Die letzten Töne waren gerade verklungen, da brachten Crash im Sommer diesen Jahres ihre lang erwartete zweite CD raus. Dummerweise lösten sie sich vorher auf. Eine der druckvollsten Livebands die ich im Deutschpunk Bereich je gesehen habe, hören auf dem Zenit ihres Schaffens auf. Na ja, vielleicht wäre da auch noch mehr gegangen, aber nach knapp 5 Jahren war dann im Mai diesen Jahres Schluss.
Mit dem Riot-Opener "Wieder da" wird die Schlachtplatte eröffnet. Für mich direkt einer, wenn nicht sogar der beste Song der Scheibe.
Der Titeltrack des Albums "Schreie in der Nacht" beginnt mit einem schönen Intro, nach welchem es dann wieder im gepflegtem Uptempo ans Eingemachte geht. Die Gänsehaut-Hookline im Refrain erinnert an die alten (und vor allem guten!!!) Betontod-Sachen. Ich weiß, dass die Jungs das nicht gerne hören, aber die wohl treffendste Reminiszenz für ihren musikalischen Output wären wohl Fahnenflucht. Gerade bei "Grau" komm ich nicht drumherum, wo man mal einen Gang zurück schaltet.
Einen winzig (mikroskopisch) kleinen Abzug in der B-Note gibt es für die etwas zu dicke Bassdrum, die in den Doublebass-Passagen den Klampfen den Druck raubt ("Knochengeiger"). Da Drummer Simon aber das Album alleine aufgenommen und abgemischt hat und der D.I.Y. Faktor hier eh viel gewichtiger zu Buche schlägt, gleicht es das mit dem Wissen mindestens wieder aus!
Der mehrstimmige Gesang im Refrain von "Eure Taten unser Hass" weiß zu überzeugen. Mit dem etwas ruhigerem "Unerreichbar" wird das Album dann gebührend abgeschlossen und ist neben dem Opener ganz klar die zweite Perle des Albums!
Trotz der 11 Titel kommt man auf eine fast Punkrock-untypisch epische Spielzeit von knapp 40 Minuten. Das ist dann auch schon der einzige Makel, nämlich dass die Songs teilweise etwas zu lang daher kommen. Wie gesagt; man muss schon das Haar in der Suppe mit einem Mikroskop suchen.
Wer auf Deutschpunk mit Hardcore-Kante steht wird hier garantiert nichts falsch machen, zumal die Jungs ihr Album für umsonst auf ihrer Homepage anbieten! (www.crashpunk.com)
Es sei noch erwähnt, dass ich mit keiner anderen Band öfters die Bühne, den Backstage-Raum und das Bier geteilt hab als mit den 5 Rotzbengeln aus Rheine. Danke Jungs für die geile Zeit! Ich hoffe weiterhin auf eine Reunion zur richtigen Zeit ;)

Anspieltipps; Wieder da, Schreie in der Nacht, Unerreichbar, Eure Taten unser Hass