Leftöver Crack waren in diesem Jahr auf Tour und vermutlich, damit man was Neues, Aktuelles auf den Merchtisch legen kann, kam vorher diese 7" Single auf dem österreichischen Label SBÄM heraus, das zuletzt auch zwei der alten Alben neu veröffentlichte. Die Band war lange einer meiner Lieblinge, dann kamen erschütternde Anschuldigungen und meine Liebe schwand. Heute schaue ich mit geteilter Meinung und gemischten Gefühlen auf die Band, die mittlerweile größtenteils aus neuen Leuten besteht. Neu dabei: Tibbie X, die sich nun mit Stza den Gesang teilt. Leider ist ihre Stimme der von Stza sehr ähnlich, so könnte man schon von einer Ergänzung sprechen. Ein anders klingender Gegenpart, der ein wenig Variation hineinbringt, wäre mir jedoch lieber gewesen.
Song Nummer 1, "White Guilt Atrocity Quilt", ist direkt unverkennbar LEFTÖVER CRACK, lässt aber die bekannten Offbeats vermissen und geht mit seinen kreischenden Gitarren mehr in Richtung Metal. Der neue Song handelt von der Geschichte der weißen, selbsternannten Amerikaner und der durch sie verübten Vertreibung, und Versklavung der einheimischen indigenen Bevölkerung, sowie der Ausbeutung der Bevölkerung afrikanischer Länder zum Vorteil der privilegierten Klasse und der reichen weißen „Elite“ durch die Europäer. "Brad Sabbath" spendiert uns auch keinen Offbeat und keinen genreübergreifenden Mix, wie bisher bekannt, sondern ist ebenfalls ein ziemlich nach vorne gehender Song, wieder recht metallisch dabei, aber punkiger als sein Vorgänger. In ihm geht es um den Glauben an Götter und wie mit diesem Glauben zahlreiche Grausamkeiten gerechtfertigt werden. Beide Songs knallen ordentlich, für Fans der Band ist da ein Kauf mit Sicherheit interessant, wenn auch nicht unbedingt zwingend unerlässlich.
Fazit: Nettes kleines Lebenszeichen der Band, mal schauen, was da demnächst noch kommt.
