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Rockstage Dortmund: Mike Zero, Mode Execute Ready, Jaques She Rock, Richtung Norden, Doppeleffekt, 16.05.2010 in Dortmund, FZW - Bericht von Fö

Rockstage, 16.05.2010 in Dortmund

Schon wieder Rockstage? War das nicht erst Letztens? Ja, schon. Genauer gesagt, vor einer Woche. Aber weil Kulturhauptstadtjahr ist und Dortmund Local Hero, wurde einfach noch ein zusätzlicher Termin eingefügt, mit illustren Bands gefüllt und ab gehts.
Kann man machen. Ich muss halt nur mal wieder anreisen. Vorgestern in Köln, Samstag gar in Bernkastel-Kues, und heute wieder in Dortmund. Langsam wird es echt zur Gewohnheit, dass ich, am FZW angekommen, erstmal meinen Schlafsack bunkern muss...Dafür komm ich heute aber auch mal mit ordentlich Restalkohol (also, Reste von vor zwei Stunden) an. Darauf erstmal ein Bier.
Noch ein weiteres Bier später gehts auch schon los mit der ersten Band: Richtung Norden! Neue Band von Stefan, André und Tobi. Bisher irgendwie nie zu sehen bekommen, obwohl sie eigentlich schon relativ viele Auftritte verbuchen können. Zu hören gibt es deutschsprachigen Pop-Rock-Punk.
Irgendwie so die Suppe Kettcar / Muff Potter / Madsen und wie sie alle heißen. Die Hörbeispiele auf Myspace konnten mich im Vorfeld nicht unbedingt begeistern, live kommt das aber doch etwas mehr auf den Punkt.
Trotzdem noch ordentlich Potential nach oben. Und irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, viele Parts in den Songs einfach schon oft genug bei anderen Bands gehört zu haben. Liegt wohl auch daran, dass es mittlerweile einfach unzählige Bands dieser Musiksparte gibt und nur wenige, die wirklich hervorstechen.
Aber ihren Job machen Richtung Norden wirklich gut. Schaffen es sogar, direkt als Opener das zahlenmäßig größte Publikum an den Start zu bringen, soweit ich das beurteilen kann. Etwas übertrieben finde ich die vielen Publikumsinteraktionen. Mitklatschen kann ja mal passieren, aber zwei Hälften des Publikums lautstärkemäßig gegeneinander ankämpfen lassen - hm. Wie die Großen.
Passiert ist das übrigens beim Song "Ohrwurm", und der, mal unter uns, hat den Namen nun wirklich nicht ohne Grund, dieser tadada-whoho-Refrain liegt mir tatsächlich immer noch im Ohr. Gefühl für Melodien ham die Jungs, auch wenns irgendwie gewollt klingt.
Soviel zu Richtung Norden. Hinterließen ein recht zufriedenes Publikum und ham für ne so frische Band überraschend viel Bühnensouveränität gezeigt (naja, gab ja auch schon diverse Bands davor). Mal schauen, wie sie sich noch entwickeln - könnte was draus werden!
Erstmal nochn Bier. Ulf entdeckt einen jungen Wacken-Besucher, der sich tatsächlich die Bändchen der letzten 3 Jahre auf den Arm hat tätowieren lassen. Ui!
Weiter gehts, nächste Band! Jaques She Rock, die alten Haudegen. Mittlerweile doch schon öfter mal gesehen, aber enttäuscht hat die Band eigentlich nie. Skatepunk, Garage, Rock'n'Roll - eine perfekte Mischung. Verrückte Outfits obendrauf, und die Musik macht auch wirklich gute Laune.
Die Band löst sich trotzdem demnächst auf. Abschiedskonzert am 4.6. in Kamen - unbedingt hin da! Gitarrist Markus hat sich auch ein wenig weiterentwickelt, spielt Schlagzeug bei den Vorstadtkindern und nach demokratischer Abstimmung auch bei Betrunken im Klappstuhl. Groß!
Fast so groß wie die unglaublich charmanten Ansagen, in denen mal eben genervt-aggressiv das Publikum angepöbelt wird. Kleines Beispiel: "Das nächste Lied ist gegen euch!", und die Zuschauer sollen doch bitte weiter so dumm da hinten stehen und ja nicht näher an die Bühne kommen. Geil, allein dafür seid ihr jetzt schon mein Highlight des Abends!
Auch ein Highlight: Der Jackes-She-Rock-Backdrop. Wunderschön
Schöner Auftritt, gute Band. Und zwei-drei Hits ham die Jungs am Start, angefangen beim großartigen "Tom Selleck is the law" oder auch "Your Band Sucks". Besorgt euch die Songs für lau hier!
Weiter gehts mit Doppeleffekt. Einzige Band heute Abend, von der ich vorher noch nie gehört hatte (naja, außer dass sie hier spielen). Es wird mal wieder deutschsprachig, genauer gesagt mal wieder Deutschrock-Indie-Pop-Punk. Aber Doppeleffekt kommen wirklich höchst professionell rüber, nicht schon wieder die x-te Schülerband sondern eben durchaus was eigenständiges.
Rockt und geht ganz gut nach vorne. Worüber so gesungen wird - keine Ahnung. Ne Hymne über Münster, die spontan auf Dortmund umgetextet wurde (gähn) - dass Anbiederung nicht erwünscht ist, haben Jaques She Rock doch gerade gezeigt. Oder etwa nicht?
Oh, ne Grinsebacke am Bass. Jau, äh, den Auftritt schau ich mir trotzdem nicht komplett an. Einfach, weil es schlaucht, so viel Livemusik am Stück zu sehen, und außerdem wartet noch das Bier. Kann man auf jeden Fall mal im Auge behalten, die Band...
Die nächste Band hab ich schon diverse Male gesehen: Mode Execute Ready. Eigentlich eine wirklich gute Band, die musikalisch voll überzeugen kann und wirklich mal ein größeres Publikum verdient hätte - wenns nicht so eine 1:1 Muse-Kopie wäre, wie mir heute mal wieder auffällt.
Vor allem natürlich wegen der äußerst variabel vibrierenden Stimme von Sänger Christoph, aber auch die Instrumentenfraktion geht in die Richtung. Heute sehe ich die Band zum vierten Mal, und ab heute ist die Luft raus. Nee, da hör ich mir dann doch lieber das Original an.
Naja, das Potential, in der Indie-Alternative-Szene irgendwie durchzustarten, ist natürlich vorhanden. Will auch gar nichts Schlechtes über die Band sagen, aber ich hab nach ein paar Songs keinen Bock mehr.
Von der nächsten Band hört man in letzter Zeit immer mal wieder: Mike Zero! Eigentlich ein Soloprojekt, mittlerweile aber doch sowas wie ne feste Band, auch wenn anscheinend ne gewisse Fluktuation von Auftritt zu Auftritt da ist. So tritt die Band heute mal ohne Keyboarder auf, außerdem sind wohl ab und zu auch die beiden Newphoria-Mädels mit am Start.
Und noch ne Änderung: Am Schlagzeug sitzt heute mal Richie von Tony Gorilla (leider kein Foto, egal). Aber geht ja hier eh um Frontmann und Namenspatron Mike Zero. Die Musik ist irgendwie son Mischmasch aus 80er Punkrock mit 90er Alternative und 70er Glamrock.
Klingt alles gar nicht mal so schlecht und sogar ziemlich ausgereift - bis hin zu den Outfits: Die Band in "Riot Ensemble"-Hemden (so nennen sie sich) und Mike Zero hat selbstverständlich seinen eigenen Namen draufgestickt. Wirkt auf mich ein wenig überheblich, aber vielleicht ist das auch Attitüde...
Ein Album gibts bisher, hört auf den Namen "Zeroism" und wurde größtenteils von Mike himself in Eigenregie aufgenommen. Sowieso ein umtriebiger Typ, hat er doch als Betreiber des "Rock Café" den Mexikaner nach Dortmund gebracht. Danke dafür!
Nen Coversong hat die Band auch noch am Start: Mystify von den legendären INXS. Die eigenen Songs thematisieren selbstverständlich Rock'n'Roll-Klischees und ähnliche Themen. In Erinnerung geblieben ist mir "Democracy Lies" (Ohrwurm!), wozu es auf der Myspace-Seite auch ein Video zu sehen gibt.
Etwas zu kämpfen hat die Band mit dem mittlerweile ziemlich geschrumpften Publikum, das durch ein paar Gratis-Shirts und -CDs aus der Reserve gelockt wird. Irritierend finde ich hingegen die Zugabepause, sowas wirkt halt einfach nur wenn der komplette Raum auch nach Zugabe brüllt. Naja, wahrscheinlich wollte die Band einfach nur ihren großen Hit "Waster" unterbringen
Und das, obwohl sich der Raum in der Zugabepause noch mehr geleert hat - naja, das leidige Problem bei solchen Veranstaltungen: Die Zuschauer kommen eben nur für "ihre" Band und hauen danach wieder ab. Wo bleibt das Interesse an unbekannten, neuen Bands? Hm, muss man wohl nicht verstehen...
Kleines Fazit noch: Ein bandtechnisch wirklich gelungener Rockstage-Abend, qualitativ und musikalisch konnten die Acts diesmal alle überzeugen. Weiter so! Nächste Chance übrigens am 06.06., wer da noch nichts vorhat sollte mal ein Auge riskieren. Ich persönlich werds nicht tun, bin da unterwegs. Aber das sollte euch nicht hindern. Oder wer weiß, vielleicht bin ich es ja auch, der so abschreckend auf die Zuschauer wirkt...

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