Sieben Tracks schmeißt "Der ganze Rest" in die Verlosung. Was mir direkt beim Opener auffällt, ist die etwas eigenwillige Abmischung der Gitarre. Die Melodie klingelt stereo links/rechts während die Rhythmus-Klampfe mono durch die Mitte drängelt, so auch noch nicht allzu häufig gehört.
Der Begriff Deutschpunk wird dem interessanten Gemisch aus sehr gradlinigem deutschsprachigen Punkrock und Indie-Staccato nicht ganz gerecht, auch wenn der Sänger teilweise klingt wie Michel von Untergangskommando.
Die Texte sind okay, alle schön melodisch eingebettet in ein paar Ohohoos ("Mehr Feinde als Freunde"), was mich allerdings direkt an diese eine Band aus Düsseldorf erinnert. Aber zum Glück nur kurz.
In "Protest" hat man gegen Ende eine kleine Hommage an Fat Mike & Band versteckt. Bei "Neuanfang" zieht man das Tempo auch mal kurz an, wieder garniert mit ein paar Chören. Ebenjene finden gegen Ende auch wieder Einkehr in die Songs.
Beim letzten Track spielt man nochmal kurz mit dem Links/Rechts Panorama der Gitarren. Steh ich ja drauf. Kommt in Zeiten von Streaming Kaputt Komprimierung und alles möglichst im gleichen Verhältnis dahin wichsen viel zu kurz.
Wer auf schnelle Muff Potter, Radio Havanna steht sollte hier mal ein Ohr riskieren.
Anspieltipps; Neuanfang, Vom Scheitern und Weitergehen
01. Straßen Aus Wasser
02. Gegenwind
03. Mehr Feinde Als Freunde
04. Protest
05. Neuanfang
06. Megafon
07. Vom Scheitern Und Weitergehen