Ob es am schlechten Wetter oder an den Menschen liegt, vermag ich nicht zu sagen, aber der Norden der Republik bringt schon seit einigen Jahren eine hervorragende Melodic-Hardcore-Veröffentlichung nach der nächsten hervor. Hinter diesen muss sich "Don't Lie" von Nowar jedoch keinesfalls verstecken. Stattdessen kommt das gelbmarmorierte Vinyl mit einem überraschend üppigem Präsentkorb daher. So gibt es neben ausführlichem und klasse gestaltetem Booklet auch noch Sticker, einen Aufnäher und eine Erklärung über die Menschenrechte. Um diese drehen sich auch die Texte der Platte, so heißt es im Song "Roses": "Human rights are not a crime/Where is the justice?"

Generell gibt es in den an die 90er angelegten Hardcore-Songs keine Tough-Guy-Attitüde, sondern eine Kritik der aktuellen Verhältnisse und den Aufruf, etwas zu verbessern. Die Lieder werden zumeist auf Englisch vorgetragen, dennoch gibt es in dem Song "Don't Lie" eine deutschsprachige Passage, die sicherlich einen Höhepunkt der Platte darstellt. Neben treibenden Parts bieten die zehn Songs aber mit ihren leicht sachte dahintreibenden Reverb-Gitarren auch viel Raum zur Reflexion. Somit wird "Don't Lie" Fans von Shelter, Nofnog und James First sicherlich gefallen.

Fazit: Absolut vorzeigbarer HC. Total runde Sache! 

Anspieltipp: Prana, Don't Lie