Mal wieder ein Musiktipp von Jenz. Obwohl er seinen Style mittlerweile in Richtung Crunkcore geändert hat, lässt er es sich nicht nehmen, gelegentlich noch ne geile 90er-Skatepunk-Band in den Untiefen des Internets aufzutun. Wie auch vor ein paar Monaten, als er mit diesem Tip mal wieder voll ins Schwarze getroffen hat.

Der geneigte Leser erkennt schon, dass Local Resident Failure ein Songtitel von Frenzal Rhomb ist, jeder andere muss spätestens wenn ich jetzt noch schreibe, dass die Band aus Australien kommt, an jene Band denken. Und der Vergleich ist auch gar nicht so falsch.

Die vier Mannen aus Newcastle (aber eben das in New South Wales und nicht das in Old North England) haben nach fünf Jahren Existenz jetzt ihre erste Langspielplatte auf den Markt geworfen. 15 Songs, etwas über ne halbe Stunde lang, das macht im Schnitt zwei Minuten, perfekt, länger ist meine Aufmerkssamkeitsspanne sowieso nicht (mehr).
Der Albumtitel "A Breath of Stale Air" macht sich wahrscheinlich selber darüber lustig, dass die Band jetzt mit Musik um die Ecke kommt, die vor 20 Jahren jeden interessiert hat, heute aber nur bei so ewig gestrigen wie mir gut ankommt.

Erschienen auf "Pee Records" und mit Songtiteln wie "Defamation by Defecation" kann man das Album jetzt natürlich ganz schnell in die Fun-Punk-Ecke abschieben und nie wieder drüber nachdenken, so ganz fair wäre das aber nicht. Bereits der erste Song (mit dem Titel "The Opener") erzählt Geschichten von Rassismus und Sozialkritik, verpackt in flotte Punkakkorde mit mehrstimmigem Gesang. Im zweiten Song "(Still) Kickin' On" geht es um in die Jahre gekommene Punker, vermutlich gehts da um die Bands, die schon seit den 80ern dabei und immer noch aktiv sind und die Entstehungsgeschichte des Albums in irgendeiner Weise beeinflusst haben. Durch blumige Zeilen wie "sitting in their wheelchair staring into blank air, losing all their hair but does anybody care… I’ll still be watching them when I turn 54" macht sich dieses Lied über "geriatric punk rock" ganz schnell für längere Zeit im Gehörgang breit.

"Every day's a holiday on Christmas Island" verpackt wieder Sozialkritik in einen Songtitel mit Quatschtext, bevor es in "Nowhere To Be Scene" (Bonuspunkt für Wortspieltitel) wieder um gealterte Jugendhelden geht, die jetzt langsamere Songs machen.


Für Fans von NOFX, Lagwagon, No Use und Konsorten ein Pflichtkauf. Wer Frenzal Rhomb mag, wird LRF lieben. Super Scheibe!

Meinungen anderer Eierköppe zum Album:

"Checkt den "Local Resident Failure - A Breath Of Stale Air"... kommen aus Australien und klingen im Grunde auch so wie Frenzal Rhomb, aber geht richtig steil... ein Gedicht :) !"
- Jenz