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Ruhrpott Rodeo Festival 2014 Tag 2: Terrorgruppe, Bad Religion, Millencolin, Chuck Ragan, Buster Shuffle, TV Smith, Abstürzende Brieftauben, Meg'n'Jez, Lokalmatadore, Northcote, Billy The Kid, Turbostaat, Peter And The Test Tube Babies, Talco, The Creepshow, Liedfett, 29.05.-31.05.2014 in Hünxe, Flugplatz Schwarze Heide - Bericht von der Redaktion

Ruhrpott Rodeo 2014 Tag 2, 30.05.2014 in Hünxe

Fö: Tag 2 des Ruhrpott Rodeo! Nachdem gestern noch ganz ernüchternd (noch nüchterner hätte ich nur sein können, wenn ich auf meine zwei alkoholfreien Biere verzichtet hätte. haha!) war mit den einsamen Highlights Die Bullen sowie Christian Steiffen, verspricht es heute, besser zu werden. Auch die Umstände sind angenehmer: Das Thermometer soll um 1-2 Grad steigen. Juhu!
garagephotographer: Morgens wurde sogar kurzzeitig die Sonne gesichtet. Vom LineUp sicher der Tag mit den meisten bekannten Bands und Highlights auch auf der kleinen Bühne.
Fö: Erstmal aufwärmen. Keine Ahnung wie kalt es nachts war, das Thermometer ist immer noch gefroren. In unserem Medien-Camp (Vertreter von Bierschinken, Punkrockers Radio und Funke Mediengruppe planen die totale Meinungsmache) sorgen Kaffee und Mexikaner für warme Gemüter.
garagephotographer: Ich halte mich an meine eiserne Regel, vor dem ersten Kaffee keine Kommunikation zu betreiben aus Rücksicht auf evtl. zartbesaitete Zeitgenossen.
Fö: Punker sind soo faul. Schuhe ausziehen ist ja auch genau so überbewertet wie Zelte komplett aufzubauen.
snitch: ...und vor allen Dingen wieder abzubauen! Das große Must do der Saison: am letzten Tag völlig halbentschlossen und unbeholfen versuchen, Pavillons und Zelte abzufackeln, um dann vor dem qualmenden Häufchen Elend, hervorgerufen durch die herbeigeeilte Security, die das zarte Flämmchen mit dem Löscher bearbeitet hat, noch Poserfotos und Selfies fürs FB-Profil zu schießen. Echte Revoluzzer-Romantik eben.
Fö: Die gute Nachricht: Es hat nicht weiter geregnet und der Schlamm sich ein wenig verfestigt. Trotzdem sieht meine Hose weiterhin aus, als würde ich nebenberuflich in der Kläranlage nach Kleingeld schürfen.
snitch: Tja, die Kunstmaterialstiefelchen waren Gold wert. Hatten zwar zur Folge, dass man Attribute wie "Gummi- SS" über sich ergehen lassen musste, aber dafür sah man eben nicht nach Kläranlage aus, sondern nur nach...äh, Bauernhof?
Fö: Erste Band: LIEDFETT. Einer von denen hatte gestern Geburtstag und sie lassen nicht aus, zu erwähnen, wie kaputt und besoffen sie noch von gestern sind. Abgesehen davon finde ich nichts, was das Trio da fabriziert, witzig.
garagephotographer: Du bist aber so überhaupt nicht Punkrock, beim Punk gehts doch immer darum, wer am meisten gesoffen hat. Aber wem sag ich das.
Fö: Gute Sache: Stroh bedeckt die gröbsten Schlammpfützen. Leider nicht überall, sondern nur dort, wo es eventuell verkaufsfördernd wirken könnte. War nicht genug Stroh da?
Chris: Jemand muss dringend mal den Witz mit Stroh machen, der kam nur ca. einmal pro Stunde.
snitch: wer Strohwitze macht, kackt auch neben Busse.
Chris: Der Biergarten ist der einzige Ort, an dem man auf dem Gelände trocken sitzen/liegen kann. Aber schön groß dafür. Gute Sache. Die Futterpreise sind natürlich wieder unterste Schublade. Großer Moment übrigens, als Moderator Wendland von der Hauptbühne aus feierlich den Geldautomaten eröffnet, der gestern nicht ging.
Fö: Hatte mir vorgenommen, heute mal den veganen Döner zu probieren. Und dann dieses Schild. Pöh! Ich hab dann aber erst später gecheckt, dass das Schild von gestern ist, und ihr wisst ja: Gestern war heute morgen.
snitch: Keine Experimente. Drei Tage lang Glutamatnudeln vom Chinamann reichen völlig zu.
Gerd: Ha, ich durfte noch davon kosten. Sehr schmackhaft! Aber scheint ein bekanntes Problem zu sein, beim Monster Bash war der Döner auch irgendwann alle.
Fö: Nächste Band: THE CREEPSHOW! Spielten hier ja bereits vor 2 Jahren und konnten mich da voll überzeugen, trotz Unkenntnis der Lieder. Heute auch wieder ziemlich gut, trotz neuer Sängerin. Kenda macht ihren Job aber auch wirklich gut.
garagephotographer: War auch erst skeptisch, haben mich aber vollends überzeugt. Feiner Einstieg in den Freitag für mich.
Chris: Viele scheinen enttäuscht vom Weggang von Sarah Sin (Sängerin Nr. 2) zu sein, aber Kenda (Sängerin Nr. 3) erinnert stimmlich sehr an Jen Hellcat (Sängerin Nr. 1, Schwester von Nr.2), so dass außer einer gewissen Zahlenverwirrung alles cool ist. Sehr schöner Auftritt!
Chris: die Kanadier sind eine der Klapperbass-Bands, die sich angenehm vom Rest der ganzen Billy-Bands abheben. Auch live klappt das mit den schönen Chören und Harmonien gut.
Fö: Ein Coverstück gibt's auch: "Hello Joe" von den Beatsteaks. Witzig, Kanadier covern Berliner. War glaube ich der erste Song, der damals von der neuen Besetzung im Internet rumgeisterte.
Fö: Am "Kein Bock auf Nazis"-Stand (von Insidern einfach abgekürzt "ZSK-Stand" genannt) gibt's Autogramme. Das ist mir zu viel Rockstarscheiße, aber andererseits: Wann bekommt man schonmal die Chance, Autogramme von Christmas abzugreifen?
snitch: Wieso "andererseits"? Was ist denn an denen keine Rockstarscheiße? Chrchrchr.
Fö: Dabei spielen die hier nicht mal sondern sind ausschließlich angereist, um Autogramme zu geben. Nichtmal an Schlaf wurde gedacht, wie man an Tommys Augen sieht. Auf meinem Autogramm steht übrigens die persönliche Widmung "Für den MösenFöter". Danke, Christmas.
snitch: Was wil uns der Künstler mit dieser Geste nun sagen, #yolo, #swag, #like4like oder #aftersex? Irritierend.
Fö: Dann die italienischen St.-Pauli-Fans von TALCO. Gewohnt großartiger Auftritt, quirliger Skapunk der echt nicht langweilig wird, find ich gut. Live immer ne Empfehlung wert. Vielleicht kommt deswegen bald das Live-Album?
Gerd: Aufpassen! Jenz hat mit der Aussage, dass es albern sei, sich das St. Pauli-Logo tätowieren zu lassen, wenn man noch nie im Stadion war, fast ne Schlägerei mit Skinheads angefangen.
garagephotographer: Partyband! Alleine die Grimassen vom Trompeter sind das Eintrittsgeld locker wert.
Gerd: Ich war leider nüchtern und etwas unausgeschlafen, deshalb kann ich hier nur betonen, dass früher alles besser war, insbesondere Auftritte von Talco in der Mittagssonne.
garagephotographer: So viel Engagement ist im Publikum noch nicht allerorts vertreten. Siehe nächstes Foto.
Fö: Naja, ich sehe zumindest zwei Leute die lächeln
garagephotographer: Zum Schluss das obligatorische St. Pauli Lied. Kann ich auch ohne, kommt beim Publikum aber gut an, wie immer.
garagephotographer: Regen?
Fö: Auf Massendefekt verzichten wir wegen akutem Magendefekt, aber die zweite Hälfte von PETER AND THE TEST TUBE BABIES will ich mir dann doch mal geben. Auch noch nie gesehen, kenne auch außer "Banned From The Pubs" kein Lied (immerhin wird das gespielt), aber der Auftritt weiß zu überzeugend. Klassischer England-Punk von alten Leuten, aber agil und gutgelaunt vorgetragen.
garagephotographer: Agil war da höchstens der Sänger, für den Rest der Band bestand die Show aus ziemlich viel "intensiv vorm Mikro stehen". Nunja.
Fö: Muss man Leute, die diese unglaublich hässlichen und peinlichen Ganzkörperkostüme tragen, auch noch zusätzlich loben, indem man sie auf die Bühne holt? Ich weiß ja nicht. Aber ist bestimmt nett gemeint, kann mir nicht vorstellen dass Leute mit Ganzkörperkostümen sonst Freunde haben.
snitch: Leider haben sie die sehr wohl. Die vielen Rudel von Giraffen, Zebras, Elefanten und Einhörnern, denen man zwangsläufig begegnet, liefern ein trauriges Zeugnis davon ab... (wennich Kannewall ham wil, dann packich mich unten bei!)
Chris: Peter leider verpasst, weil zu spät los und dann Schlangestehen am Einlass. Merke: man KANN NICHT alle Bands sehen, die man will. Letztes Lied noch mitbekommen, aber leider nicht mehr. Wie hieß das? Weiß es jemand?
snitch: "Blown Out Again". Gutes Motto für diese Veranstaltung. Eigentlich.
Fö: Danach TURBOSTAAT! Die finde ich ja gut, ist für mich aber nicht sooo die Festivalband. Auch heute ist das alles zwar ganz nett zum Mitwippen, aber mehr eben nicht. Ihr selbst auferlegtes Dogma, niemals auf Festivals zu spielen, wurde übrigens vor ungefähr genau 10 Jahren aufgehoben. Hätten sie ruhig dabei belassen können.
Gerd: Während alle bei Turbostaat waren, habe ich dem verbliebenen Klientel unterm Pavillon den Turbostaat-Artikel aus dem Homestory-Magazin vorgelesen. Das hatte auf jeden Fall einen größeren Unterhaltungswert als diese vollkommen zu Unrecht gehypte "Punk"-Band.
Fö: "Wir sind hier ja auf nem Festival, machen wir also Festivalquatsch", meint Sänger Jan. Gemeint ist Mitklatschen. Kann man machen. Ansonsten solider Auftritt, aber im Club eben schonmal deutlich besser gesehen. Achja, und immerhin zwei alte Lieder dabei: "Blau an der Küste" und "Schwan".
Chris: Entweder hat Chris die noch nicht gesehen oder aber es ist so lange her, dass es vergessen wurde. Dieser Auftritt ist allerdings sehr angenehm. Schrammelt ordentlich - auch wenn bzw. gerade weil es kein Stadionrock ist.
snitch: "Schwan" aus der Ferne, vom Busyard aus beim Pullern zu vernehmen, reicht völlig. Habt ihr gut gemacht, und tschüss.
Gerd: Mein Schwan, mein Schwan, mein Schwan mein Schwan mein Schwan?
snitch: Turbollum? Alles Roger?
Fö: Weiter zur kleinen Bühne. Die wird heute eröffnet von Northcote, von denen ich aber nur die letzten Töne mitbekomme, bevor sie die Bühne freigeben für "Billy The Kid". Hm, von 15 Minuten Spielzeit direkt die Hälfte abgeben? Nette Geste, trotzdem hätten mich Northcote mehr interessiert. Billy The Kid macht das, was man auf dem Foto sieht.
Fö: LOKALMATADORE kriege ich nur am Rande mit. Seit ich keinen Alkohol mehr trinke, werden Lokalmatadore-Auftritte immer eintöniger. Merkwürdig.
Gerd: Wie macht Fisch das bloß?
Chris: auch besoffen muss ich die nicht öfter als alle fünf Jahre sehen. Man bekommt was man erwartet, aber das langt auch. Zelt: Bier!
Chris: schönste Neuanschaffung: die Kätzchen-T-Shirts! Das ist auch wichtig, nicht immer nur Musik und Saufen! Und die Katze guckt voll süß!
Fö: Euch interessiert sicherlich, warum diese Leute, die immer am Rande der Bühne stehen, das überhaupt machen! Gibt schließlich nichts als schlechte Sicht auf Teile der Bühne und schlechten Sound. Mich interessiert das auch. Weiß das wer?
snitch: Man könnte fast so dreist sein, zu erwarten, dass sich die aufgeschlossene, mit offenen Äugleins durch die Botanik fallende Bierschinken-Lesergestalt die Antwort auf diese komplizierte Frage selber zurechtreimen kann. Aus dir wird nie ein echter It-Boy, Fö...
Fö: CHUCK RAGAN! Ich kann mir so Akustikgeplänkel ja nicht auf Dauer geben, aber angereichert durch die Camaraderie aus Schlagzeug, Kontrabass und Violine klingt es zumindest etwas spannender. Und, keine Frage, Chuck Ragan ist ein begnadeter Songwriter und fantastischer Sänger. Trotzdem würde ich jetzt lieber zu seiner Hauptband ausrasten.
garagephotographer: Der funktioniert irgendwie in kleineren Läden deutlich besser, aber ist wohl mittlerweile zu groß (Spitzenwortspiel) dafür.
Fö: Gastauftritt "Billy The Kid". Sie ist ja grad mit Chuck auf Tour, kann man also machen. Überhaupt finde ich das mit den Gastauftritten gut, sollte es im Punkbereich öfter geben, bietet sich ja gerade auf Festivals an. Mehr davon! Auch Northcote lässt sich übrigens später am Gastgesang blicken. Revival Tour light.
Fö: Auftritt ganz geil! Gute Mischung aus alten und neuen Songs, sympathische Band. Chuck bedankt sich artig, ausdrücklich auch bei den Leuten die nicht auf den Flyern stehen und trotzdem zum Gelingen des Festivals beitragen. Noble Geste.
Gerd: Chuck Ragan, der feuchte Traum aller karobehemdeten Münsteraner. Ich werde wohl nie verstehen können, warum der gerade so durch die Decke geht, aber ich geh mir jetzt meinen Iro streicheln und stelle mich in die Ecke.
Chris: Der gute Chuck klingt zwar großartig, aber wenn er so weiter macht kriegt er bald gar keine Töne mehr raus. Hoffentlich passiert das nicht. Ansonsten ein Mordssympath und sehr höflicher Unterhalter. Über die musikalischen Fähigkeiten muss ja ja wohl kein Wort mehr verlieren!
Chris: am Schlagzeug der Camaraderie übrigens David Hidalgo Jr., der derzeit auch bei Social Distortion trummt. Morgen trommelt mit Atom Willard noch ein (Ex-)SD-Trommler. Nächstes Jahr die ganze Band vielleicht? Auf jeden Fall schonmal Gerüchte streuen!
Chris: pünktlich zum Ragan-Finale macht auch das Wetter einen auf Naturbursche. Sehr stimmig arrangiert.
Fö: Treffpunkt Rilrec-Stand. Trotzdem war die Position in den letzten Jahren taktisch besser, hier, gegenüber der großen Bühne, ist man doch etwas weit vom Geschehen entfernt.
garagephotographer: Ich fand trotzdem die Position gut, Blick auf beide Bühnen und weit genug um das Bühnengeschehen bei uninteressanten Bands nebenbei zu verfolgen: Am Zeltplatz wird mir erster Unmut entgegengebracht, weil ich mehr Bands nicht mag als ich mag.
snitch: Mit was für seltsamen Leuten hast DU denn gezeltet?
Fö: Rüber zur kleinen Bühne! Die ist eh viel schöner, weil kleiner. Leider kann ab und zu der Soundcheck der großen Bühne stören, da sollte man noch nachbessern. Aber TV SMITH kann da gut gegen halten: "Fuck the Mainstage!"
garagephotographer: TV Smith gewohnt großartig.
Fö: TV Smith hab ich seit über 10 Jahren nicht mehr live gesehen, unglaublich! Weiß auch nicht, wie das passieren konnte, finde ihn ja eigentlich gut. Damals war er noch mit Kassettenrekorder unterwegs, heute mit Vom. Zu meiner Freude werden die gleichen Hits wie vor 10 Jahren gespielt: "Immortal Rich", "Generation Y", "Runaway Train Driver". Oder auch das ursprünglich von ihm geschriebene "Pushed Again" von dieser Düsseldorfer Band sowie "Gary Gilmore's Eyes" von seiner alten Band The Adverts.
garagephotographer: Eine wahre Freude wie glücklich Vom durch die Gegend trommelt.
Fö: Zuvor auf der kleinen Bühne verpasst, weil nicht für interessiert: Meg'n'Jez. Der Sohn von Vom an der Gitarre und eine ebenso junge Sängerin. Kategorie "feiert man ab, wenn man Toten-Hosen-Fan ist". Aber, naja, ich sagte ja schon, Gastauftritte finde ich gut. Diesmal zu "Lion and the lamb".
Gerd: Fichli fands also toll?
Fö: Kurz wat essen gehen. Nebenbei beobachte ich, wie ein angetrunkener Festivalbesucher, der offensichtlich den Euro bei den Bezahl-Spültoiletten prellen wollte, von nem Security verfolgt wird, wobei es auch zu Handgreiflichkeiten kommt. Etwas unprofessionell vom Security-Typen. Aber wie mir ein Mitarbeiter des Teams soeben telefonisch bestätigt hat, war das der einzige Zwischenfall dieser Art, es gab anschließend Gespräche und der noch junge Security muss das wohl in seinen Erfahrungsschatz aufnehmen, dass man sowas nicht macht.
Fö: Überhaupt, Security. Ist dieselbe Firma, die ich schon im letzten Jahr beim Reload und Punk im Pott für ihre freundliche Art gelobt hatte. Wie mir der Anruf eben gezeigt hat, sind sie ja sehr wohl auf Service und Professionalität bedacht und hatten einfach ein paar zu unerfahrene Mitarbeiter vor Ort. Ansonsten waren ja insbesondere die Leute die am Bühnengraben eingesetzt wurden echt super, tanzten und sangen teilweise sogar mit, das trägt dann schon zur Atmosphäre des Festivals bei.
Gerd: Das nächste Lied handelt von meinem widerlichen Schwanz!
Fö: Wobei, ab Freitag Abend machte sich erhöhter Stress bemerkbar - da war nämlich mal wieder ne Diebesbande vor der Bühne unterwegs auf der Suche nach zu lockeren Geldbörsen, bestimmt 20-30 Stück wurden später entleert auf dem Boden gefunden. Gegen solche Penner wären Handgreiflichkeiten super.
Fö: Den Anfang von MILLENCOLIN verpasse ich, aber egal. Ist eh nicht unbedingt meine Lieblings-Live-Kapelle und abgesehen von "No Cigar" reißt mich heute kein Lied mit.
snitch: Dafür finden das die zahlreich anwesenden "EMP-Krallenmacher" (Zitat: anonymer Mitzelter) umso mitreißender. Und sogar runterreißend. Kannste mal sehen.
Chris: auch Millencollin fallen dem Weg zum Zelt plus Ernährungszeit zum Opfer. Man muss auch essen. Die hätte Chris allerdings gerne inspiziert. Dritte wissen zu berichten, dass es nicht sooo spannend gewesen sein soll.
Gerd: Fö hat den Anfang von Millencolin verpasst, ich hätte lieber die Karriere von Millencolin so ab 2002 verpasst. Echt schade, was aus denen geworden ist, nicht mal die alten Sachen kriegen die noch auf die Kette. Und nu steh ich hier mit meiner MC-Tätowierung und weine in mein Bier.
garagephotographer: Hab mir ein paar Songs angeguckt, fand ich ok soweit.
Fö: Wieder zur kleinen Bühne! BUSTER SHUFFLE spielen. Bisher nie live gesehen, obwohl sich die Kunde verbreitet, dass die Band live ganz großartig sei. Kann ich mich also heute von überzeugen. Und tue das auch. Großartige Live-Band!
Fö: Ska-Pop aus London. Erinnert mich an die Hotknives oder auch Madness, aber das kann am britischen Akzent liegen. Geht jedenfalls gut ins Bein! Der Sänger spielt gleichzeitig Keyboard und geht dabei ziemlich ab. Inklusive Geplänkel mit den Füßen. Geil!
Fö: Ist auch ziemlich voll vor der Bühne. Tolle Sache, die kleine Bühne! Mit etwas besserem Sound und vielleicht auch etwas weniger Abstand zwischen Publikum und Bühne wäre das hier perfekt.
Fö: Dann die TERRORGRUPPE! Hab ich ja erst vorgestern in Berlin gesehen und weiß daher, dass ich nicht enttäuscht werde. Deswegen verzichte ich mal darauf, mich nach vorne in den Pit zu stürzen, und genieße das Konzert mit etwas Abstand und dafür umso mehr Bewegungsfreiheit.
Fö: Wat soll ich sagen, ich finds ganz großartig! Fast so gut wie in Berlin. Bisher beste Band auf der großen Rodeo-Bühne, außerdem der bisher beste Sound. Und, auch wenn gewisse Leute das anders sehen, nur Hits. Ich bin quasi durchgehend am Mitsingen und freue mich, als wäre ich 10 Jahre jünger.
Fö: Themenspezifische Leindwandanimationen, Ehrensache. Als Headliner (okay, nur "Co-Headliner") muss man ja was bieten. "Arbeit sein muss bleibt" geht heute speziell raus an die Malocher im Ruhrgebiet, weil die mit ihrer Steinkohle für genügend Strom sorgen, damit die Punkgitarren betrieben werden können.
Chris: Terrorgruppe lief früher irgendwie unter Bravopunk, keine Ahnung warum. Und auch völlig zu unrecht, wie dieser Auftritt beweist. Die Songs machen Spaß und die Band füllt die große Bühne gut aus, aber es herrscht trotzdem sehr persönliche Atmosphäre.
snitch: Sogar der Tanzverein ganz vorne ist aus nächster Nähe zu ertragen. Ziemliche Rarität an Tagen wie jenen, auf Kirmesen wie diesen.
Fö: Zwischendurch landet ein Turnschuh auf der Bühne. Ein Markenschuh sogar, wie Archi erschrocken feststellt. Markenschuhe auf einem Punk-Festival? Das gibt Konsequenzen! Das internationale Punkkonsortium wird sich mit dem Fall befassen. Vorher landet der Schuh aber noch in der Ecke.
Fö: Hat ja am Mittwoch in Berlin nicht gezündet, aber heute klappts: Die Arschrakete! Das sind doch Pyro-Effekte wie man sie sich wünscht!
snitch: Da hätte sich insbesondere der nölige Vorzeigerevoluzzer einer gewissen Deluxe-Fremdschämcombo mal ein ganzes Kotelett von abschneiden können.
Gerd: Mich hat die Terrorgruppe positiv überrascht, nachdem mir ja letztes Wochenende gesteckt wurde, dass sie ein Keyboard dabei haben. Das hört man aber eigentlich fast nie. Etwas lahmarschig fand ich die Setlist, da hätte man ein paar von den Reggae/Ska-Nummern lieber gegen sowas wie Dicke Deutsche oder Wochenendticket austauschen können. Aber naja, deutlich besser als viele andere Reunions ohne Keyboard!
Gerd: Hat etwa niemand Fotos von DEN ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN gemacht? War auch scheiße, viel zu leise und Songauswahl auch dürftig, den langen Weg von der Haupt- zur Nebenbühne hätte man sich echt sparen können!
Fö: Danach BAD RELIGION können eigentlich nur noch abstinken. Fand die Band ja live noch nie soo sonderlich gut, habe aber schon bessere Auftritte von ihnen gesehen. So als Abschluss ganz okay, aber mehr irgendwie nicht.
Fö: Immerhin weiß Greg Graffin, wo wir hier sind (man erinnere sich nur an den Vorjahres-Headliner Ska-P, der uns mit "Hello Düsseldorf" begrüßte...). Greg fragt, wer hier denn alles aus Hünxe (gesprochen "Hanx") komme und ob der Gestank normal sei. Und er stellt fest, dass hier für ein Rodeo zu wenig Cowboys unterwegs sind.
Chris: Vielleicht ist das so, weil ein Rodeo in den U.S. of A. eher mit konservativem Publikum assoziiert wird, um es mal milde ausdrücken. Zumindest nichts, was sich ein Punk angucken würde. Andere Länder, andere Sitten.
Gerd: Ich fands brauchbar, aber nicht überragend. Der Typ mit dem Hut hat irgendwie nur Scheiße erzählt und wirkte auch sonst wie ein ziemlicher Dödel, was Dr. Graffin so von sich gab, war eigentlich okay. Songauswahl hat mich auch beglückt, kurz vor Schluss sind wir dann langsam zum Auto spaziert und weggefahren.
Fö: Ganz okay. Gibt übrigens auch "Do what you want" zu hören, den Song höre ich nun zum dritten Mal innerhalb von 7 Tagen live, heute mal endlich vom Originalinterpreten.
Gerd: Haha, auch wenn du das zeitlich sicher früher geschrieben hast, denken jetzt alle, du würdest nachplappern, was ich zum gestrigen Tag geschrieben habe!
Fö: wat schreibste dat auch zum gestrigen Tag hin. Gestern war doch erst das zweite Mal in 6 Tagen. Idiot.
Chris: Wie ist das eigentlich mit dem Besetzungskarussell bei Bad Religion? Da kommen mir nur wenige Gesichter bekannt vor. Dafür kennt man alle Songs. "Sinister Rouge" als Vertreter der neueren Stück bügelt genauso geil wie "Do What you Want" findet Chris.
garagephotographer: Guter Querschnitt durch die Alben der Bands, aber so richtig springt der Funke nicht über. Schade eigentlich, mag ich die Band doch sehr gern.
snitch: Der Funke ist bereits 1995 von der Festivalbühne aus nicht übergehopst. Beeindruckend, dass sie sich das Elend immer noch antun. Sonderlich motiviert erscheint das Personal denn auch nicht gerade. In mittelgroßen Hallen sieht das allerdings minimal anders aus, wie auf der letzten Tour überraschend festzustellen war. Die Erkenntnis bringt einem dann aber auch nix, an Tagen wie jenen, aus Kirmesen wie diesen.
Chris: Die eigene kleine Schwester ist jetzt offiziell cooler als Chris. Schlüpft mitten vor der Bühne durch den Zaun, huscht durch die diversen protzigen Nightliner (Hallo? Punk?!) um Dr. Greg Graffin einige investigative Fragen zu Evolutionsbiologie und Humanismus zu stellen.
Fö: Abends Auflegekrams mit DJ Fichli. Ich halte einen halben Song aus, aber mittlerweile hat sich die Temperatur so abgekühlt, dass ich doch lieber den Rückzug zum Zeltplatz antrete.
snitch: Abgekühlt haben sich bei mir eher die Gehörgänge. Nichts wie weg.
snitch: Hat da jemand seinen Marillenschnaps zuhause vergessen?
Gerd: Ulf hab ich nachmittags auf den Bezahltoiletten getroffen, da sah er aber noch ganz frisch aus. War allerdings auch frisch entleert, sowas entspannt ja doch ungemein.
Fö: Ulf bereitet sich lediglich auf die Pressekonferenz am morgigen Tag vor. Mehr dazu im dritten Teil vom Bericht hier

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Kommentar eintragen:

wäh

05.06.2014 20:29
Der vegane Döner war richtig scheisse. Laut nem fleischessenden Kumpel traf das auch auf den "normalen" zu.

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