON ANOTHER PLANET zusammenkomponiert hat. Beim Cover fragt man sich, ob die Musik nach dem Bild entstand oder sich etwas Größeres dahinter versteckt. Die
Lösung liefert Bierschinken gleich selbst mit. Er hat also eine Sci-Fi-Geschichte geschrieben. Nunja. Die Texte der 3 Songs liefern halt maximal eine Art Vorgeschmack - da ist inhaltlich noch nicht so viel los. (Junge wird auf zerstörter Erde vergessen, schlägt sich durch, Funkt ab und zu rum, Signal wird von Fin gehört...)
Die Songs selbst sind allesamt gelungen. Der Stil klingt irgendwo nach Postpunk der stark in Richtung Pop abgebogen ist oder irgendwelche Cali-Punks, die sich zum Songwriting entschlossen haben. "Icarus" ist mein persönlicher Favorit, "November Kid" ist mir etwas gewöhnlich; vielleicht kann das lange balladeske Duett mit Naima am meisten, aber ich hatte bei jedem (in etwa) dritten Durchlauf das Problem mit einem klitzekleinen Echo-Effekt auf der Gitarre, der irgendwie unterbewusst Kopfschmerzen verursachte.
Nach einer digitalen Veröffentlichung im November 2019 kam im März noch ein orange-transparentes Tape und es ist auf 50 Stück limitiert. Und wer weiß...vielleicht schlägt die Geschichte ja ein. Coming-Of-Age und Dystopie kommt doch immer gut an.