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Vamos, Sheepy, Chic & Vain, 30.03.2013 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö

Vamos, Sheepy, 30.03.2013 in Schwerte

Vamos und Sheepy gemeinsam auf Tour. Da regen sich natürlich ein paar Hintergrundgeflechts-Gedanken, die ich jetzt hier mal ansatzweise aufbröseln werde. Also. Vamos, die hatten mal ne Split mit den The Kleins, erschienen auf Rilrec - und damals war ich Teil der Rilrec-Delegation, die der Band das schwarze Gold nach Irland brachte. Anschließend hab ich die Geschicke der Band nicht weiter verfolgt, auch weil unser guter Freund André, damals Schlagzeuger der Band und gebürtig von hier, irgendwann aus ominösen Gründen nicht mehr in der Band war. Wieder ins Gedächtnis gerufen hat sich die Band, als Tony von The Dead Class als neuer Drummer "engagiert" wurde. The Dead Class, die haben wir ja ins Herzchen geschlossen spätestens seit dem Bierschinken eats FZW Nummero II, wie ihr sicherlich wisst. Womit die Parallelen zur anderen Band des Abends gezogen sind, bei denen zupft nämlich Villy den Viersaiter, ebenfalls The Dead Class. Und da besagte Band grad pausiert, oder aufgelöst oder sonst wat ist, können die Zweitbeschäftigungen mal locker auf Tour gehen
Aber zunächst mal noch ne weitere Band. CHIC & VAIN aus dem Siegerland machen den Opener. Nie von gehört, aber im Rattenloch bekommen alle glänzende Augen wenn man den Namen erwähnt. Muss da wohl was dran sein. Punk der trashigen Sorte, anfangs sind wir echt am Rätseln ob die nun schon angefangen haben oder ob die noch ihr eigenes Intro spielen oder ob das noch gar nicht die Band ist und da einfach nur irgendwelche Typen an den Instrumenten rumhampeln.
Dann legense los und ich hab ne neue Lieblingsband. So einfach geht das. Rumpelpunk mit ausgefeilter Bühnenshow (Konfetti! Schnaps! Wunderkerzen! Lustige Brillen!) und Texte die das Leben schreibt. Wobei ich zugeben muss, die letzte Floskel war nur so ne allgemeingültige Phrase, von den Texten hab ich nicht wirklich was verstanden. Halte es der Band aber zugute, dass der Sänger zwischendurch fragt, ob wir denn die Texte verstanden hätten.
Ich glaube, ein oder zwei Coversongs waren auch dabei. Dieses eine Lied mit dem "muss nur noch kurz die Welt retten", das für den Tod von unzähligen gegen die Wand geschmissenen Radios verantwortlich ist. In der Chic&Vain-Version ist das aber dafür echt n Hit! Ansonsten wird viel Wert gelegten auf ausgefeilten Suff, heute in Form eines Gesöffs, das irgendwas mit Jungle im Namen trägt und karibisches Flair ins Rattenloch bringt. Fast.
Zwischendurch wird Schnaps ins Publikum verteilt. Die Fläschken sind extra verpolstert eingepackt, damit man sie quer durch den Raum werfen kann, ohne dass sie an der Wand zerschellen. Da hat wohl jemand mitgedacht! Eine schlaue Band, diese Chic & Vain. Außerdem gibts noch einen Schnaps, mutmaßlich aus der Heimat der Protagonisten, der anscheinend so scharf ist, dass die Verköstiger den restlichen Abend damit zubringen, ansammelnden Speichel unauffällig auf Fußboden oder in Bierflaschen zu befördern. Letzteres kommt besonders gut an, als sich der Sänger ausgerechnet von jener Bierflasche einen Schluck genehmigen will.
Wunderkerzen gab's auch noch. Pyroshow ist ein Verbrechen!
Ansonsten ist erstaunlicherweise nicht viel hängen geblieben von dieser unfassbar guten Band. Außer, dass am Ende ein Menschenhaufen vor der Bühne würmte, eng umschlungen mit dem Mikrofonkabel über den Boden wälzend, während auf der Bühne die Band stückweise durch dahergelaufene Stümper ersetzt wurde. Großes Tennis!
Nächste Band, erkennbar an diesem formschönen Wimpelbanner: VAMOS! Die Gebrüder Tom und Vinny servieren ein wenig musikalische Feinkost, will heißen, so Punkrock halt. Zweistimmig und durchaus melodisch zu nennen, nur irgendwie hatte ich das doch etwas eingängiger in Erinnerung.
Novum im Rattenloch: Es wird gefegt! Und damit ist nicht der Schnaps gemeint, sondern tatsächlich der Boden, beziehungsweise die Glasscherben auf diesem, und besagte Tätigkeit wird tatsächlich ausgeführt während die Band spielt, so dass die Zuschauer sich auch mal spontan durch nen Hechtsprung in Sicherheit bringen müssen, damit sie nicht mit auf den Scherbenhaufen gefegt werden.
Nackte Haut soll übrigens später noch zu nem Running Gag werden. Aber dazu, äh, später. Zunächst mal Vamos. Netter Auftritt, aber so ganz mitreißen will mich das nicht. Könnte daran liegen, dass ich kein Lied wieder erkenne, anscheinend beschränkt man sich auf neues Material. Jedenfalls kein Vergleich zu dem, was die Band noch vor einigen Jahren so abgerissen hat.
Das heutige Publikum scheint sich ein wenig im Rundlauf zu üben. So ist es vor der Bühne mal amtlich voll und mal leistet dem Glasscherbenhaufen höchstens mal ein Strohballen Gesellschaft. Gleiches Bild vermutlich im Tresenraum, das andere Extrem dieses Räumchen-Wechsel-Dich-Spielchen. Da muss man sich als Band ganz schön was einfallen lassen, um die Leute bei der Stange zu halten!
Und weil das grad so ne gute Überleitung ist, kommen wir direkt zur nächsten Band: SHEEPY aus Liverpool. Da fliegen ruckzuck die Klamotten vom Körper, so schnell krieg ichs gar nicht hin auch mal ein Foto vom Sänger MIT Oberteil hin zu kriegen. Bei Villy fehlt gar das Unterteil, er massiert quasi die Gitarre mit seinem Glied, während ihm gleichzeitig der Gürtel aus der Hose geklaut wird, so dass es ihm unmöglich wird, diese wieder hoch zu ziehen.
Außerdem, äh, ach, guckt selbst.
Okay, dann also mal ein totally naked Gig. Beste Szene, als Sheepy sein Gemächt slappenderweise auf die Basssaiten seines Kompagnons klatschen lässt. Die Band selbst kann da aber nix für, die verstehen selbst nicht genau warum sie denn jetzt plötzlich nackt sind. Ich versteh das ja auch nicht, urplötzlich waren halt die Klamotten weg. Hoppla.
Zur Musik: Es bleibt beim Punkrock - erstaunlicherweise. Ließ doch das Vorab-Hören im Internet eher auf eine weitere Libertines-Kopie schließen, aber das hier kann sich echt hören (zum sehen äußere ich mich jetzt nicht) lassen. Sehr schmissige Refrains, schön straight dargeboten, kann was!
Das Publikum ist durchgehend amüsiert, schafft es aber glücklicherweise, sich nicht ebenfalls komplett zu entblößen. Dafür hat es sich aber mal wieder gefüllt im Konzertraum. Ob die nackten Tatsachen schuld sind? Oder will man, ganz dem traditionellen Oster-Gedanken entsprechend, auf Eiersuche gehen? Für letzten Scherz entschuldige ich mich. Oi. Äh, Ei.
Anschließend wird munter gewechselt. Und gefegt. Sheepy verzichten auf die Zugabe und lassen stattdessen Vamos wieder auf die Bühne, und ich bin doch ziemlich erstaunt wo doch die Protagonisten zuvor noch wankend und jenseits aller Sinne den Platz vor der Bühne bevölkerten, jetzt aber anscheinend doch wieder stehen können. Und singen. Diesmal ist sogar ein Song dabei, den ich noch von "damals" kenne.
Und so nimmt das muntere Spielchen seinen Lauf. Mal Sheepy, mal Vamos, mal komplett durcheinander oder mit verirrten Gestalten aus dem Publikum als Ersatzmusikanten. Sogar der Sechsarmige Schlagzeuger ward gesichtet. Ob jetzt grade Stücke von Vamos oder von Sheepy gespielt werden, lässt sich irgendwann nicht mehr herauskristallisieren.
Vorläufiger Höhepunkt dann nach einiger Durchwechselei, als schließlich Villy die Gitarre ergattert hat und "Fake Dead Class" ein paar Stücke servieren, mit den verbliebenen Sheepy-Mitgliedern an Bass und Zweitgitarre. Geboten werden ein paar Dead Class Songs. Pulse And A Heartache, Best Fighter in The Town, sowas halt. Wer noch stehen kann, feiert.
Mit Blick auf die Uhr und in der Annahme, dass ja dann gleich bestimmt Schluss sein wird, frage ich Dagmar, ob sie mich denn gleich nach Hause fahren könnte, da ich sonst entweder jetzt abhauen oder ne ganze Stunde auf den nächsten Bus warten müsste. Kann ja keiner ahnen, dass der "Auftritt" dann doch noch ne ganze weitere Stunde dauert. Schluck.
Anschließend nämlich alles auf der Bühne, was irgendwie noch Bock hat. Allen voran Tom Vamos, der zwar selbst nicht wirklich den Anschein macht noch unter den Lebenden zu weilen, sich am Mikrofon aber irgendwie noch fest halten kann. Was da gespielt wurde - keeeine Ahnung. Zwischenzeitig auch noch mit Rattenloch-Belegschaft an den Instrumenten, wie hier Matze am Bass oder später Fischer am Schlagzeug, hauptsache es hört nicht auf. The neverending gig.
Schnitt. Ungefähr eine Woche später, die Band spielt immer noch. Also, nicht ganz, aber, äh, fast. Ne gefühlte Woche ist bestimmt rum, eigentlich haben wir irgendwann mitten in der nacht und mittlerweile sind so ungefähr 3 Stunden Auftritt vergangen. Wie der Sheepy-Drummer beiläufig erwähnt, müssen sie "morgen" früh um 7 den langen Rückweg auf die Insel antreten. Na, herzlichen Glückwunsch.
Da kann man auch schonmal im laufenden Gig einpennen. Aus der wirren Masse an nun dargebotenen Songs lassen sich immerhin ein paar Ramones-Stücke rausfiltern, ansonsten fällt das wohl alles unter die Kategorie "mehr improvisiert als gewollt". Kennt ihr das, wenn so lange auf nem Witz rumgelutscht wird, dass die Pointe im Endeffekt total egal ist? So nach dem Motto, nur der Weg ist das Ziel, nur eben auf die Situationskomik bezogen? So ungefähr auch der Auftritt. Wir finden das alles total witzig, obwohl eigentlich nichts passiert, und je weniger passiert, und je länger die Musikanten spielen, desto unterhaltsamer wird das Ganze. Verrückt.
Falls ihr schonmal ein leeres Rattenloch sehen wolltet. Mittlerweile gucke ich schon gar nicht mehr auf die Uhr.
Irgendwann gehen aber doch die Lichter des Ladens an, während die Lichter der Anwesenden schon längst erloschen sind. Alexej beschwert sich, er habe ein paar Vamos-Lieder vermisst. Kein Problem für Tom, der sie mal eben flott unverstärkt runterschrammelt - und auch damit nicht wirklich aufhören will. Außerdem wird mir mitgeteilt, dass in diesem Konzertbericht noch zu wenig Ärsche zu sehen waren. Gute Nacht.

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Lawigator

02.04.2013 06:37
War ein Spitzenkonzert! Inklusive Besoffene Sänger in Tourbusse hieven und selbige morgens um 8 aufgrund von Startproblemen bei Schnee die Bahnhofsstrasse runter zu schieben!
Entblösse ich eigentlich ständig freiwillig mein Hinterteil für diese ominöse Seite oder macht ihr mich das wollen mit so Gehirn-kontroll-Strahlen?
nina

03.04.2013 21:29
Also unter Spitzenkonzert verstehe ich was anderes.
Sebastian

05.04.2013 12:27
Gooock! Gooock! Gooock!

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