Willkommen im bewegten Leben von Leonard Cohen. Der kanadische Zeichner und Autor Philippe Girard widmet seinem berühmten Landsmann einen biographischen Comic.
Leonard Cohen verstarb 2016 im Alter von 82 Jahren. Die letzten Augenblicke im Leben des Künstlers bilden dann auch den Rahmen der Handlung von „Like A Bird On A Wire“. Einige von Cohens bekanntesten Songs liefern gleichermaßen Soundtrack und Anlass für zahlreiche Rückblenden. Wir treffen Suzanne und Marianne. Es sind kurze Episoden, lose versammelt. Nicht alle Zusammenhänge erschließen sich dabei allerdings direkt. Und doch ziehen sich rote Fäden durch die sprunghafte Erzählung: Frauen, Pillen, Poesie. Spiritualität ist ein weiteres Thema dieser Comic-Biografie.
Die Wärme, mit der Girard das Leben seines Protagonisten schildert, erstreckt sich auf die Farbtöne seiner schlicht, aber nicht detailarm gestalteten Zeichnungen. Der visuelle Stil harmoniert auf diese Weise gut mit der leichten Stimmung der Erzählung.
Viele bekannte Figuren der Popkultur-Geschichte kreuzen den Weg von Leonard Cohen im Laufe der Zeit. Doch nicht jede dieser Begegnungen ist ein Grund zu uneingeschränkter Freude. Hier sind zunächst die Produktionsnächte mit Phil Spector im Jahr 1976 zu nennen, denen Girard einige Seiten einräumt. Ein schöner Moment hingegen ist es, Lou Reed 2008 die Rede zur Aufnahme Cohens in die Rock’n’Roll Hall Of Fame halten zu sehen. „Wir haben Glück, zur selben Zeit zu leben, wie Leonard Cohen“, so die Laudatio.
Wer ähnlich über den Songwriter denkt, sollte sich diesen Comic eines überzeugten Fans nicht entgehen lassen.