Um mal direkt zu Beginn aus dem Pressetext von "Motorheart" zu zitieren ist das Album "a glorious addition to one of the most exciting canons in British rock music!". Beim Hören der Platte stellt sich bei mir des Öfteren der Eindruck ein, dass The Darkness das hier ja eigentlich nicht so ganz ernst nehmen können. Zumindest hoffe ich das, denn mit einer gewissen Prise Augenzwinkern geht das Album sogar ganz gut rein. So riecht das Ganze ganz stark nach 80er und 90er Metal- und Pop-Musik. Also die Zeit als langhaarige Väter- und Mütter-Schrecken auch mal in der Müsli-Werbung auftauchen konnten.
Textlich bleibt "Motorheart" auch ganz dem Glam-Rock treu. So geht es fast ausschließlich um Liebe und Frauen. Gelangweilt werfe ich das Booklet in die Ecke. Zwar sind The Darkness deutlich entschärfter als Mötley Crüe und Konsorten, ich weiß aber nicht, ob das Album vom Feminismus-Plenum des lokalen AZs durchgewunken werden würde. Wahrscheinlich eher nicht. Mir fallen auch gerade die ganzen phallischen Symbole auf dem Cover auf, dem ich die ganze Zeit über keine Aufmerksamkeit geschenkt habe...ganz sicher wird "Motorheart" nicht vom Feminismus-Plenum des lokalen AZs durchgewunken!
Abgesehen von Aufmachung und textlichen Ergüssen ist das Album musikalisch durchaus ganz nett. Die Musiker können alle ihre Instrumente spielen, ziehen mal das Tempo an und lassen sich mal für einen Part Zeit. Alleinstellungsmerkmal ist die wahnsinnig hohe und treffsichere Stimme des Sängers, der seine Band durch die 9 Songs trägt.
Fazit: Rein musikalisch gibt es soliden Glam-Rock; textlich werden jedoch eher ausgelatschte Wege beschritten.
Anspieltipp: Motorheart
01. Welcome Tae Glasgae
02. It's Love, Jim
03. Motorheart
04. The Power and the Glory of Love
05. Jussy's Girl
06. Sticky Situations
07. Nobody Can See Me Cry
08. Eastbound
09. Speed Of The Nite Time