Israel/Jordanien Tour Teil 3: Madaba, Totes Meer, Wadi Mujib, 22.-24.08.2014 in Madaba (JOR) - Bericht von kiki
Israel/Jordanien Tour Teil 3: Madaba, 22.-24.08.2014
Da wir eh schon relativ nördlich sind, wird der Jordan River Grenzübergang gewählt. Vorteil: Man braucht kein Visum in Advance. Nachteil: Kaum Menschen unterwegs.
Nach 3 Stunden Busfahren, einer Stunde warten auf den Shuttle Bus, ca. 50 Maschinengewehrpatrouillen, 25 Euro Ausreisegebühr aus Israel (!!) und 40 Euro Einreisegebühr für Jordanien, dürfen wir endlich über den Jordan FAHREN! Der Grenzer lächelt noch milde auf meine Antwort auf die Frage, wie man den in Jordanien reisen möchte: Ich "Public Transport" Er: Kopfschütteln und Lachen. Ok, war wohl Wunschdenken. Wir haben uns dann ein Auto gemietet...die Busfrequenz ließ etwas zu wünschen übrig.
Ausgangspunkt für die ersten Tage: Die Mosaikstadt MADABA, etwas südlich von der Hauptstadt AMMAN gelegen. Von hier aus kann man gute Ausflüge in die Umgebung machen. Residiert wurde im Mariam Hotel, Dreierzimmer für 50 Euro inklusive Pool, Aircon und Frühstücksbuffet. Sehr empfehlenswerter Laden.
Am ersten Abend kurz die Stadt gecheckt, ein Shawarma verspeist und mal wieder viel zu teures Bier getrunken. Tag zwei in Jordanien führt uns Richtung totes Meer. Auf dem Hinweg besuchen wir noch kurz den MT Nebo. Eine Gedenkstätte mit schicker Aussicht über die Grenzregion Jordanien/Israel und dem toten Meer. Hier hat Moses (angeblich) das heilige Land erblickt und wurde auch später in der Gegend beerdigt.
Mount Nebo selbst ist jetzt nicht sonderlich interessant, ein paar Gebäude zum besichtigen, ein netter Ausblick, das war es dann auch schon. Eintritt war mit einem Euro auch erschwinglich, ein netter Zwischenhalt auf dem Weg zu unserem eigentlichem Ziel..
..dem toten Meer. Mit Sicherheit das Tourihighlight der Region. Wissen mittlerweile auch die Einheimischen und haben neben jeder Menge Luxushotels und Spas auch ein Touristcomplex inklusive Frischwasserpool und jeder Menge Verhaltensregeln erstellt.
Die Anlage an sich ist definitiv sehr schick geworden. Was stört, ist der unverhältnismäßig hohe Eintrittspreis (Touristen 20 Euro, Einheimische die Hälfte). Aber das Geld sparen haben wir ja eh schon lange aufgegeben.
Zu Beginn noch relativ skeptisch wird das 38 Grad warme Badewannenwasser begutachtet. Ich hatte einen netten kleinen Cut am Fuß von schlecht sitzenden Flip-Flops. Glaub mir, nachdem die Schmerzen weg waren, konnte man der Wunde beim Heilen zuschauen. Vielleicht hätte man Jesus, nachdem er vom Kreuz genommen wurde, hier kurz eintauchen sollen. Dann würde er bestimmt heute noch unter uns weilen...
Tata: Da sind sie endlich. Die Must-Have-Fotos vom toten Meer. Hellhäutige Menschen, die talentfrei oben ohne im warmen Salzwasser vor sich hin garen. Und verdammt nochmal es stimmt. MAN KANN NICHT UNTERGEHEN...
Allerdings hält man es auch nicht wirklich lange aus. Das Wasser ist extrem warm (gefühlt Badewanne im Winter) und wenn man auch nur einen Tropfen Wasser in Mund oder Auge bekommt verliert man sehr schnell die Lust am Baden. Da sind die Süßwasserduschen und der Pool doch eine gelungene Investigation.
Beim Chillen am Pool beobachtet Bönx, wie einige Fliegen die salzigen Hautreste seiner Wunde am Knie verzehren. Vielleicht hättest du doch mal duschen sollen..
Dann doch lieber noch ne zweite Runde im Meer planschen und sich dabei auf die weitere Reise vorbereiten.
Nach ein paar Stunden verlassen wir den Ort des Geschehens, fahren über die Bergstrasse zurück gen Madaba. Abermals genießen wir tolle Ausblicke über das tote Meer. Bönx beweist einmal mehr, dass ein Kreuzberger auch wunderbar mit arabischen Straßenverhältnissen zurecht kommt (Hupen, immer Hupen!). Der Rest des Abends wird mit Bier trinken und lauten Telefonaten im Hotel verbracht.
So, mittlerweile Sonntag. Etwas Sport steht auf dem Programm. Wir möchten die Mujib Schlucht erkunden. Inklusive einer Mini-Canyoning-Srecke. Geöffnet hatte leider nur der kleine Siq-Trail, so dass Abseilen und andere Späße heute nicht auf dem Programm standen.
Ihr müsst euch das so vorstellen: Man watet einen Fluss hinauf Richtung Ursprung. Der Weg wird allerdings immer enger und der Fluss immer tiefer. Zum Ende hin darf man über Steine und riesige Felsbrocken klettern. Teilweise mit Hilfe von Seilen, Stufen oder Hilfe von anderen.
Wir waren bei sehr niedrigem Wasserpegel im Canyon. Hier könnt ihr sehen wie hoch der Fluss manchmal steht.Dann hilft nur noch schwimmen.
Teilweise war es wirklich recht tief. Leider hat es Bönx' Kamera im Laufe des Weges auf Grund von Wasserschäden hingerafft.
...wie ist er denn hier hin gekommen, umringt vom Fluss? Wahrscheinlich hat ihn ein Vogel verloren. Auch blöd gelaufen: Bist schon fast Futter, dann durch einen Zufall geht es doch weiter und jetzt sitzt er hier fest. Konnte mich auch nicht motivieren ihn anzufassen und ans Ufer zu bringen, sorry dafür!
Auf dem Rückweg war er auch schon nicht mehr da. Vielleicht hat er es ja bis ins tote Meer geschafft und lebt jetzt im heiligen Land weiter.
Hoffentlich fällt der jetzt nicht runter. Könnte aber bestimmt in den nächsten 1000 Jahren passieren...
Das Ziel des Tages: Ein Wasserfall mitten in der Schlucht. Einer der größeren Trails stößt hier auf unseren, in dem man sich vom Wasserfall von oben abseilen kann. War leider geschlossen...
..ein großer Spass, wenn nicht dauernd Steine im Weg liegen würden, an denem man sich wahlweise Arsch, Knie oder sonstiges stößt.
Das hat echt Laune gemacht. Mal ein wenig Abwechslung im spröden Tourialltag :-). Wir statten dem View Point "Dead Sea Panorama" noch einen Besuch ab. Dort wird ein richtig guter einheimischer Käse verköstigt und schon geht es zurück nach Madaba. Morgen geht es weiter Richtung Süden, zur legendären Felsenstadt Petra. Was wir dort erleben könnt ihr hier nachlesen.