Klassischer Ramones Pop-Punk, welchen ich zu meinen absoluten Lieblingsgenres zähle, kann alles sein. Melancholisch, hochmelodisch, repetitiv, voller Energie oder auch komplett langweilig. Die BURGER WEEKENDS aus Osnabrück (eine wirklich schöne Stadt mit einem hochsympathischen Fußballverein) ordne ich seit einem Live-Erlebnis in Stuttgarts Gaby's Gruft irgendwann Mitte der 2010er auf jeden Fall in der höheren Liga der 3-Akkord-Kapellen ein. Seit 2015 gab es allerdings keinen anständigen Longplayer der Band um Szene-Ikone Carlos Andrés mehr (der Typ hat übrigens eine der größten Fanzine-Sammlungen Niedersachsens). Das stieß mir bisweilen sauer auf. Umso glücklicher war ich, als ich erfuhr, dass aus einer ganzen handvoll neuer Stücke und ein paar vergriffenen EP-Songs endlich ein neues Album gezimmert wurde. Nunja, 8 Lieder, aber immerhin eine feine Langrille für den geifernden Plattenteller. BURGER WEEKENDS machen, wie ihre Bandfreunde von NEON BONE, alles richtig: Zuerst das Gaspedal mit Andrés unverwechselbarem, aber genretypischem Knödelgesang, dann direkt eine 50s Rock'n'Roll-Hymne und direkt danach fetzt mit "Debra Is A Fungirl" der erste große Hit von "Salt is King" nach vorne. "Don't Care" ist ein gäggiger 30-Sekünder und "Burger King Queen" selbstverständlich eine gottverdammte Hymne die das Ganze großartig abschließt.
Nach dem JASONS / RATBONES-Konzert an Gerds Geburtstag in der Ballonfabrik Augsburg letztes Jahr war ich wieder voll angefixt vom Pop-Punk. Und da kommen mir diese großartigen Kompositionen gerade recht. Erstaunlicherweise klingen die BURGER WEEKENDS auf der neuen Platte mehr nach den Ramones als so manche Epigonen wie die QUEERS oder PARASITES. Das macht von vorne bis hinten total Bock, kein Filler, nur Lederjackige Bubblegum-Hits fürs nächste Gute-Laune-Mix-Tape. So kann der Sommer starten!