So, so Sturztrunk 3000 mit Graf Silberblicks Partymix. Als ich das im Rezikorb finde, bin ich angetan. Das kann doch nur gut sein, oder?
Den Anfang macht ein Sauflied mit Cluesorefrain. Ja, kann mensch machen. Ansprechender finde ich da schon eher die folgenden Lieder über: Kippen, Bier alle, spät aufstehen und nervige Malocherei. Soweit, so unspektakulär. Ist gar nicht so ein Trash, wie ich gedacht bzw. befürchtet hatte. Zwischen den Liedern gibt es Sprachschnipseleinspieler, musikalisch ist das flott und gut gemacht.
Der Song Bierträne gefällt mir besonders, diese jammerige Stimme ist authentisch und ich hab wirklich Mitleid, weil das Bier leer ist.
Dann bin ich aber irgendwann beim Lied Bahn fahr‘n und meine wohlwollende Sicht kippt. Es ist krass, eine einzige Textzeile reicht und ich bin anti. Die Texte sind nicht immer gut zu verstehen, aber was ich hier entnehme ist, dass, während der 1.-Klasse-Schnösel-Bahnfahrer so dumm ist, zur Arbeit zu fahren, das lyrische Ich irgendwas mit seiner "Ollen" veranstaltet (was genau ist unverständlich, aber wir können es uns denken). Die Begrifflichkeit "Olle" für Frauen geht für mich gar nicht, eine Kurzumfrage im Freund*innenkreis ist da aber gespaltener Ansicht. Was aber unisono auf Ablehnung stößt, ist diese männliche Vorstellung, einem anderen Mann zu schaden, über den Umweg der Frau. Da ist in vielerlei Hinsicht soviel Kackscheiße impliziert (Besitzansprüche, Objektifizierung, Entmenschlichung), dass ich schlechte Laune bekomme. Graf Silberblick, wat ist das denn für ne Party bitte? Ich bin dann mal weg und geh ne Runde Dosenbierstechen mit meinem Awareness-Team...
1. Graf Silberblick
2. Plastik
3. Kippe
4. Bierträne
5. Eintagsfly
6. Humankapital
7. Bahn fahr'n
8. Buddy Day