Das Coldwave Revival spuckt die nächste großartige Band aus den Tiefen der Weltmeere - genannt Leipzig - und hört auf den Namen MANTAROCHEN. Nach einer letztjährigen 7" erscheint das neue Album physisch auf Magnetband und die Zeit beim Anhören verfliegt im Nu.
Auffällig sind die durchaus kurz gehaltenen Tracks, die andere Bands wohl locker auf das Doppelte geschraubt hätten. In der modernen Aufmerksamkeitsökonomie allerdings wohl das Beste, was man machen kann und ich als punkerzogener Mensch alles unter 3 Minuten soundso in der Regel für angenehmer empfinde. Einzig und allein bei "Sometimes" war es schade, dass der schon so schnell vorüberzog.
Musikalisch hab ich direkt ganz frühe THE CURE sowie NOWAVES und FOTOKILLER assoziiert. Der Gesang kommt so kühl und emotionslos daher - eigentlich eine Kunst dass die Klangfarbe durch die hell gespielten Instrumente derart gelungen verschmilzt. Und so wird von dem poppig anmutenden "Steamy Nights" bis zu dem angesprochenen Darkdancer "Sometimes" eine schöne Palette abgebildet und gefühlt wird nach jedem guten Song noch ein besserer direkt dahinter gepackt. Es fehlt vielleicht noch der eine unique Superhit, welcher MANTAROCHEN sofort wiedererkennbar macht - ob es den überhaupt geben muss, steht auf einem anderen Zettel.