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Seventh Void, A Pale Horse Named Death, 17.08.2011 in Köln, Underground - Bericht von Chris Crusoe

Seventh Void, 17.08.2011 in Köln

Konkretes Paket! Die beiden Vermächtnisträger der mit St. Peter Steele gestorbenen Type 0 Negative sind gemeinsam unterwegs. Und dann auch noch im kleinen Kreis. Das sollte man sich mal ansehen! Und Sal singt jetzt! Das sollte man sich mal anhören! Und wir lernen: es scheint einen Stadtteil in Brooklyn zu geben, der ?Motherfucker? heißt. Zumindest werden diese beiden Namen IMMER in Kombination genannt. Merken!
Seventh Void gibt es ja schon etwas länger, sind aber erst nach dem Ende von Type-0 zur Vollzeitbeschäftigung von Kenny Hickey und Johnny Kelly geworden. APHND haben soeben ihr Debüt veröffentlicht und sind somit die Küken, zumindest als Gruppe. Wie Küken sehen die Herren nämlich nicht so richtig aus.
Aber erstmal nach Cölogne reisen. Im postlaboralen Stress eilt Chris dann auch erstmal auf die falsche Autobahn. Na klar - ist ja auch ein ganz neue Strecke. Dann doch noch gemerkt, gedreht und plötzlich wird zur Belohnung auf einen Topf voll Gold hingewiesen, der in Ehrenfeld zu stehen scheint.
Goldtopf dann irgendwie doch nicht gefunden, obwohl die Richtung stimmte. Aber noch pünktlich zu A Pale Horse Named Death angekommen. Man ist gespannt, ob Ex-Type 0 Negative- und Life Of Agony-Schlagwerker Sal Abruscato die auf Platte präsentierten Gesangs- und Gitarrenfähigkeiten auch live umsetzen kann.
Mit von der Partie sind außer Bassist Eric Morgan noch Johnny Kelly (Type-0, Seventh Void), Matt Brown (Seventh Void) und Bobby Hambel (Biohazard). Sal singt und spielt Gitarre - beides sogar gut. Zuweilen hat der Mischer es zwar etwas schwer, da der gute Sal immer wieder recht weit vom Mikro zurückweicht, aber er macht auch als Frontmann eine gute Figur.
Den Fleißpreis bekommen natürlich Matt Brown und Johnny Kelly, die heute Abend zwei Sets hintereinander mit APHND und Seventh Void über die Bühne bringen. Das tun sie allerdings äußerst souverän. Den alten Hasen merkt man eben die jahrelange Erfahrung an. Auch beim Posen übrigens. Fotografen sind auch mehr als genug anwesend, zu denen es besonders die Herren Brown und Hambel des Öfteren zieht.
Herr Hambel, der mit dem Sofa, (hihi - sorry der MUSSTE einfach sein!) ist hierbei auch der springfreudigste. Man bekommt zwar den Jungen aus dem Hardcore, aber nicht den Hardcore aus dem Jungen. Zum Mitwinken und -klatschen bekommt er das Publikum trotzdem nicht bewegt. Liegt aber auch schlicht an der Musik, die zwar gut ist, aber nicht schunkelkompatibel. Gut so.
Die langsamen, düsteren Stücke werde kräftig und meist mit drei Gitarren ins Underground gewuchtet. Recht früh gibt es den ersten Hit (wenn es so etwas gibt bei solchen Bands) ?Die Alone? zu hören. Schönes Stück, wie die meisten anderen auch. Gesanglich fühlt man sich zuweilen an die letzten LOA-Einsätze von Keith bzw. mittlerweile Mina Caputo und den Giftbruder Scott Weiland erinnert. Aber Sal ist viel sympathischer! Guter Auftritt, gute Band.
Weiter geht es mit Seventh Void, bei denen Type 0 Negative Gitarrist und Mitsänger Kenny Hickey der Frontmann und Sänger ist. Auch Sal Abruscato's Nachfolger am T0N-Schlagzeug, Johnny Kelly ist dabei. Dieser absolviert wie bereits erwähnt mit Matt Brown hier bereits seine zweite Schicht für heute Abend. Vollständig wird die Band mit Hank Hell am Bass.
Kenny und Johnny sind außerdem -als wäre es nicht schon genug Familiengeschichte- beide in der aktuellen Band von Glenn Danzig aktiv. Viel zu tun. Aber auch viel auf dem Kasten. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass trotz eher mittelmäßiger Bekanntheit der Bands und mäßiger (aber angenehmer) Fülle des Undergrounds recht hohe Ticketpreise angesetzt sind. Sei es drum. Die Protagonisten und die Musik sind es wert.
Hickey führt sicher durchs Programm. Stimmlich (und mittlerweile auch optisch) stellenweise an Chris Cornell erinnernd ist er in seinem Element. Die Live-Darbietung steht der jüngst wiederveröffentlichten Debüt-Platte von 2009 ?Heaven Is Gone? in nichts nach.
Musikalisch wähnt man sich zwischen (natürlich) Type 0 Negative, Soundgarden und Black Sabbath. Viele langsame, schwermütige Riffs, aber auch aggressive bis verzweifelte Momente formen sich zu einer Komposition, die zwar durch große Melodien glänzt, aber auch immer kantig und unangenehm bleibt. Schöner Alternative-Metal der 90er-Schule.
?Closing In? wird dem verstorbenen Bruder Pete gewidmet. Auch sonst schwebt sein Geist über der Veranstaltung, allerdings ohne beiden Bands die Eigenständigkeit zu rauben. Hickey's Stimme ist ja auch auf den Type 0-Alben zu hören, kann sich hier aber viel ausführlicher entfalten. Guter Mann!
Zwischen den Songs wird immer wieder nett geplaudert und sowohl vor als auch nach dem Konzert schlendern die Musiker über das Gelände, stehen für einen kurzen Plausch oder einen gemeinsamen Umtrunk zur Verfügung. Alle sehr freundlich und auch ohne jeden Anflug von Prominenz. Absolut sympathisch!
Die familiäre Atmosphäre verleitet Chris dann am Ende doch noch, den guten Sal Abruscato zu einem kurzen Tête-à-tête inklusive Huldigung und Foto zu bitten. Fan-Kram ist sonst nicht so sein Ding, aber das ist immerhin der Typ, der eins seiner Lieblingsalben eingetrommelt hat und auch sonst großen Einfluss auf den damals jungen Stockschwinger hatte. Danke, Sal!
Zusammenfassend ein sehr schöner Abend! Seventh Void merkt man die etwas längere gemeinsame Erfahrung an und auch die Lieder sind etwas ausgereifter, aber A Pale Horse Named Death sind ja auch das Komponisten-Debut eines Drummers und dafür schon ganz schön feist. Die Kombination der Band-Familie aus Brooklyn (Motherfucker!) ist ein großartige Sache und der ganze Abend ist musikalisch, personell und stimmungsmäßig ein mehr als angenehmes Erlebnis.

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