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Venerea:
Euro Trash

Bei mir gibt es in der Nähe ein italienisches Restaurant, welches sehr bekannt für seine hervorragende Pizza ist. Der Rest ist ganz ok, aber eigentlich geht da jeder nur zum Pizzaessen hin. Die ist aber auch immer einfach perfekt und über jeden Zweifel erhaben und zwar wirklich IMMER und das schon seit über zwanzig Jahren. Venerea gibt es schon seit 30(!) Jahren und nach diesem Vergleich können Fans mit lesen eigentlich schon wieder aufhören.

Denn das aktuelle Album (jetzt auf SBÄM) ist einfach zu 100% Venerea ohne Abstriche. Die Schweden sind schon lange in ihrem eigenen Skatepunk-Kosmos unterwegs, qualitative Unterschiede misst man nur noch zwischen ihren einzelnen Alben. Viele Mitstreiter der 90er Skatepunk-Welle sind inzwischen nicht mehr existent oder haben in puncto Alben deutlich nachgelassen. Bei Venerea ist keine Müdigkeit zu spüren. Der Ehrgeiz liegt wohl darin, seinen Sound auch nach so langer Zeit noch weiter zu perfektionieren. Die Songs sind alle auf den Punkt und ohne unnötigen Ballast. Habe mich öfters mal beim zurückskippen ertappt, weil's gefühlt fast zu schnell vorbei war. Gustav Brunn (Atlas Losing Grip) hat dem Album einen organischen Sound verpasst: der knallt, lässt aber den tollen Melodien Platz zum Atmen. Auch da gibts nix zu meckern.

Chanson D'Amour und A Case of Corona sind perfekte Opener. Summer of 94 macht mit den Gästen Nikola Sarcevic, Geir Pedersen und Ingemar Jansson den Nostalgietrip perfekt. Einfach eine schöne kurze und knackige Hymne. Ich könnte jetzt alle Songs einzeln durchgehen, dafür bin ich aber schlicht zu faul und wer hat Bock so viel zu lesen? Keiner natürlich. Festhalten möchte ich allerdings noch, dass Venerea das Kunststück gelingt, in dem doch recht engen Genrekorsett so viel Abwechslung unterzubringen, dass fast jeder Song sein eigenes Highlight hat. Bei Nobodies ist es der Chorus (und der Gruß an Stuttgart), bei Burning Every Bridge der Einstieg und der zweistimmige Gesang. DNA vs DIY streift Blink182-Gefilde und bildet mit Diet Plan B eine musikalische Klammer (die Songs teilen sich den Chorus). Loose End könnte 1:1 von NOFX sein und dann ist das Album auch schon zu Ende.

Venerea sind einfach Melodycore/Skatepunk-Spezialisten. Fans des Genres können blind zugreifen, der Rest zuckt halt mit den Achseln und wird sich auch durch diese Platte nicht fürs Genre erwärmen. Möge der magische Beutel an Melodien von Venerea nie leer werden.

 

Horace 09/2022
Hörprobe:
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Venerea - Euro Trash

Stil: Skatepunk, Punkrock
VÖ: 26.08.2022, LP, CD, Sbäm Records


Tracklist:

01. Chanson dArmour
02. A Case Of Corona
03. Summer Of 94
04. The Nobodies
05. Blind Faith
06. My Kind Of Stupid
07. Burning Every Bridge
08. Sirens Call
09. Show Must Go Wrong
10. DNA vs DIY
11. Some Girls Dont Like Misfits
12. Diet Plan B
13. The Overly Friendly Giant
14. My Imaginary Foe
15. Subterranea
16. Loose End


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