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Jean-Denis Pendanx & Laurent Galandon:
Fake Story

Hier haben wir es mit der Comic-Umsetzung eines Romans des Journalisten Douglas Burroughs zu tun. Das jedenfalls möchte uns das Cover von „Fake Story“ glauben machen. Jedoch hat es diesen Burroughs nie gegeben, und damit auch keinen Roman. Vielmehr verneigen sich Jean-Denis Pendanx (Zeichnungen) und Laurent Galandon (Szenario) mit dem als real präsentierten, fiktiven Schriftsteller vor der Inspiration ihres Werks „Fake Story“: Orson Welles und dessen Radiohörspiel „Krieg der Welten“. 

Welles hatte den gleichnamigen Science-Fiction-Roman von H.G. Wells als fiktive Reportage ausgearbeitet und soll mit der Sendung am Vorabend von Halloween 1938 die gesamte Ostküste der USA in Panik versetzt haben. Die historische Faktenlage hierzu ist zwar nicht allzu üppig, die Legende dafür umso unterhaltsamer. Und damit sind wir direkt bei den zentralen Themen von „Fake Story“. Pendanx und Galandon beschäftigen sich in ihrem Comic anhand eines Kriminalfalls mit den Schwierigkeiten der Wahrheit und den Gründen für die Lüge.

Der ehemalige Reporter Burroughs wird vom Vizepräsidenten von CBS beauftragt, einem Fall nachzugehen, der zu einem großen Image-Schaden für den Radiosender führen könnte. Im kleinen Örtchen Heathcote hatte ein Vater zuerst seine Frau und dann sich selbst getötet. Ihr Sohn wurde kurz nach der Tat schwer verletzt aufgefunden. Seinem Bericht nach war die Tat durch die Furcht vor einer Invasion aus dem All motiviert. Heathcote befindet sich in der Nähe von Grover’s Mill, jenem Ort in New Jersey, an dem Welles seine Außerirdischen landen ließ. Bei CBS vermutet man, dass die Boulevardpresse die Wirkung des Hörspiels hochstilisiert und die Tötung einen anderen Hintergrund habe.

Im Laufe seiner Recherche taucht Burroughs tief ins Smalltown America ein, wo sich ein altes Ehepaar auf der Veranda nicht lange vom weltmännischen Fremden bitten lässt, bevor es sich das Maul über die Nachbarn zerreißt. Seine Wege kreuzen ein Sheriff in dritter Generation, die junge, karrierebewusste Enkelin des Chefredakteurs der Lokalzeitung sowie ein Weltkriegsveteran, der gleichzeitig der einzige Afroamerikaner im Ort ist, und dessen Tochter. In diesem Kosmos ist Rassismus alltäglich und das Ansehen in der Gemeinde ein hohes Gut. Hinweis für Hinweis und Beobachtung für Beobachtung kommt Burroughs der Klärung der Geschehnisse näher. 

„Fake Story“ verbindet einen spannenden Krimi mit einer historischen Milieustudie, deren Geister auch im Jahr 2021 noch durch die USA spuken.

Buzz 09/2021
Jean-Denis Pendanx & Laurent Galandon - Fake Story

Stil: Krimi, Gesellschaft, Thriller
VÖ: 10.08.2021, Comic, Schreiber & Leser (Link)



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