Alex Gräbeldinger:
Die Hölle ist hoffentlich ein warmes Plätzchen, um sich zu erholen
Im Grunde sind Hörbücher ja nur was für Menschen mit Autos oder ohne (freie) Hände, denn es gibt wohl keinen Grund, irgendwas nicht zu lesen, sondern vorgelesen zu bekommen, es sei denn man kann (a)noch nicht lesen, (b)hat beide Hände voll mit Bier oder Lenkrad oder (c)mal wieder die Lesebrille in Castrop-Rauxel vergessen.
Und trotzdem, die Stimme von Oliver Korritke passt verdammt gut zu dem Alex seinen Texten, so richtig schön kaputt und fertig, wie die Geschichten klingen sollten. Man muss sich zwar anfangs dran gewöhnen, dass die Geschichten eben wirklich vorgelesen und nicht erzählt werden (Hörbuch halt, trotzdem anfangs ungewohnt), das geht aber nach einiger Zeit ganz gut.
Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, ein Hörbuch zweimal zu hören. Bücher dagegen les ich desöfteren mehrfach.
Achja, Inhalt. Inhalt hat das Hörbuch auch. Wer hin und wieder mal im Ox blättert, dürfte wissen, worum sich das Buch dreht. (Vermutlich eher frei interpretierte) Erlebnisse in Geschichten und Geschichtchen verpackt, die mehr oder weniger für sich alleine stehen. Die Kolumnenform also ins (Hör-)Buch rübergerettet. Es geht um Frauen, Alkohol und allerlei abstruse Sachen, die schön unterhaltsam erzählt sind.
Wer Hörbücher toller findet als ich, der kann das Hörbuch kaufen. Alle anderen kaufen das Buch.