Slup hier und Sleep Beggar da, 14.02.2014 in Dortmund, Nordstadt - Bericht von Fö
Slup hier und Sleep Beggar da, 14.02.2014 in Dortmund
Richtig sind wir da, wo es nach Bier riecht und uns ein junger Herr mit den Initialen A.H. die Tür öffnet. Ebenjener hat übrigens seine eigenen Eindrücke vom Verlauf des Abends und schildert diese hier. Jau. Schon gut was los (also mehr als die 20 Männekens die hier überhaupt reinpassen).
Kurz Bier ordern und vor die Bühne quetschen, wo, man höre und staune, SLUP den Abend eröffnen. Sich selbst hätten sie gerne als "Punk" beschrieben aber die Umschreibung von Tenpints (siehe den Link da ein paar Sätze zurück und dort das vierte Foto) passt auch. Die Band ist mir nun schon seit halben Ewigkeiten ein Begriff, skate-affine hiesige Punkrocker haben immer noch ein Glänzen in den Augen wenn man den Namen erwähnt, während andere (wie ich) immerhin noch alte Flyer in Erinnerung haben.
Müsste so 5-6 Jahre her sein, dass die Band ihren Abschied von den Bühnen verkündete, seit vergangenem Jahr wieder da und das sympathischerweise auf so kleinen Bühnen wie dem heutigen Wohnzimmer. Sogar als erste Band, womit ich nicht gerechnet hätte. Ich kenne genau ein Lied ("Rainy day"), bin aber durchweg angetan. Lecker Skatepunk, schön abwechslungsreich, gut eingespielte Band.
Gut gelaunt ein Typ, der sich seitlich der Bühne ein freistehendes Mikro gegriffen hat und während der ersten Songs fleißig damit beschäftigt ist, diese zu verhunzen. Bis der Sänger eingreift, ihn zum Paartanz auffordert und solcherart für Ruhe sorgt. Geil. Ansonsten auch alle top aufgelegt, scheint ein runder Abend zu werden!
Toller Auftritt, sehr mitreißend, die Anwesenden haben Spaß, es ist nur etwas warm und stickig hier drinnen (der Kamin ist durchgehend an. kein scheiß.), so dass ich den Auftritt irgendwann nur von weiter hinten verfolge. Hat aber Spaß gemacht. Der Retro-Welle folgend würde ich sagen, die 90er kommen zurück. Den anschließend spielenden Shitlers sage ich artig Hallo, aber weil ich den euphorischen Fanboys nicht den Platz klauen will, schlage ich den Gang zur "anderen Bühne" vor. Zu den Shitlers hatte ja tenpints eh mehr zu sagen.
Die "andere Bühne" ist ein Proberaum einige Fußminuten weiter weg, wo heute eine neu gegründete Band, zwei Bands auf Durchreise und ein Dortmunder Akustikbrüller auftreten. Als wir ankommen, ist NO SURPRISING NEWS gerade in seinen letzten Zügen, ich schaffte es nicht mehr, ein Foto davon zu machen. Was wir noch mitbekamen war klasse - mir war gar nicht bewusst, dass mittlerweile so viele Leute seine Texte kennen und mitsingen. Verdammter Visions-Hype.
Die Band, die uns nun von den Latschen kippen wird, nennt sich SLEEP BEGGAR und erstaunt erstmal durch ein ungewöhnliches Line-Up: Es gibt ein Keyboard, ein Laptop, ein Mikro - und sonst nix. Uff! Elektro-Gemoshe mit Screamo-Brüllerei. Haha, wahnsinn. Kann man machen! War ja nur eine Frage der Zeit, bis Dubstep seinen Weg in die Punkrock-Proberäume unserer Zeit findet.
Ist aber echt mitreißend, was die zwei Jungs da zelebrieren! Knallige Beats und ein paar dröhnende Noise-Synthie-Klänge bilden den Soundteppich, dazu brüllt der Sänger fleißig Frust und Magensäure aus sich raus und irgendwie schaffen sie es, dabei so viel Energie zu entfalten, dass bald der ganze Raum am Moshen ist.
Besonders begeistert und sogar textsicher: Die Tourmates von "Death of Youth", die wir schon verpasst haben. Aber auch das restliche, nicht wenige Publikum hat mehr als den üblichen "ah, interessant"-Blick drauf, und so muss, aber klar doch, ne Zugabe gegeben werden - und das war's auch schon. Auch hier ist der Abend vorbei. Kurz noch zurück, um zu erleben, wie die Shitlers die Toten Hosen covern? Oh bitte nicht. Ich gondel noch kurz zu Lindas Party und beende somit meinen heutigen Konzertmarathon. Auf bald.