Rock am Bach 2007 mit Pascow, Jupiter Jones, Senore Matze Rossi, Turbo AC's, Disco Ensemble, Mambo Kurt, Olli Schulz, The Busters am 21.07.2007 in Wadern-Nunkirchen
Rock am Bach 2007 am 21.07.07 in Wadern-Nunkirchen
Das Rock am Bach ist eigentlich nur son 1-Tages-Festival - dafür mit nem richtig guten Line-Up und natürlich auch mit Zeltplatz, was wir höchst gerne in Anspruch nehmen. Deswegen auch die entspannte Anreise bereits am Freitag abend. Johannes erweist sich als souveräner Fahrer, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt - außer dem Blitzlicht meiner Kamera...
Auf dem Zeltplatz angekommen, stehen da grade 5 Zelte rum, total gemütlich. Ab jetzt neu in unserer Runde: Fabian und der Prediger, die kennen Keek und Stiels noch vom Ruhrpott Rodeo und sind ebenfalls recht spontan hier angelangt. Na dann prost
Erste Mission für uns: Den Grill anschmeißen! Ohne geht ja nich! Grillfleisch und Dosenbier, ein unschlagbares Team. Ulf und ich kümmern uns um die Belange des Grills, während die annern schonmal das Gelände checken - heute ist nämlich Tag der offenen Tür und jeder darf mal das Festivalgelände begutachten.
Das wagen Ulf und ich dann auch noch. Rumlaufen, die Bühnen auf Stabilität prüfen, am Backstageteich bequem machen - wahnsinn. Nur nichts mehr los, wo is denn die Party? Alles verpasst?
Doch am Red-Bull-Stand stehen noch die letzten Überreste rum. Mischung aus Dorfbewohnern, Veranstaltern und Techno-Hörern! Saulustige Truppe, die sind auch ganz verdutzt dass wir den weiten Weg von Dortmund angereist sind und laden uns dann glatt ein, noch mit in die Dorfkneipe zu kommen: Im "Gully" wird noch fleißig weiter getrunken, wasn geiler Abend!
Und der Abend sollte noch nicht zuende sein! Stefan, ein Familienpapa, schleppt uns noch mit zu sich, ne Portion Spiegeleier mit Bier und im Keller jede Menge Schlafplätze. Wie verdammt geil, was ein saunettes Städtchen hier! Und das Bett fast schon zu weich für meinen Geschmack - egal, danke fürs Pennen können!
Zurück zum Zeltplatz. Die annern ham wahrscheinlich nich ganz so bequem gepennt, sind trotzdem putzmunter (kein Wunder, früh pennen gegangen) und haben uns auch bestimmt ein klein wenig vermisst. Hmm und jetzt? Grill an, Dosenbier, super!
Und irgendwann dann Festivalgelände inspizieren - diesmal im Hellen und diesmal ist auch alles abgesperrt wo man nicht hindarf. Auf der Bühne spielt grad "Eternal Tango", erste Band des abends. Emo bis Hardcore aus Luxemburg, melodische Gitarrenriffs und ein Bassist der so langsam spricht, als käme er aus der Schweiz.
Keek erwähnt ungefähr 20mal, dass er die Band "nicht schlecht" findet. Okay einverstanden, trotzdem nicht meine Musik. Vor der Bühne ist auch eher wenig los...
und sonst ist auch eher wenig los. Wir ham noch Zeit, bis Pascow anfängt - also am Zeltplatz lecker Bier trinken und Bratkartoffeln verteilen - wir hams ja
Praktisch an kleinen Festivals: Die kurzen Wege vom Zeltplatz zur Bühne, das bringt auf jeden Fall nen ordentlichen Schwung Gemütlichkeit rein. Wie jetzt - gemütlich Bier austrinken, gemütlich zur Bühne latschen. Olli von gestern kann netterweise klarmachen, dass ich in den Fotograben darf - auch total gemütlich! Zeit für Pascow!
Yeah, Pascow seh ich dies Jahr nu auch schon zum vierten Mal, und das obwohl die gar nicht so oft gespielt ham - sondern lieber ne Platte aufgenommen! "Nächster Halt gefliester Boden..." soll sie heißen, im Herbst erscheinen und ein heißer Anwärter auf die Platte des Jahres wirdse auch. Garantiert!
Hier ist ja auch fast schon Heimspiel für Pascow, zumindest ist hier Saarland. Dementsprechend auch schon gut was los vor der Bühne, da wird fleißig getanzt und mitgesungen, wasne Freude!
Und Pascow selbst? Bombenauftritt, nicht umsonst für uns der Hauptgrund, hier aufzutauchen. Etwas schade nur, dass Pascow bereits so früh spielen - wobei, den nötigen Pegel für bedingungslose Abfeierei ham wir eh schon.
Etwas politisch wirds auch noch, mit ner Ansage für son Autonomes Zentrum in Homburg, das wohl von der Stadt geschlossen werden soll und da muss man doch was gegen tun! Löblich. Aber wo ist Homburg?
Pascow zuende, erstmal Bier trinken. Das kostet hier übrigens 2 Euro pro Becher, is ja noch human. Und wir ham mal wieder nette Saarländer getroffen, hier der Benni mit nem Riesen-Ding
Nächste Band auf der großen Bühne: Jupiter Jones! Noch son Aushängeschild der saarländischen Musikszene, bei denen ist aber vor der Bühne deutlich weniger los als zuvor bei Pascow - kommt mir zumindest so vor.
Als Special Guest darf heute ein junger Mundharmonika-Spieler auf die Bühne und ebendieses Instrument spielen, kommt auch gut. Aber ich weiß nich mehr bei welchem Lied das war, hehe
Ulf is ganz überrascht dass der Sänger so ne geile Stimme hat und will ab sofort auch mehr Whiskey trinken und mehr Kippen rauchen. Vielleicht hilft das ja. Nun denn, netter Auftritt von Jupiter Jones...
Weiter rumlatschen. Das Gelände ist recht übersichtlich, ein paar Stände, einen sogenannten "Funpark" und zwei Bühnen müssen reichen. Trotzdem nicht zu voll sondern genau richtig, gefällt.
Wir tingeln weiter zur kleine Bühne, mal schauen was da so geht. Eigentlich sollte heute im Laufe des Tages dort noch ne Punkrock-Karaoke-Show stattfinden, die aber von der Band abgesagt werden musste - aber statt Betrunken im Klappstuhl als Ersatz zu nehmen, dürfen halt alle Bands etwas länger spielen. Nachteil: Man kann sich nicht mehr auf den Zeitplan verlassen
Und so spielt da grade Kill.Kim.Novak, schauen wir uns kurz an. Screamo-Hardcore mit deutschen Texten, werden ganz gut abgefeiert, meine Musik ist das nicht...aber immerhin ordentlich Druck
N Stückchen weiter ist der sogenannte Funpark, auf dem man Bullenreiten kann. In verschiedenen Stufen wird das Tierchen immer schneller gemacht, bis man irgendwann runterfällt und ausgelacht wird. Naja, immerhin kostet's nix
Am Eingang steht inzwischen son Typ rum, der Jägermeister-Gutscheine verteilt. Die gibt man dann am Stand ab und kriegt n kalten Jägi - genau das richtige für uns, also besuchen wir den jungen Mann mit den Gutscheinen noch das eine oder andere weitere Mal.
Oh, auffer Hauptbühne spielt die nächste lohnenswerte Band: Die Turbo AC's! Schweinerock aus New York, Arschtritt deluxe und die Sonnenbrille ist natürlich auch Pflicht. Endlich mal ein steiles Rock'n'Roll-Brett, yeah!
Der Sänger kommt total lässig rüber, cooler Typ. Die annern beiden hier sind dagegen eher blass, spielen halt so ihre Riffs runter. Trotzdem super Auftritt der Turbo AC's, mehr davon!
Aber zunächst mal wieder auffer kleinen Bühne vorbeischauen - und tatsächlich, inzwischen steht Senore Matze Rossi da drauf, gemeinsam mit seiner neuen Begleitband "Gaston" - sauber, perfektes Timing von uns!
Und Matze muss man halt einfach mal erlebt haben. Wahnsinns-Ausstrahlung hat der Typ, dazu eine Stimme die ungefähr alles zum Schmelzen bringt, gleichzeitig aber auch zum Fäusteballen aufruft - echte Emotionen halt, ganz großes Tennis!
Mit Band kommt das natürlich nochmal druckvoller rüber, es bleibt aber trotzdem wunderschöner Akustikpop mit viel Gefühl. Dargeboten werden jede Menge neue Lieder, neues Album ist in Arbeit und das wird dann auch die erste mit der Band Gaston. Auf Myspace gibts ja schon den herrlichen Track "Unverwundbar", der wird heute auch gespielt
Fantastischer Auftritt und auch wenn mir die Power von Tagtraum fehlt - so lange Senore Matze Rossi Musik schreibt, singt und auftritt, kann man sicher sein, dass es noch wirklich ehrliche Musik gibt.
Natürlich treffen wir auch auf nette Ordnungshüter. Ich ertappe mich dabei, das Wort "Bullen" in den Mund zu nehmen und sie zu duzen, stört sie aber anscheinend nich.
Ab jetzt wird eigentlich nur noch gesoffen, sofern wir das nicht vorher schon gemacht haben...ich schau mir aber noch kurz Disco Ensemble an, fantastische Band und seit Bochum Total weiß ich, dass die auch live ein absolutes Brett sind
Und ihr Bekanntheitsgrad scheint auch hier im Saarland ganz gut zu sein. Da wird mitgesungen, gefeiert, getanzt, gestagedived - total bunt alles
Der Sänger erweist sich mal wieder als Wirbelwind, rennt hin und her, gefällt sich in großen Gesten und lauter Stimme. Und die Musik - hm, wer sie noch nicht kennt sollte mal reinhören. Disco-Punkrock mit Emo-Elementen, äußerst eingängig.
Und weiter zur kleinen Bühne, da steht jetzt Mambo Kurt auf der Bühne. Und der verwechselt die Bühne erstmal mit dem Backstageraum, so klein wie die ist. Und er holt gleich eine junge Dame aus dem Publikum, die mit ihm Tanzen darf
Tja, und Mambo Kurt ist halt Mambo Kurt. Heimorgelentertainer mit dem Faible für Popsongs im Orgelgewand. Die Show bei ihm irgendwie immer gleich, aber alle paar Jahre sollte man sich den schon mal anschauen, gibt schließlich neue Lieder. The Strokes mit Last Nite kannte ich z.B. noch nicht, obwohl das Lied schon etwas älter is
Das Publikum ist auch total weggerissen, alle feiern brav, wie sich das halt gehört. Mambo Kurt muss man einfach mögen
Natürlich gibts auch den obligatorischen Stagedive! Mambo Kurt springt in die Massen und lässt sich feiern
Kommen wir nun zum nächsten großen Highlight: Olli Schulz, Hauptact der kleinen Bühne und längst kein Geheimtipp mehr - heute mal ohne den Hund Marie, ganz allein, ganz pur, ganz Olli
Und Olli fühlt sich anscheinend doch etwas alleine auf der Bühne, zumindest fragt er erstmal, wer aus dem Publikum ihn denn unterstützt, bei Bedarf Saiten aufzieht und dafür ein Bier kriegt - kein Ding, Mission für Ulf!
Und so setzt sich Ulf hinten auffe Bühne, post ein wenig rum, macht Faxen, winkt ständig dem Typen hinter der Bühne, er solle ihm doch endlich ein Bier bringen - und stielt Olli auch sonst die Show. Großartig! Natürlich begleitet von "Ulf ist der Tollste"-Chören
Und wenn wir nicht gerade Ulf abfeiern, pöbeln wir rum. Als nächstes darf dann Keek auf die Bühne damit Olli seinen Death-Kick an ihm präsentiert. Sein Betrunken-im-Klappstuhl-Unterhemd kommentiert Olli nur mit "Gibts das Shirt auch für Jungs?"
Als ich Olli dann das nächste Mal anpöbel - war glaubich grad die Nummer wie man auf keinen Fall Gitarre spielen darf, nämlich Fuß auf den Monitor - will mich Olli auch auf die Bühne holen, stoppt dann aber als er mein Shirt sieht. "Och nee, nicht noch so einer, du bleibst da!". Pf, hat wohl Angst
Ansonsten kenn ich die Show von Olli Schulz ja eh schon auswendig. Heute auch mal inklusive Gitarre-auf-Rücken-im-Spagat, sehr geil. Hm, die Rammstein-Verarsche gabs noch, weil Olli gelesen hat, dass Till Lindemann aussteigt - Olli würd gerne Ersatzsänger werden
Oh, Ulf tanzt sogar ein wenig! Ulf ist der Tollste! Olli bemüht sich sichtlich, sich davon nicht ablenken zu lassen, derweil lässt sich Ulf ein neues Bier bringen
Kleines Video hab ich auch noch! Olli Schulz spielt ja gerne Oasis' Wonderwall mit Gaststimmen aus dem Publikum, da Ulf aber nur Filmriss kann, darf ein anderes Mädel singen. Zum angucken draufklicken.
Auch bekannte Ansage: Roger Miret, wie er das Mikrofonkabel ganz Hardcorelike um seinen Arm wickelt, um es dann wieder abzuschütteln. Die Story erzählt Olli aber heute auf englisch, weil wohl hinter der Bühne wer sitzt der kein deutsch kann - und Olli der englisch spricht - ein Fest für die Ohren!
Naja, soviel zu Olli und zu Ulf, Highlight des Tages! Auf der großen Bühne spielen noch die Busters, da schau ich aber nur kurz vorbei um n paar Fotos zu machen, ansonsten halten wir uns am Bierstand auf
Tja, die Busters halt die Busters. Ich seh sie erst zum zweiten Mal und auch diesmal hamses nich geschafft, mich zu begeistern - ich versuchs dann in ein paar Jahren nochmal. Bei der angeblich besten Skapunkband Deutschlands. Hm.
Nuja, weiter fleißig Bier trinken, sind ja nich zum Spaß hier. Absolut keine Ahnung, was da alles passiert is, hehe
Dafür entschließen Johannes und ich noch, den Weg in den Gully anzutreten. Da gibts auch Bier vom Fass und gemütlich isses so auch. Wir sind nichmal die einzigen, die hier rumsitzen, nönö, auch noch viele andere lustige Menschen
Auf dem Weg zwischen Parkplatz und Zeltplatz sitzen außerdem ein paar Hippies mit Gitarre und Mundharmonika, total actionreich heute
Nächster Morgen. Ich werd wach und keiner mehr da. Wir sind irgendwann die letzten auf dem Campingplatz, hinterlassen natürlich auch den meisten Müll. Hm, erstmal den Grill wieder anschmeißen
Und Rückfahrt! Rückfahrt halt wie Rückfahrten so sind, alle fertig. Und dazu passende Smileys anner Autobahn. Nur Keek schafft es, durchgehend zu labern...
ja, das war also Rock am Bach! Verdammt cooles Festival, gutes Wetter, lauter nette Leute und alles schön klein und übersichtlich. Und natürlich Gutscheine für Gratisjägermeister, der hat uns echt den Rest gegeben. Also, wenn das Line-Up stimmt sind wir nächstes Jahr wieder dabei!