Ein Fall für die X-Akten: Als ich Coaltar der französischen Powerraucher FUMIST auf meiner Fahrt zum Comic Salon Erlangen durchhörte, hatte ich das Gefühl meine Gedanken nehmen Einfluss auf den Verlauf der gespielten Musik. Meine geistigen Impulsive reichten von „Könnte ein bisschen weniger chaotisch sein!“ bis hin zu „Ah jetzt wärs geil wenn der Crust-Part etwas länger ginge.“ und so kam es dann auch eigentlich immer. FUMIST beinhalten Mitglieder der Band OVERMARS, die ich mal vor über 15 Jahren live auf einem Hardcore Festival in Tübingen gesehen habe und als einzige an diesem Abend leider ziemlich scheiße fand. Das was ich hier jetzt hören darf gefällt mir allerdings enorm, auch wenn ich finde dass die Lieder teilweise ein bisschen knapper sein könnten (und sie gehen alle nicht besonders lang). Was mir wirklich außerordentlich gut taugt ist das Gefühl dass sich die Scheibe beim Durchhören immer mehr selbst aufzuräumen scheint und hektisch-zappelige Dresch-Momente irgendwann strukturierteren Parts weichen und somit alles immer ansprechend und spannend bleibt. Am Ende ist es eine höchst anständige Grindcoreplatte mit bissle Varianz an der richtigen Stelle und amtlich dystopischer Stimmung für Fans des Genres oder Leute wie mich, die im Stau nebenher noch ein bisschen kontrolliert angeschrien werden wollen (konnte ja, wie gesagt, das Ganze mental steuern).