Gleich der erste Song der Österreicher GRAUREIHER weiß zu überraschen, wird sein Gebrüll und der alles zerwalzende Lärm getragen von ein paar ziemlich melancholischen Akkorden, die ohne das ganze Geschepper drumrum beinahe langsamer Emo-Core oder Screamo sein könnten. Ein ziemlich guter, fast gar beeindruckender Start für ein solch brachiales Werk welches keine Gefangenen macht. Ich hab direkt Bock weiterzuhören und zu schauen, was mich als Nächstes erwartet. Erwartungen – Ein prima Stichwort, denn ich dachte beim Bandnamen zuerst, dass es sich um eine Gruppe mit deutschen Lyrics handelt, dem ist allerdings nicht so und wenn man versucht GRAUREIHER zu googeln, landet man zuallererst bei einer gleichnamigen (und natürlich fürchterlichen) Deutschrockband. Diese beiden Vögel hier bieten hingegen den typischen HOLY GOAT RECORDS-Sound, wenn es diesen denn geben sollte: Ein düsterer, höchst interessanter Teppich aus skrupellosem, präzisem und stimmungsvollem Getrümmer dem das Format Musikkassette enorm gut steht und der, was mich wenig überraschte, von der Tonmeisterei in Oldenburg im Mastering noch einmal verfeinert wurde. Die Erfahrungen zeigen also: Da müsst ihr hingehen, wenn ihr solch eine Musik mit eurer Band kreiert und eure Kunst den Profis in die Hände geben wollt. Fans von MANTAR, KAVRILA und Co. greifen bei GRAUREIHER ohne Bedenken zu, die Mitglieder spielen im Übrigen noch in den Bands I NOT DANCE, MACHINE GUN HORROR und LEBRISK CONTACT.

Bei dieser Gelegenheit hier noch schnell der Hinweis, dass ihr auch unter ein positives Review 15+ Kommentare hier auf bierschinken schreiben dürft und nicht nur wenn ich eure Lieblings-Bauerndeutschpunkband durch den Dreck ziehe, ihr Querulanten.