Wieder eine sympathische Ohrenweide aus dem Hause Sengaja, in diesem Fall zusammen mit Kink Records. Das wird ja langsam zum Trademark.
Liberty Madness bringen nach einer EP und einer Split-7" nun ihr erstes Album an den Start. 13 Stücke in knapp 24 Minuten. Das muss Punkrock sein! Ist es auch. Schnelle, bissige Lieder mit genügend Kanten um trotzig und rotzig zu sein, aber auch vielen schönen Melodien und Chören. Dabei klingen die (jetzt) Mannheimer trotz junger Zellen wie alte Hasen. Das Gaspedal bleibt die meiste Zeit getreten und so kommt keine Langeweile auf. Immer wenn es droht, "zu schön" zu werden, kommt wieder eine bissige Wendung oder einfach das nächste Stück. Die Qualität, die sich
bereits live bei der fleißig tourenden Band abzeichnete, wird nun in Wachs gegossen bestätigt. So soll Punk heutzutage klingen. Es stellt sich lediglich die Frage, wie hoch die Halbwertzeit einer solchen Platte ist. Oft sind ja genau die Platten, die direkt ins Ohr hauen, auch die, die man schnell ergründet hat. Aber es lohnt sich auf jeden Fall ein Langzeittest und bei der Spieldauer des Albums kann man auch ruhig zweimal hinhören.
Ansonsten ist die Produktion dick, was ja bei Punkscheiben nicht immer selbstverständlich oder gewollt ist. Transparanet und differenziert im Klang lassen sich hier aber angenehm viele Details ausmachen. Die Platte ist auf 500 Exemplare limitiert, davon 100 als farbiges Vinyl. Auch eine von der Band selbst produzierte CD-Auflage existiert.