Madagaskar-Trip Teil 3: Ambositra, 12.05.2011 - Bericht von Kiki
Madagaskar-Trip Teil 3: Ambositra, 12.05.2011
Nachdem wir gestern von Antsirabe aus in Ambositra angekommen sind, dort das einzige offene Restaurant in Beschlag genommen haben und alle erdenklichen Rumsorten durch probieren durften, müssen wir abermals früh aufstehen.
Es ist schon nicht einfach so als Pauschaltourist. Ständig hat man Verpflichtungen obwohl mir heute ne Stunde länger schlafen echt gut getan hätte...eine Wanderung durch die Reisterrassen soll es sein. Ok, von mir aus. Erstmal ein Liter Wasser und ne Aspirin, dann bin ich einsatzfähig.
Und endlich, kurz nachdem wir die "Innenstadt" verlassen, treffen wir auch schon den ersten "Busch"-Bewohner. Heute im schick bunten Ausgehkleid...
Er (oder sie) lies sich auch gar nicht von der Horde "Wazas" (Ausländer, hellhäutige) beeindrucken, sondern blieb tapfer auf seinem Ast sitzen.
Diese Raupe ist zuständig zur Herstellung einer Seidenart, welche von den Einheimischen benutzt wird um bestimmte Stoffe zu fabrizieren. Faszinierend, dass alles was hier irgendwie entsteht, wächst oder Ähnliches Abnehmer findet. Sollte man sich dringend mal ein Beispiel dran nehmen.
Wir haben es wieder einmal ziemlich hoch auf die Berge geschafft. Belohnung ist ein toller Ausblick über die Reisfelder.
Nichts aber auch gar nichts würde ich hier mit Afrika assoziieren. Es erinnert mich stark an Vietnam oder Laos.
Transport von Waren aus Wald und Feldern erfolgt fast ausschließlich per Pedes und die Last wird auf dem Kopf getragen.
Man kann erahnen, was die Leute hier an Wohlstand und Komfort haben. Der Monatsverdienst liegt bei knapp 30 Euro. Und trotzdem trifft man hauptsächlich gut gelaunte und nette Menschen. Könnte sich Deutschland mal ne Scheibe von abschneiden.
Auf dem Gipfel angekommen, gibt es lange Erklärungen über Geschichte und Entwicklung der Einwohner dieser Gegend, sowie einige Ausstellungsstücke zum Anschauen. Ein Mini-Museum sozusagen.
Und noch eins...diesmal besser getarnt. Wir haben es nur entdeckt, weil wir uns den Schuh zu binden wollten..
Chamäleons sind so cool, weil sie immer in verschiedene Richtungen gucken und wenn man zu nah herangeht, wechseln sie ihre Farbe bis sie teilweise schwarz sind um zu zeigen, das sie jetzt echt keinen Bock mehr haben. Ich stell mir gerade vor wie viele schwarz angelaufene Verkäufer wir so hätten...
Es geht wieder abwärts, wir sollen wohl noch die Chance bekommen, ein "echtes" madegassisches Haus von innen besuchen zu dürfen.
...und da ist das Objekt ja auch schon. Jetzt bin ich mal gespannt, was uns auf den 2 Stockwerken so erwartet.
Erst einmal zeigt uns der Hausherr, wie man die hier traditionellen Holzarbeiten herstellt. Einige Narben an seinem Fuß sprechen gegen zu strikte Sicherheitskleidung.
Leiter rauf, schon stehen (wenn man das bei 1,60 Deckenhöhe so sagen kann) wir im Wohn-/Schlafzimmer...da fragt man sich wo der ganze Krempel, den in Europa schon kein Mensch braucht, hingeht. In Afrika taucht alles wieder auf!
Unterm Dach dann die Küche. Gekocht wird natürlich mit offenem Feuer in der Wohnung. Gibt ja auch keine Fenster. Praktisch!
Schlossi und Christina fühlen sich in der Küche auch gleich wohl (ohne da jetzt was hinein interpretieren zu wollen).
Wir besichtigen noch schnell eine "Fabrik", wo Holzarbeiten hergestellt werden (die Touris müssen ja auch Devisen da lassen). Neben jeder Menge Kitsch gibt es aber auch das ein oder andere schicke Souvenir zu erwerben...
Abschließend geht es über den Markt. Afrikanische Märkte finde ich persönlich großartig. Man bekommt alles was man nicht braucht! Und jeder Stand verkauft so ziemlich das Gleiche! Hier gibt es linke und rechte Schuhe.
Haupttransportmittel ist übrigens das Pousse-Pousse. Die Rikscha-Fahrer pennen sogar in ihren Gefährten..
...jau, Fazit der ersten 5 Tage. Bisher alles super! Aber morgen geht es ja endlich in den ersten Nationalpark, wo es richtig viel zu sehen gibt. Der Kellner im Restaurant hat hoffentlich neuen Rum aufgesetzt, wir sind durstig! Bis morgen!