ACHT BIER SPÄTER, das klingt nach Sauf-Rumpel-Deutschpunk. Sich selbst bezeichnen sie auf ihrer Seite eines einschlägigen Social-Networks als "Punkrock mit Herz, Humor und Klischee". Das klingt ehrlich gesagt erstmal wenig verheißungsvoll. Aber ich nehme es vorweg: Letztlich trifft das auf das zweite Album der Münchener, die schon seit 2009 spielen, tatsächlich zu. Wenn auch musikalisch anders umgesetzt, als ich es, wie eingangs erwähnt, erwartet hätte. Denn es ist mehr deutschsprachiger Punkrock als Deutschpunk, rumpelig ist es überhaupt nicht, sondern gut produziert. Ums Saufen geht es allerdings mehr oder minder in den meisten Songs. Auch so richtig klischeehaft, wie in Fahrt der 1000 Biere.

Nachdem das Intro durch ist, führt uns die Band im flotten Tempo durchs Album Diffusgänger. Das gefällt mir rein musikalisch ganz gut, auch wenn es jetzt nicht so wirklich ein Alleinstellungsmerkmal hat, aber muss ja auch nicht, geht schon gut rein. Wird nicht langweilig, die Stimme der Sängerin passt super rein, tightes Schlagzeug, die Gitarren brutzeln schnell rein. Textlich ist mir das allerdings echt zu platt muss ich sagen, auch wenn es wenige Ausreißer nach oben gibt, wie Lethargie, aber auch viele wirkliche Tiefpunkte ("mit dir schlafen, bis die Kronjuwelen rot sind" echt jetzt?). Der "Humor" ist dann doch mehr "Klischee", bzw. wie es in Stillos heißt: "Wir brauchen keinen Stil, wir haben Klischee".

Als Vorband von einer Band mit mehr Tiefgang würde das aber bestimmt Laune machen, zumindest wenn man die namensgebenden acht Bier trinken möchte.