Out Of Love machen es der bzw. dem geneigten Rezi-Schreiber*in wirklich nicht einfach. Normalerweise, wenn ich versuche, eine Band einem Genre zuzuordnen bzw. sie mit Gewalt in eine Schublade zu quetschen, und dann an eben diesem Versuch grandios scheitere, schaue ich immer ins Anschreiben oder auf die Social-Media-Pages der Band. Die dort zu findende Beschreibung "Just some mates playing some riffs" hilft mir dabei aber nur bedingt weiter. Immerhin kann man dies damit entschuldigen, dass Out Of Love sich erst 2019 gegründet haben und somit wahrscheinlich einfach wenig Zeit hatten, sich zu finden und selbst zu verorten. So beklagt die Band verständlicherweise selbst, dass es nicht ganz optimal ist, sich zu gründen und dann erstmal auf unbestimmte Zeit keine Auftritte spielen zu dürfen. Vor allem, weil das ja eigentlich das grundsätzliche Ziel der fünf Typen war. Nun, wie so gut wie alle Künstler*innen mussten also auch Out Of Love die bittere Pille schlucken und erstmal auf unbestimmte Zeit zu Hause bleiben.
Sinnvoll genutzt haben Out Of Love diese Zeit aber trotzdem. So ist "Funny Feeling" nach "I Am Not Me" bereits die zweite EP. Zu hören gibt es zwar recht gradlinige und rockige Musik, die aber dennoch unterm Strich schwer einzuordnen ist. Die Schublade Punk geht derweil auf und schließt sich wieder. Ein wenig Post(-Punk), ein bisschen Alternative, aber auch eine schmale Spur Indie. Out Of Love machen keine Experimente; es gibt kein unnötiges Gitarrengeschredder. Stattdessen gibt es breiten und durchgängigen Sound. Hier wird noch richtig auf den Chorus hingearbeitet und obwohl die Strukturen doch irgendwie so bekannt sind, gibt es immer mal wieder kleine Überraschungen und sei es nur, dass hier wirklich alles insgesamt sehr stimmig ist. Hierbei beweisen Out Of Love auch, dass es nicht immer nur Uffta-uffta braucht, sondern Bass, Gitarren, Drums und ein richtig kräftiger Gesang auch an sich viel hermachen können, wenn man sie nur lässt und gut abmischt.
Fazit: Kerniger Sound einer Band, die irgendwo ganz entfernt um das rumoszilliert, was Punkrock so 2021 musikalisch ausmacht.
01. Play Pretend
02. Wishlist
03. Hello Trouble
04. Dog Daze
05. See Right Through