Bevor ich anfange diese Rezension zu schreiben:
Können wir uns bitte darauf einigen, dass man 2025 als deutschsprachige Punkband nicht noch irgendwie auf Krampf versuchen muss, innovativ rüberzukommen. Nein, G31, es ist kein Alleinstellungsmerkmal, dass eure Sängerin beim Texten Metaphern verwendet oder wie ihr schreibt "Bilder malt".
Das gesagt, finde ich die eingeschickte und für 5 Euro zu erwerbende CD gar nicht schlecht. Okay, ich frage mich ein wenig, ob es wirklich Leute gibt, die sich unbedingt den Mischpult-Mix eines Livekonzerts von G31 im Indra in der Großen Freiheit (auf St. Pauli!) auf CD holen müssen. Ich gehöre da definitiv nicht zu, vor allem, weil es den ganzen Bums auch auf den Streaming-Diensten eurer Wahl zu hören gibt und weil die Tonqualität zwar grundsätzlich nicht hundsmiserabel ist, die dumpfen Drums und die manchmal etwas genuschelten Lyrics auf Dauer aber doch nerven können. Is' halt live (aber warum soll ich mir live im Wohnzimmer anhören?).
Trotzdem sind G31 aber sicherlich doch ganz korrekte Leute, und das merkt man auch nach oberflächlichem Reinhören sehr schnell. Gegen AfD und anderen rechten Dreck kann man ja gar nicht oft genug sein und auch wenn die Band ein bisschen in einem bestimmten Vorort der Hansestadt Hamburg hängengeblieben ist, sind das sicherlich nette Leute, die alle nicht ins Glas spucken. Also, warum nicht?
Fazit: Der Band auf einem Festival eine Chance geben würde ich definitiv, aber so zu Hause ein ganzen Album hören, fühlt sich doch schon fast wie Arbeit an und das kann niemand von mir verlangen.
Anspieltipp: Punkern gehen