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Copy & Paste, Egotronic am 17.12.2008 im Amp, Münster

Copy & Paste, Egotronic am 17.12.08 in Münster

Nein, Egotronic ist nicht das Nebenprojekt von Dirk von Lowtzow. Muahaha, sorry der musste einfach sein. Äh ja, wie krieg ich jetzt die Kurve? Wie man allerortens mitbekommt, wurde die Phrase "Alles wird Pop" längt überholt, der Trend geht zum Electro, selbst in der, ich sach ma, alternativen Szene. Das politische Aushängeschild dürfte wohl die Berliner Gruppierung "Egotronic" sein - Texte, die einer Punkband alle Ehre machen würden, treffen auf C64-Beats und Synthie-Loops aus dem Laptop. Großes Ding! Und nu spielense Samstach im Dortmunder Inside Club - aber ach, das wäre ja zu einfach! Also beschließen Hille, Ole und meine Wenigkeit, uns die linken Raver n paar Tage vorher in Münster anzuschauen, unser NRW-Ticket muss sich ja bezahlt machen! Vorher holen wir noch kurz den Hö ab, weiter gehts zum Amp, das praktischerweise nur ein paar Meter Luftlinie von Hös Bude entfernt liegt.
Ein schicker kleiner Laden, dessen Inneneinrichtung etwas an das gute alte Cosmotopia erinnert, nett eingerichtet! Als wir ankommen, spielt bereits der Supportact: Copy & Paste aus der Schwiiz, auch son Electro-Dingen, ein "Musiker" am Laptop und eine Sängerin am Mikro, ergibt ziemlich trashige Musik
Mit französischem Akzent werden englischsprachige Lieder vorgetragen, dazu tanzt die Dame auf der Bühne ihren Bienentanz, während sich parallel dazu der Club nach und nach füllt. Kleine Anekdote am Rande: Das erste bekannte Gesicht, das mir über den Weg läuft, ist ausgerechnet Gunnar von Dritte Wahl - da soll mal einer sagen, Punk sei nicht progressiv!
Nagut, soviel zu Copy & Paste. Lustige Angelegenheit, da würds nun wirklich nicht auffallen wenn statt dem Laptop einfach nur n MP3-Player an die Anlage angeschlossen werden würde. Aber schlecht ist das nicht, was da aus den Boxen kommt - nur mir persönlich zu elektronisch. Hähä.
So, nochn Bier, Zeit für die Hauptband! Egotronic haben die Menge von Beginn an in Griff. Mit "Berlin Calling", dem Opener des aktuellen, selbstbetitelten Albums, wird ordentlich losgelegt und die Scharen rund um die Bühne sind schon bald nicht mehr zu halten. Da ist Sänger Torsun auch keiner böse, als er die Stadt versehentlich als "Paderborn" bezeichnet...
Was mich aber schon ziemlich überrascht hat: Die meiner Meinung nach beiden größten Hits der Band, nämlich das szenebekannte "Raven gegen Deutschland" und der Nachfolgehit "Kotzen" gibt es ebenfalls direkt am Anfang, hintereinander weg - geil, eine einzige Party! Arme wirbeln, Flaschen klirren, der Hammer!
Und die Meute wird nach den beiden Hits nicht etwa ruhiger, nee, alles feiert weiter, Textsicherheit durch und durch, selbst bei den 2-3 Stücken die ich nicht kannte - da die halt auf keinem Album erschienen sind.
Und auch Slogans wie "Denke ich an Deutschland in der Nacht, ja dann will ich dass es kracht" oder eben "Raven gegen Deutschland" werden mit voller Inbrunst mitgebrüllt, also genau die antideutschen Parolen, weswegen die Band auch ziemlich umstritten ist. Aber sind eben "Nicht nur Raver" hier im Publikum, eher Punks und diverses alternatives Gesocks.
An Instrumenten gibts die geballte Power aus Laptop, Keyboard und sonstigem Equipment, das die drei Musiker da auf der Bühne haben. Und was für Töne da rauskommen, da kann keine Basedrum und keine E-Gitarre mithalten, zwischen Zappelbeats und Haudruff-Gewummer - und was soll ich sagen, das reißt einen sofort mit!
Ein Punkkonzert ohne Punkrock! Ich hab zwar ein geiles Konzert erwartet, aber nich so ein endloses Gefeier, stark! Wahnsinns-Sause! Da wär wirklich zu überlegen, mir Egotronic in Dortmund nochmal zu geben, lange nicht mehr so viel Spaß gehabt!
Zur Zugabe darf dann die Meute endlich die Bühne stürmen und die Party dem Höhepunkt entgegentreiben. Aus hunderten Kehlen gibts noch "Die Partei hat immer recht" zu hören, während man die Musiker in diesen Menschenmassen kaum noch ausmachen kann. Grandioser Absch(l)uss! Lohnt!
Und dann? Unsere letzte Bahn zurück nach Dortmund ist gerade gefahren, aber auf die letzten Minuten Egotronic hätten wir auf keinen Fall verzichten können - also fällt spontan die Entscheidung, die Nacht über ein wenig Münster unsicher zu machen. Noch ein Bierchen im Amp, um dann nach etwa einer halben Stunde Garderobe-Anstehen endlich an die frische Luft zu können.
Und was machen wir? Ab in die Altstadt, wo für einen Mittwoch abend erstaunlich viel los ist - Studentenstadt Münster halt, wo jede Kneipe nen eigenen Türsteher hat. Nich schlecht! Wir teilen uns nen Meter Bier im "Himmel und Hölle", bis wir schließlich rausgeschmissen werden, die letzte Stunde dann doch wieder im "Amp" verbringen und Punkt 04:40 endlich die Bahn gen Dortmund entern. Geiles Konzert, geiler Abend, geile Nacht! Du kannst dumm in der Ecke stehn, ich will lieber tanzen gehn!

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