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Smoke Blow, Findus, 16.12.2011 in Hamburg, Fabrik - Bericht von Fö

Smoke Blow, 16.12.2011 in Hamburg

Hamburg. War ich schon oft. Smoke Blow. Schon oft gesehen. Und trotzdem übt beides eine gewisse Faszination aus, so dass ich mich nicht wirklich wehren kann, als Smoke Blow zur "Final Hands" in die Fabrik laden. Einziges Club-Konzert der Band in diesem Jahr und sowas wie die Releaseparty der "Legacy Box", einer Vinyl-Diskographie-Schachtel der Kieler Hardcore-Recken, die auf Concrete Jungle rauskommt und Sammler-Herzen höher schlagen lässt.
Nunja, wirklich ausschlaggebend für die Entscheidung, diesem Konzert beizuwohnen, war aber doch eher die Aussicht auf ordentlich Nebenbei-Spaß, fasst unsere heitere Truppe doch irgendwas zwischen 7 und 10 Leuten. So verläuft dann auch die Hinfahrt, mit 5 Leuten im Präsidentenmobil, fast wie im Fluge. Unsere Unterkunft liegt in Altona, fußläufig von der Fabrik, also alles geil. Hin.
Die Vorband heute interessiert mich nicht großartig, was dem Umstand anzurechnen ist, dass ich FINDUS ja erst vor 3 Wochen in Oberhausen gesehen habe und mich dort nicht so wirklich die Begeisterung packen wollte.
Ins Vorprogramm von Smoke Blow passen die heiteren Indie-Pop-Punker auch nicht so wirklich, vermutlich schweißt die Kieler Herkunft die beiden Bands zusammen. So rein objektiv ist an Findus ja nicht einmal etwas auszusetzen, aber ich find sie halt einfach nervig.
Obwohl sie sich Mühe geben, das Publikum zufriedenzustellen, was sicherlich keine einfache Aufgabe ist. Der Band ist sehr wohl bewusst, dass hier heute wohl keiner wegen ihnen da ist. Findus geben sich trotzdem ganz locker. Aber mehr als meine paar Pflichtfotos bekommt die Band von mir nicht.
Besondere Vorkommnisse: Keine Ahnung...Ganz lustig: "Erdbebenwarnung" wurde direkt 3-4 mal neu angefangen, wobei ich nicht wirklich mitbekommen habe, warum. Das ist übrigens mein persönlicher Hit der Band - nämlich das mit dem "Ich sauf allein". Harhar. Mehr kriege ich vom Auftritt aber nicht mit.
Das hat aber auch andere Gründe. Nämlich in Form unserer Alternativbeschäftigung. Ich hasse ja Garderoben. Anstehen dafür, dass man Geld dafür bezahlt, dass man nach dem Konzert nochmal anstehen darf. Ich stehe hier auch eigentlich nur aus Gruppenzwang. Naja, kurz bevor wir dran sind, schließt die Garderobe. Irgendwie logisch.
Egal, die Sachen irgendwo in ne dreckige Ecke pfeffern ist eh viel mehr Punk! Wir verlagern unseren Standort wieder vor die Bühne. Die Fabrik ist ein nett anzuschauender Laden, relativ kleine Bühne und alles ziemlich schmal - schmale Hallen mag ich zwar nicht, aber immerhin gibt das ein wenig Kleines-Konzert-Feeling.
Denn: Etwa 800 Leute sind hier drinnen, so raunt man sich zumindest zu. Nicht wirklich die optimale Zuschauerzahl für ein Punkkonzert, 10% davon hätten mir gereicht, aber damit war ja zu rechnen. Achja: SMOKE BLOW haben mittlerweile angefangen!
Und es fühlt sich wirklich nach 800 Leuten an, aber eher so wie sich 800 Leute in einem 80-Personen-Raum anfühlen. Vor der Bühne ist ein einziges Gewühle, Geschubse und Gedränge, so dass ich die ersten paar Lieder brauche, um überhaupt mal nen Platz zu finden, an dem ich mich einigermaßen wohlfühle. Aber ungefähr so lange braucht Straßenköter auch, bis er ein funktionierendes Mikro hat.
Konzert: Geil Geil Geil! Die Jungs geben durchweg Gas und man merkt ihnen an, dass es auch für sie ein besonderer Abend ist. Letten ruft seine Lieben daheim an und bittet uns, doch alle gemeinsam "Hallo Schatzi" zu rufen, sobald er ein Zeichen gibt. Klappt.
Ansonsten auch alles geil. Nicht unbedingt das beste Konzert der Kieler, das ich je erleben durfte - aber das liegt vor Allem an den Umständen, es ist nämlich ganz einfach viel zu voll vor der Bühne. Vom Auftritt her aber top, die Band rotzt uns ordentlich vor die Füße. Das ist übrigens nur so halb-metaphorisch gemeint.
Dem Anlass entsprechend gibts natürlich Lieder quer durch den Kosmos der Band - Ehrensache. Und bei etwa 100 Minuten Spielzeit ist da auch genügend Raum für. So erklingen dann auch mal Lieder wie "The Door" oder "Am Strand", die man sonst live nicht unbedingt zu hören bekommt.
An ganz alten Stücken hätte ich trotzdem ein paar mehr erwartet. "Mexiko" und "777 Bloodrock" waren schließlich auch sonst ein gesetzter Punkt im Set. Ein Doom-lastiges Stück war noch dabei, dürfte auch aus der Frühphase der Band stammen, aber keine Ahnung wie das hieß.
Leider nicht im Bild: Kocky, sonst Drummer der Suburban Scumbags, der bei Smoke Blow schon des Öfteren an der Schießbude aushalf und heute auch mal für einen Song aufs Podest darf. Ihm zu Ehren intonieren Letten und Straßenköter noch kurz "Gute Freunde darf niemand trrrennen"...
Hagelt sonst natürlich, wie abzusehen, Hits. "Junkie Killer", "Sick Kid 85", "Broken Bonds Of Friendship", "Dancing With The Dead", "Dark Angel" und so weiter und so fort. Auch die Coversongs dürfen nicht fehlen: "Rebel Yell" und "Mother" werden euphorisch mitgesungen, oder zumindest genuschelt.
Irgendwo in der Mitte des Sets: "Alligator Rodeo" - eindeutig mein Lieblingsstück von Smoke Blow, und da stehe ich auf keinen Fall alleine dar. Was ein Gewusel vor der Bühne! Überall brüllende Münder und gereckte Fäuste. Ein Traum!
Die wohl emotionalste Szene des gesamten Konzertes: Ein Typ stürmt die Bühne und schildert Letten kurz sein Problem, woraufhin dieser uns prompt alle involviert: Der Bursche hat seine Geldbörse verloren, ob wir nicht mal alle Wall-Of-Death-mäßig zur Seite gehen können, um danach zu suchen. Ich erwarte Schlimmstes, aber das Publikum bleibt wirklich sozial und gemeinsam senkt man die Blicke gen Boden.
So viel Einsatz will belohnt sein: Nachdem bereits diverse Schuhe, Jacken und sonstiges den Weg gen Bühne gefunden haben, hält plötzlich jemand besagte Geldbörse nach oben, frenetischer Jubel durchströmt die Fabrik und alle feiern eifrig den Finder, den Sucher und sich selbst. Verdammt süßes Publikum.
Auch sonst so, wenn man von den üblichen volltrunkenen Totalassis und natürlich der riesigen Menge absieht: Gutes Publikum! Recht hoher Altersdurchschnitt, alles gut drauf - zumindest, soweit ich das mitbekommen habe. Da habe ich echt schon asozialere Konzerte gesehen.
Achja, eine Ausnahme wäre noch zu nennen: Ein Typ, der von der Balustrade aus (ja, die Fabrik hat so wunderschöne Logenplätze, die bis über die Bühne reichen) sein Bier auf Instrumente und Equipment kippt. Bekomme ich von meiner Position aus nicht wirklich mit, nur die Reaktionen: Mittelfinger. Zu Recht.
Mal kurz der Blick von etwas weiter hinten auf die Bühne. Da kann man vielleicht so einigermaßen erahnen, wie schmal der Saal ist. Es gibt zwar noch gut Platz zu den Seiten hin, aber durch die Pfeiler des Balkons konzentriert sich die Action doch arg auf den mittleren Bereich. Entsprechend viele Leute drängen sich dort auf engstem Raum...
Jau, alles geil. Smoke Blow haben übrigens angekündigt, zukünftig keine neue Musik mehr rauszubringen, aber um dem allgemeinen Auflösungstrend entgegen zu wirken, sollen immerhin noch brav Konzerte gespielt werden. Neues Material fänd ich zwar auch geil, aber hauptsache man sieht die Jungs noch öfter mal live...
Also dann. Zugabe, bla, Klatsch, Schrei und so weiter. Konzert geht vorbei wie es vorbei gehen muss, natürlich mit dem Song "Final Hands", alle glücklich, alle zufrieden - war gut. Nächstes Mal dann aber bitte in etwas kleinerem Rahmen...
Und nu? Für uns gehts weiter in die große weite Kneipenwelt Hamburgs. Noch eines der vielen Alternativkonzerte des heutigen Tages (HGich.T! Egotronic! Grizou!) zu besuchen, scheitert an der Masse an Entscheidungsträgern, dafür feiern wir die Nacht noch bis in die Morgenstunden in Helenas Lieblingskneipe, der Cobra Bar...Morgen schauen wir uns übrigens noch die Modern Pets in Hamburg an, lest dazu hier weiter!

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frustus

21.12.2011 09:52
Hoi Fö,

war mal so frei mir ein paar von deinen Bildern für meine Gegendarstellung zu leihen- wie kurz nach dem Konzi angekündigt! :-)

Beste Grüße und bis dann

Frustus

PS: www.antiantianti.de

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