Oh, meine erste Hörspiel-Besprechung. Puh...Dass die Lyrik von Jens Rachut auch ohne musikalische Beschallung funktioniert, hat sich schon beim Hörspiel "Der Seuchenprinz" gezeigt. Hier nun also das nächste Epos: "Die Falle: Gott". Erster Teil einer Trilogie.
Es geht um die Suche nach Gott, aber nicht in spiritueller Hinsicht. Zwei dezent durchgedrehte Wissenschaftler wollen ihn mit Hilfe seiner DNA aufspüren und mal so richtig die Möbel gerade rücken - aber er ist ihnen immer einen Kontinent voraus. Oder? Weitere Handlungsträger: Allah, der Tod, die Sonne, das Schicksal.
Kein einfaches Hörspiel, aber das erwartet bei Rachut sowieso niemand. Eher muss man sich Zeit lassen, die Geschichte gleich mehrfach durchlaufen lassen, bis sich nach und nach die Details zusammen weben zu etwas wie einer Handlung. Dass hier nichts seinen normalen Gang läuft, sollte klar sein. Und doch machen die verworrenen Gedankengänge so etwas wie Sinn, wenn man sich darauf einlässt.
Fazit: Schwere Kost, aber typisch Rachut. Wer mit genug Zeit und Geduld an das Werk heran geht, bekommt hier ein absolutes Meisterwerk serviert - alle anderen: naja, lieber die Finger weg. Die werden sich nichtmal an den kurzen musikalischen zwischenparts erfreuen können...