Sorry Leute, aber auf die Schnelle konnte ich über EMBARGO aus Leipzig leider nicht besonders viel herausfinden. Ich möchte euch trotzdem in aller Kürze die wunderbare Welt dieses düsteren Kleinods näherbringen. 

Mit tiefer und betrübter Raffinesse schmeißt die Band klassische Strukturen der guten Seite der NDW (bspw. NICHTS oder IDEAL) mit ganz schön viel Hans-A-Plastigkeit zusammen und raus kommt eine treibende, theatralische Mischung, die einen nicht weghören lässt. Schon beim ersten Durchgang horchte ich bei jedem Song mindestens einmal kurz auf und ließ mich so richtig abholen von der zugehallten Produktion mit dem schnittigen und präzisen Gitarrensound und dem angezerrten Bass, der die Musik nur so vor sich her jagt. Der Beat variiert an der richtigen Stelle, so wird's niemals langweilig bei den EMBARGOs. Generell ist das Dargebotene alles andere als stumpf oder einseitig, da wird rhythmisch schon mal richtig was weggeschunkelt. Im Hintergrund der Aufnahme scheint immer noch irgendetwas anderes Musikalisches mitzulaufen, was früher nicht selten geschah wenn man ein bereits bespieltes Tape mit neuem Inhalt füllte. Das stört überhaupt nicht und macht diesen mysteriösen Exkurs nur noch interessanter und atmosphärischer. Das Demo wirkt durchweg so kompetent dass man meinen könnte, die Band existiere schon seit Jahrzehnten und dies sei das große Comeback in einer Zeit in welcher Menschen dieser Art von Mucke wieder mehr Beachtung schenkten (wie bspw. bei Annette Benjamin). Die Stimme von Sally (Name von Bandcamp entnommen) ist das große Highlight. Ihr möchte man alles glauben, auch wenn man vom lyrischen Inhalt nur die Hälfte oder noch weniger versteht, weil's am Ende halt doch ziemlich kryptisch ist. Egal. Für mich ist die Kassette zumindest die Überraschung des Jahres und ich bin sehr gespannt was man von EMBARGO noch so zu hören bekommt. Definitiv könnte man sie direkt auf Tour schicken mit BERLIN 2.0 oder KONTROLLE.