Mit "Hallo Startblock" gelingt 100 Kilo Herz doch tatsächlich der Charteinstieg. Herzlichen Glückwunsch dazu (wenn es euch denn etwas bedeutet).
Auf Album Nummer 4 ist das erste Mal die "neue" Stimme Steffen auch auf Konserve zu hören. Live hat das schon gut gefallen und auch auf den neuen 12 Stücken hört mensch zwar einen Unterschied zu Rodis markant rauer Stimme, allerdings keinen Qualitätsverlust.
Die Platte startet mit "Ey ok" gleich richtig gut durch. Fetter Bläserpart, resigniert-positive Stimmung, man ist hin- und hergerissen, ob das Glas eher halbvoll oder halbleer ist. Eine Portion Zynismus schwingt mit..
Der Grundton auf "Hallo Startblock" ist eher etwas nachdenklicher als noch bei den ersten beiden Werken der Band gehalten. Mensch wird halt nicht jünger und die Probleme der Welt werden leider auch nicht weniger. Wir sind hier nicht in Siiiääätle Dirk, äh Steffen...ganz großes Stück übers Dorfleben.
Überraschend gut die sehr ruhige, nur mit Klavieruntermalung vorgetragene Ballade "3.00" über den doch zuweilen heftigen Alkoholkonsum, der bei einigen Menschen anscheinend immer noch zum guten Ton gehört. Hier kommt Steffens Stimme doch stark zur Geltung, ziemlich cooler Song. Respekt dafür!
Und natürlich sind auch wieder 3-4 Stücke dabei, die eine Band dieser Größe benötigt um für ihre Live-Auftritte genug Futter zum Mitsingen zu haben. (was für eine Message soll z.B. "der letzte Tag" haben? Außer das man den Refrain 100x wiederholt...).
Fazit: Ein sehr erwachsenes Album, mit dem ein oder andern Schmankerl dabei. Die Band hat Bock, ist mit Herzblut dabei und der Erfolg sei ihnen gegönnt. Da stört auch das "ohohoh" aus dem "selben Boot" nicht wirklich.