Grundsoliden Pop machen Title Tracks. Okay, meinetwegen kann man "Powerpop" sagen, das klingt etwas schmissiger. Wobei, die Beatles wurden ihrerzeit auch nie als Powerpop bezeichnet, aber an die erinnern mich die Title Tracks durchgehend. Aber ich glaube noch nicht mal, dass das die großen Vorbilder waren - wenn man heutzutage gute Popmusik machen will, klingt sie halt einfach nach den Beatles.
Mit Punk hat das wirklich wenig zu tun. Der Grund warum ich mich trotzdem damit befasse: Erstens, der Sänger war früher bei Q And Not U, und zweitens, die CD kommt auf Gunner Records raus. Und, nur am Rande erwähnt: die Debüt-7" sogar auf Dischord! Ich find ja Namedropping eigentlich überflüssig, aber hier war es tatsächlich notwendig - sonst hätte ich gar keinen Bock gehabt, mich mit der CD zu beschäftigen. Na, da hat die CD wohl nochmal Glück gehabt.
Ist alles durchaus hörbar - so hörbar, wie hellblauer Himmel "schön" ist: man hat nichts dran auszusetzen aber sonderlich spannend ist es auch nicht. Aber hat sich jemals wer über hellblauen Himmel beschwert? Na eben! "It was easy" ist auch so. Wunderbar gefällig, was zum Mitsummen, zum gemütlichen Schlendern, zum Rotwein im Ohrensessel. Gelungene Coversongs von Bruce Springsteen ("Tougher than the rest") und The Byrds ("She don't care about time") runden ein Album ab, das nach mehreren Durchgängen durchaus an Reiz gewinnt. Teilweise sind die Lieder sogar ziemlich catchy ("Every Little Bit Hurts") und tanzbar ("Hello There"). Meine Favoriten: das Springsteen-Cover und der, Achtung, Titeltrack "It was easy". Das Album lässt sich aber auch ganz gut komplett hören. Keine absoluten Highlights, dafür aber auch keine Ausfälle.
Die Title Tracks erinnern mich ein wenig an die fantastischen "Mark & The Spies" - könnte aber daran liegen, dass ich einfach wenig bewandert bin in diesem Bereich. Wer das ist oder werden möchte, kann ja mal ein Ohr riskieren. Zeitgleich mit dieser CD erscheint bei Gunner übrigens auch der Nachfolger "In Blank" - Rezi dazu
hier.