Die Deutschpunk-Veteranen von den Schwarzen Schafen bringen mit "Systemrelevant" ein neues Album heraus. Seit 1985 sind sie nun schon in AZs, Proberäumen und auf Festivalbühnen zu sehen. Verändert hat sich in der ganzen Zeit alles und nichts. Immer noch D.I.Y., immer noch Melodien und Mid-Tempo. Tatsächlich denke ich mir beim Hören der Platte, dass jedes der zwölf Lieder genauso auch auf früheren Veröffentlichungen der Band hätten sein können. Anders als der Album-Titel vermuten lässt, sind auch die Texte nicht tagesaktuell, sondern beinhalten stattdessen viele Allgemeinplätze. Man ist mal wieder älter geworden, die Welt ist immer noch kacke und Punkrock ist zwar nicht die Lösung, aber immerhin das Geilste. Das obligatorische Ablehnen von Faschos, AfD, Sexisten, Polizei und sonstigen Vollidioten darf natürlich auch nicht fehlen. Tatsächlich kommt es mir nicht vor wie ein neues Album, sondern wie die selbe Platte, die wieder und wieder läuft. Dazu dann Armins markanter Gesang mit dem zum Teil abenteuerlichen und arhythmischen Satzbau, untermalt von der einen oder anderen Melodie und angenehmen Backings. Soweit gibt es also altbekannten Polit-D.I.Y.-Punk. Gekocht wird hierbei ausschließlich strikt nach Rezept. Das mag sicherlich den eingefleischten Fans gefallen, macht es aber auch irgendwann ziemlich eintönig. Versteht mich nicht falsch, handwerklich ist das - sieht man von der Text-Metrik mal ab - sehr gut gemacht. Dennoch wäre etwas Weiterentwicklung nach all den Jahren schön gewesen.
Fazit: ...und auf dem Plattenteller läuft Deutschpunk...immer und immer wieder....
Anspieltipp: Gedanken, Largas noches
P.S. Der Chef hat mir aufgetragen, dass, wenn ich schon so viel über die Platte meckere, immerhin noch hervorheben soll, dass das Artwork schön bunt ist.
01. Die letzte Stunde
02. Viele Wege
03. Wach auf
04. Gedanken
05. Largas noches
06. Anna Lena
07. Stand der Dinge
08. Der schwarze Rabe
09. x & x
10. F
11. Erinnerung
12. Das beste A-Moll