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Moscow Death Brigade, Siberian Meat Grinder, 30.01.2016 in Kassel, HellRoom - Bericht von Zwen

Moscow Death Brigade & Siberian Meat Grinder, 30.01.2016 in Kassel

Ich hasse ja das FZW. Dieses aus verschiedensten Gründen, die ich hier mal nicht näher erläutern werde. Nichtsdestotrotz schafft es besagter Laden doch immer wieder, auch mal geile Band zu buchen. Letzte Woche spielten immerhin Feine Sahne Fischfilet (gääähn...äh ich meine TRÖT!) und das brachiale Hardcorebrett Siberian Meat Grinder. Da hatte ich wirklich überlegt hinzugehen. War aber halt FZW, also lieber noch mal ins Internet geschaut, ob die Band nicht vielleicht noch irgendwo anders spielt und tada: Kassel. War ich noch nie und sind auch nur um die 150 Kilometer Anreise, also ab dafür! Bereits auf der Hinfahrt verspüren wir einen großen Hunger auf Pommes (nein, nicht Kassler! Höhö!). Zum Glück habe ich mich im Vorfeld sehr ausführlich mit der kulinarischen Geschichte Kassels auseinander gesetzt. Die beste Pommesschänke scheint hier auf den Namen "Hans Wurst" zu hören und außerdem war Brett Pi(ss)tt schon mal hier und hat Pommes gegessen. Nein, nicht bei Hans, sondern "ganz bodenständig" im Schlosshotel. Nach kurzer Recherche stellt sich auch noch raus, dass der gute Hans nur 500 Meter vom HellRoom entfernt seine Würstchen und Pommes an den Mann bzw. die Frau bringt. Kassel, du bist so gut zu uns!
Also gibt es eine kleine Wanderung an deren Ende eine kleine Stärkung auf uns wartet. Wir sind eh schon vor Einlass hier. Ist also auch eine gute Möglichkeit, Zeit tot zu schlagen. Pommes sind wirklich nicht verkehrt, der Mann an den Fritten ist außerdem ziemlich nett und die Portionen reichlich. So lob' ich mir das. (Nein, das Bild ist nicht von heute Abend, sondern von vor einer Woche aus dem Sauerland, aber ich dachte, ich bringe mal etwas Winter-Feeling in diesen Bericht)
Gar nicht so winterlich sieht es übrigens in Kassel aus. Regen statt Schnee und gefühlt jede Trinkhalle hat schon lange dicht gemacht. Ich möchte mich übrigens für die gleich noch schlimmer werdenden Fotos ausdrücklich entschuldigen. Habe was falsch eingestellt und erst nach Moscow Death Brigade bemerkt. 
Ach ja, in Kassel ist übrigens Wahlkampf. Keine Ahnung wer jetzt wieder Mr. Wilson ist.
Wir haben übrigens den HellRoom - womit ich ja gar nicht gerechnet habe - doch tatsächlich sehr schnell gefunden. Mein Navi lotst uns zielsicher auf ein Fabrikgelände mit einem großen Parkplatz, Schienen und riesigen Lagerhallen. Sind wir hier wirklich richtig? Sind wir tatsächlich. Zumindest der große, weiße Bandbus und der Typ mit dem FCK NZS-Turnbeutel am Eingang lassen darauf schließen.
Ich selbst habe vom HellRoom ja noch nie was gehört. Bin aber total geplättet, wie klein das hier ist! Ein winziger, sehr thrashiger Proberaum mit ganz viel OldSchool-Bandpostern und ausgeschnittenen BILD-Zeitungsüberschriften, in dem da heute die beiden Bands zocken. Nicht sehr viel größer als das UntenLinx und die Bühne ist ja mal wirklich "süß". Süß in dem Sinne, dass nur ein Schlagzeug drauf passt und davor noch ca. 20 Zentimeter Platz ist. Voll geil das die beiden Bands noch in solch winzigen Proberäumen spielen. 
Dementsprechend ist es natürlich auch proppe-voll und kurz, nachdem MOSCOW DEATH BRIGADE anfangen, ausverkauft. Luft verknappt sich hier sehr schnell und mal eben den Arm zu heben um ein Foto zu machen ist sehr schwer. Hätte es mir eigentlich auch sparen können. Naja, irgendwann betreten dann endlich zwei Typen in Trainingsanzügen und mit Laptop die Bühne, setzen sich Sturmhauben auf und bringen uns beinahe im ständigen Wechsel einen HipHop und einen Hardcore-Song.
Bei den Hardcoresongs, wie "Ghettoblaster", "Viking's live" und "It's Us" entsteht jedes Mal ein ziemlich fetter Moshpit, bei dem der Gitarrenamp von Siberian Meat Grinder runterfällt, weshalb ab jetzt je zwei bullige Typen um einen Boxenturm stehen und alle Hände voll zu tun haben diese zu beschützen.
Die Rapsongs dieser Gruppe kenne ich jetzt nicht so gut, hängen geblieben ist aber auf jeden Fall das neue und brandaktuelle "Papers, please!". Auch sonst handeln die Ansagen über Antifaschismus und dafür, dass man für seine Freiheit kämpfen sollte.
Alles in allem sehr geil. Lediglich die beiden Protagonisten sehen etwas müde aus. Ganz sicher bin ich mir wegen den Sturmmasken aber nicht. Die beiden verlassen übrigens nicht ein einziges Mal die "Bühne". Ich hatte es ja gar nicht für möglich gehalten, dass das geht und hatte damit gerechnet, dass die Band einfach im Publikum steht.
Dann spielen SIBERIAN MEAT GRINDER und es ist noch mal voller geworden, oder liegt das nur daran, dass jetzt zusätzlich noch 'ne Band mit Equipment im Raum steht? Als das Hardcore-Brett aus Moskau loslegt, frage ich mich gerade, wann wohl der erste durch die Durchreiche zwischen Moshpitraum und Nicht-Moshpitraum stagedived. Zack! Ein schöner Stagedive durch die Durchreiche.
Auftritt selbst ist eine absolute Wand. Vlad steht vor der Bühne und teilt gerne mal, wie ein Berserker aus. Absolute Breitseite der Typ (kann aber auch anders). Schön auch die Ansage "Please don't destroy our equipment but have fun tonight!". Ellenbogen raus und los geht das! Ich knicke zwei Mal um, lege mich aber immerhin aufgrund der doch sehr bedrängten Platzverhältnisse nicht auf den Arsch.
Was gibt's noch zu sagen? Nur noch der Bassist hat 'ne Matte. Der Rest war leider beim Friseur. Ist aber heute auch denke ich angenehmer für die Mitglieder selbst. Krass muss es ja einfach mal für die beiden Sänger sein. 5 Sekunden Maskenpause waren deswegen drin und wohl auch mehr als verständlich.
Gespielt wird fast alles vom selbst betitelten Bomben-Album und auch ein paar Songs vom hoffentlich sehr bald erscheinenden Album. Jeder Akkord ist eine einschneidende Welle aus purer Energie. Ganz klar: Bis jetzt das beste Konzert im Jahre 2016 und so setzten wir uns klatschnass und stinkend ins Auto und fahren die 150 Kilometer wieder zurück. Das hat sich definitiv mehr als gelohnt! Ach ja, der Audiolith-Turnbeutel-Counter lag übrigens bei null.

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kiki

02.02.2016 13:20
Ergebnis der Zwischenprüfung lieber Azubi: Auswahl der Location "sehr gut". Es gibt jedoch Abzüge in der B-Note, denn ein erfahrener Wanderpunk sollte auf jeden Fall bei einem Kasselbesuch den Herkules auf der Wilhelmshöhe besuchen.

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