Burning Heads, Rebel Assholes, Container, 02.03.2012 in Düsseldorf, AK47 - Bericht von Gerdistan
Burning Heads, 2.3.2012 in Düsseldorf
Ein Foto von einem Zug. Was das soll? Naja, die Qualität meiner Handykamera ist leider zu schlecht, um abzubilden, dass vorne auf dem Zug "Flirt-Express" steht, und eben dieser in Wuppertal-Steinbeck auf dem Abstellgleis steht. Versteht ihr? Knaller!
Zahlreiche Oscar MaXXum Pils (Trinkgut Eigenmarke, Kasten 4,99€) später stehen wir dann auch schon vorm Kaisers in Düsseldorf und müssen noch Batterien kaufen, damit wir Fotos für Bierschinken machen können. Jenz (links im Bild) hat nämlich nur hawaiianische Zink-Kohle-Batterien im Haus (kein Witz), die für seine Kamera eine zu niedrige Betriebsspannung aufweisen.
Dann zu Fuß zum AK47, ist ja nicht weit. Während Jenz und Frau Aal sich noch nicht ganz sicher sind, was von dem Abend bisher zu halten ist (siehe Bild), bemerke ich eine handvoll Karatekids, die den Laden betreten.
Und auf der Bühne macht auch gerade der Grund dafür Soundcheck. Container (trendy abgekürzt auf Shirts auch CNTNR) aus Düsseldorf. Knüppel-Hardcore, aber voll in die Fresse.
Die Band macht zunächst einen eher schülerbandhaften Eindruck, weil der Gitarrist sich mokiert, dass er noch pissen muss, aber dieser Eindruck verfliegt dann doch ziemlich schnell.
Die Jungs machen das offensichtlich lange genug, um es routiniert hinzukriegen, aber noch nicht so lange, dass man den Spaß an der Sache verliert, und das merkt man auch.
Der Drummer trägt eine Socke auf dem Kopf. Und hat nach Aussage des Sängers mal wieder Drogen genommen. Dafür spielt er aber noch ganz passabel Schlagzeug.
Vor der Bühne wird dann auch das praktiziert, was man gemeinhin wohl als "Violent Dancing" bezeichnet. Von drei Karohemden mit geraden Mützenschirmen.
Das wars dann auch mit Container und die Rebel Assholes beginnen ihr Set. Zum Soundcheck haben sie "Oh Tannenbaum" gesungen, das fand ich lustig.
Musikalisch spielen die so Punkrock à la Social Distortion, also nicht von der ganz schnellen Sorte. Dieser Eindruck wird noch verstärkt von dem Brett, das Container da vorher abgeliefert haben.
Was nicht heißen soll, dass das hier irgendwie schlecht ist. Mir gefällts, den Leuten vor der Bühne eigentlich auch, obwohl es doch deutlich weniger sind als bei Container. Naja, Montbéliard ist ja auch weiter weg als Düsseldorf, jedenfalls von Düsseldorf aus betrachtet.
Spaß haben sie auch, sieht man hier. Der deutsche Name ihrer Heimatstadt Montbéliard ist übrigens Mömpelgard. Hahahaha. Das gehörte mal zu Württemberg. Vielleicht haben die deshalb noch gute Connections nach Deutschland und letztes Jahr mit Dumbell ne Split aufgenommen.
Hier wird noch auf der Bühne vom Sänger der Burning Heads was zusammengebaut, bevor er dann selbst auf die Bühne muss.
Und da sind sie auch schon, Burning Heads aus Orléans, nicht mehr ganz die Jüngsten, aber das geht auch nicht, wenn man seit 1988 als Punkband unterwegs ist.
Oder auch als Reggaeband. Ein Reggaealbum haben die nämlich auch aufgenommen und mit genau so einem Stück beginnt das Set. Darum haben die auch so immens viele Fußpedale auf der Bühne, sagt mir mein beschränkter musikalischer Sachverstand.
Songauswahl ist super, es geht quer durch alle Alben und auch mein persönliches Lieblingsalbum "Spread the Fire" kommt nicht zu kurz.
Gitarrist, ebenfalls im Rebel-Rockers-Shirt. Ob die wohl nen Vertrag mit denen haben? Oder sie waren alle zusammen beim Fabrikverkauf.
Der Drummer ist nackt und tätowiert, ich leg mich besser nicht mit ihm an (ich weiß, dass ich exakt diesen Witz schon mal in nem anderen Bericht gemacht habe).
Mehrstimmiger Gesang, schweißtreibende Aktion. Ein geringer französischer Akzent ist dabei nicht zu leugnen und so klingt die Zeile "I'm not a Winner" aus dem Song "Competition" für manche eher nach "I'm not a Wiener". Aber ist ja auch ok.
Das Publikum ist auch begeistert, der langhaarige Franzose, Jenz und auch der Sänger von Container, der permanent ein weißes Handtuch über seinem Kopf kreiseln lässt (hier im Bild nicht zu sehen) sind bekannte Gesichter im Pit.
Sagte ich bereits schweißtreibend? So heiß ist es im AK zwar an diesem lauen Märztag nicht, aber die Band lässt sich auch nichts anmerken und spielt fleißig weiter, gelegentlich unterbrochen von einer Reggaenummer zur Entspannung.
Zum Abschluss gibts noch ne sanfte Reggaenummer und nach fast zwei Stunden Spielzeit ist dann auch die Zugabe beendet. Das muss man sich mal reinziehen. Daumen hoch!
Auf dem Rückweg noch nen Döner beim Yede Gör gezischt, einer der besten Dönerläden in NRW, muss ich sagen. Dann gibts im Düsseldorfer Bahnhof noch "fast" ne Schlägerei zwischen zwei verfeindeten Gruppierungen von Gangsterkiddies und die eine Gruppe steigt mit uns in die S8 nach Wuppertal. Dann erzählt mir ein ca. fünfzehnjähriges Milchgesicht von den Graspreisen zu DM-Zeiten (ich schwör, ich bin 19 und damals war ich 12!), bevor sie sich kollektiv im Zug ne Tüte reinpfeifen, die DB Security Mitarbeiter stört das natürlich nicht.
Nach einer eher unsanften, von Blähungen geplagten Nacht auf Fr. Aals Ledersofa fahren wir schließlich am nächsten Tag leicht verkatert nach Köln, um Fö und die Lachnummer des Wochenendes einzusammeln. Aber davon muss ja zum Glück jemand anders berichten. Bis zum nächsten Mal
Euer Gerd
PS: In Münster Westfalen Hauptbahnhof steht der Party-Express auf dem Abstellgleis. Verdammt.
Euer Gerd
PS: In Münster Westfalen Hauptbahnhof steht der Party-Express auf dem Abstellgleis. Verdammt.