Friska Viljor, das sind doch die beiden Schweden, die eine außergewöhnlichen Mischung aus Folk und Indie betrunken vor den Hipstern der Republik und im restlichen Europa performen. Oder? Inzwischen sind sie viele Jahre älter, wurden Väter und bringen ihre inzwischen fünfte Langspielplatte raus. Trotzdem scheint sich die Band weiterhin als einer der bekanntesten Geheimtipps in der Indieszene zu bewähren. Mit dem neuen Album mit dem vielsagenden Titel "Remember Our Name" hat das Duo wieder versucht, seine weitreichenden musikalischen Qualitäten unter einen Hut zu bringen, allerdings anscheinend ohne das man bei den Aufnahmen allzu betrunken war. Oder doch? Immerhin konnte die neue Platte es nur mit eineinhalb Jahren Verspätung in die Regale der Plattenläden schaffen. Das scheint aber vielmehr an dem 'normalen' Alltag der beiden Stockholmer zwischen Kind und Job zu liegen, der einem Rockstarleben gehörig einen Strich durch die Rechnung macht.
Dieses Mal hat der Indie wieder Überhand genommen und das Duo folgt der bereits vor einiger Zeit eingeschlagenen Richtung konsequent weiter. Insgesamt wird eine sehr stimmige Platte mit viel Spielfreude und einem Hauch Melancholie abgeliefert. Das gehört bei Friska Viljor ja zum guten Ton. Obwohl die Arrangements sehr schön und gut durchdacht sind, sind sie aber leider auch nicht mehr. Nur schön und gut durchdacht. Zu diesem Gesamtbild gesellen sich auch die Texte. Es wird viel über persönliche Beziehungen, dem Verbunden- und Dasein sowie der Liebe in all ihren Formen und Ausführungen gesungen. Zumindest bleiben die Jungs damit ihrem Gründungsethos verbunden, der es ja vorsah Lieder über Herzschmerz zu schreiben.
Irgendwann reicht es mir dann auch mit der Platte. Zwar halte ich es bis zum letzten - dem Album seinem Namen gebenden - Titel aus, aber viel mehr ist dann doch nicht drin. Schön halt. Und durchdacht. Aber eben doch nicht mehr.