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Back To Future Festival: The Turbo A.C.'s, Johnny Wolga, Cosmic Psychos, The Pissed Ones, Lord James, 14.07.2016 in Glaubitz, Reitplatz - Bericht von Zwen & Coco

Back To Future Festival Tag 1, 14.07.2016 in Glaubitz

Zwen: Es ist wieder Back-To-Future-Zeit im beschaulichen Glaubitz und da ich dieses Festival nun schon zum 3. Mal frequentiere und ich jedes Mal mit wunderbaren Erinnerungen nach Hause gefahren bin, freue ich mich wie ein kleines Kind, als ich meine Reisegruppe aus der Dortmunder Nordstadt abhole. Nach dem üblichen Personen- und Gegenstands-Tetris geht es dann endlich gen Osten. Jiiihaaa!
Coco: Endlich wieder Back To Future! Ich hab 10jähriges-Jubiläum! Da kann man ja mal einen drauf trinken.
Wobei ich dieses Jahr im Vorfeld gar keine Lust hatte. Einzige Band, die mich wirklich überzeugt hätte, wären The Freeze gewesen, die haben aber zum x-ten Mal ihre Europatour abgesagt. Das wird ja schon langsam zum Running Gag mit denen. Kurz vorher stellt sich aber doch einiges an Vorfreude ein. Reisegruppe Düsseldorf/Essen trifft auf Wien und Berlin, das kann eigentlich - wie immer - nur gut werden. Gepflegtes Ausufern im Trinkverhalten und Niveauverlust im Sprech. Wohlsein!
Zwen: Immerhin haben The Freeze diesmal nicht abgesagt, weil der Sänger im Knast sitzt, sondern weil man an einem neuen Album sitzt.
Zwen: In Glaubitz gibt es wohl eine relativ große Baustelle. Diese ist aber zum Glück gut umschildert, sodass wir einfach den Schildern folgen. Ein Schild ist jedoch ein wenig spät aufgestellt, sodass ich beinahe die Kurve nicht mehr kriege und fast im Rapsfeld lange. Alles aber noch mal gut gegangen, obwohl mein Navi behauptet, ich würde Oi! The Irrfahrt machen. 
Coco: Deswegen, kann ich immer wieder nur betonen: Anreise mit der teutschen Bahn AG. Niemand muss fahren, alle sind spätestens hinter Leipzig schon schön voll und niemand wird stundenlang zwischen Gepäckstücken eingeklemmt. Sektfrühstück auf Höhe Bielefeld, läuft.
Zwen: Dafür kann man im Zug schlecht eine Küche mitnehmen. Wir sind halt Luxuscamper.
Zwen: Da es doch etwas kalt ist und das Wetter nicht ganz so gut, bereue ich es, so optimistische gewesen zu sein und nur kurze Hosen eingepackt zu haben. Immerhin wird mir eine lange Schlabberbuchse angeboten. Immer her damit!
Zwen: Übrigens, großes Lob für die sanitären Anlagen. Das hier sind die ja generell eher unsauberen Dixis. Nicht so auf dem BTF: Klopapier war jedes Mal, wenn ich drauf war, vorhanden und für ein Punkfestival ist das hier doch wirklich sehr reinlich. Außerdem sind die Dinger wohl auch mobil. Zumindest eins. Hihi! 
Coco: Durchschnittsalter Ü30 bringt halt einiges an Souveränität im Umgang mit gemeinschaftlich genutzten Dings mit sich. Mit ein Grund, warum mir das Festival so gut gefällt. Dieses Jahr gab es aber auch ein paar Jungspunde, die in ihrem Camp einen Müllhaufen errichtet haben und hinterher nicht aufgeräumt haben. Kinners! Das tragen euch mega nette Menschen in ihrer Freizeit hinterher. Lasst euren Müll doch bitte nächstens lieber in irgendeiner Filiale der Deutschen Bank. Oder, wenns nach mir geht, in der Hauptverwaltung der GEMA! Ich schweife ab, Tschuldigung.
Zwen: Jaja, die anale Phase. Einige lernen's früh, andere nie.
Zwen: Da das Wetter immer noch ziemlich bescheiden ist, bleiben wir den ganzen Tag im Zelt und töten Gehirnzellen. Irgendwann klopfen die Nachbarn und sagen, dass wir ihnen zu laut sind und sie ja morgen arbeiten müssen, worauf wir mal kurz den Chef sprechen und die Mitarbeiter für die nächsten vier Tage freistellen lassen. Oi! Darauf noch ein Bier!
Zwen: Arge Verzögerungen tun sich heute auf, so fängt die erste Band THE PISSED ONES sechs Minuten zu spät an. Skandal!
Zwen: Der Opener des diesjährigen Back To Future begeistert jedenfalls mit 70s Punkrock mit Rock'n'Roll-Einspritzern.
Ganz ordentliche Musik und dementsprechend auch nach kurzer Zeit ein ganz ordentlich gefülltes Zelt.
Zwen: Gut gefällt auch das Featuring mit dieser jungen Dame. Ziemlich angepisst und ranzig. Gut so!
Coco: Joa, zumindest nicht schlecht, die Band. Die Lieder hören sich nur alle gleich an... Aber das ist schon mehr Gutes, als ich zu den meisten Bands dieses Jahr sagen kann.
Zwen: Nachdem wir heute den ganzen Tag im Zelt gesessen und das ein oder andere Hopfengetränk zu uns genommen haben, haben wir Lust auf ein kleines Spielchen und das geht so: So lange andere Leute nerven bis irgendwer von irgendwem auf die Mappe kriegt.
Zwen: Gesagt getan: Wir erzählen Ossi-Witze, Wessi-Witze, Kommunisten-Witze, Punker-Witze, Skinhead-Witze und so weiter und so weiter, aber irgendwie reagiert da niemand wirklich böse drauf. Im Gegenteil, die Leute sind hier so entspannt und nett, dass in den nächsten Tage sogar noch einige Leute zu uns kommen und sagen "Ihr wart doch die netten Leute aus...wo kamt ihr noch mal her... Ruhrpott oder?". Definitiv das entspannteste Festival der Republik. Ganz anders sind da ja ein paar Umsonst-Open-Airs, wo man manchmal keine zwei Meter gehen braucht und einem eine Keilerei angeboten wird.
Coco: Da hatten wir einfach Pech, die falschen Nachbarn zu haben, wahrscheinlich die einzig unentspannten Menschen auf dem ganzen Festival. Die machen die Musikbox laut an und stellen sich was weiter weg, Musikbox geht alle und es hört sich an wie hängen gebliebene CD. Unser Abel macht nach zermürbend langen Minuten die Musik kurzerhand aus, da er sich in seiner wohlverdienten Mittagsruhe gestört fühlt. Typ kommt und haut Abel eine rein. (Na gut, besonders deeskalierend hat sich unser Mittagsmurmeltier nicht verhalten.) Ich gehe dazwischen, weil ich ein verdammter Hippie bin und keine Klopperei mag. Zum Dank labert mich der aggressive Honsel danach zu, er könne "die Antifa" ja nicht leiden. Jaja, "die Antifa", die sind alle gleich und werden vom Staat finanziert. Ich bereue, dazwischen gegangen zu sein. Zumal es wohl auch noch die Onkelz waren, die da liefen. Hilf Himmel!
Aber wie gesagt, eine Ausnahme im Publikum, der Rest wie jedes Jahr sehr entspannt!
Zwen: Dies ist echt mies, abgesehen davon aber Peace and Happiness hier in Glaubitz. Ich glaube es wird Zeit für JOHNNY WOLGA.
Die machen keine Hippie-Musik, sondern handfesten Punkrock. Auf Dauer vielleicht ein wenig zu wenig abwechslungsreich.
Zwen: Immerhin wird die Show insofern aufgelockert als dass ständig irgendwelche Pappschilder in die Menge geworfen werden.
Zwen: Die Meute feiert das und zerreißt auch direkt einen Plüschteddy, als dieser in die Menge geschmissen wird. Die Schaumstofffetzen zieren übrigens noch Tage später den Boden des Bandzeltes.
Coco: Ui, nee, irgendwie war das nichts für meinen Musikgeschmack. Weswegen ich mir die Band danach auch schenke, weil die sind ja irgendwie befreundet und machen das gemeinsam, das könnte mir ja dann eventuell ähnlich wenig zusagen. Außerdem gibt es einen Kickertisch! Ich bin beschäftigt. Die Antifa muss Tischfussball spielen. Muhahaha!
Coco: Das ist aber ein schönes Foto. Fängt die entspannte Festivalatmosphäre sehr schön ein, wie ich finde.
Zwen: Die letzten beiden Songs werden noch als Bigband zusammen mit LORD JAMES dargeboten.
Dann dürfen letztere ihre Freunde komplett von der Bühne jagen und das Ding übernehmen.
Zwen: Was soll ich sagen? Definitiv die Überraschungsband des Tages. Schönster Punkrock der alten Schule, der vor allem aufgrund des Gute-Laune-Faktors und der Stimme des Sängers an die Toy Dolls erinnert.
Zwen: Auch sonst haben sie das Publikum wirklich im Griff. Dieses ist auch erstaunlich textsicher. Ich bin dies so gar nicht, muss ich doch gestehen, dass ich von den heutigen Bands - ausgenommen der letzten - zuvor noch nie was gehört habe.
Zwen: Leider kann ich nie erkennen, was auf diesen Pappschildern steht, aber irgendwie ist es eh viel lustiger das Zeugs durch die Gegend zu werfen.
Zwen: Zum krönenden Abschluss darf dann nochmal die BigBand ran. Soweit sehr amtlich!
Zwen: Nach der Band geht es mal kurz an die frische Luft, wo ich völlig unerwartet den Fö treffe. Dieser ist heute inkognito da und hat sich sogar einen falschen Bart angeklebt. Als ich ihn darauf anspreche, sagt er nicht einfach "Jau, Junge. Ich wollte dir mal auf die Finger gucken", sondern behauptet ganz dreist er käme aus Nürnberg. Das ist doch lächerlich!
Zwen: Nach dieser Begegnung der 3. Art geht es wieder zurück ins Festzelt, wo jetzt die COSMIC PSYCHOS die Bühne entern. Beim Namen könnte man glatt an Psychobilly denken, ist aber weit gefehlt, so bringt die australische Planierraupe uns eher deftigen Punkrock, der auf mich wie eine Mischung aus Ramones und Wretched Ones klingt.
Coco: Eh, das mit der australischen Planierraupe war mein Text. Im Ox war ein schönes Interview mit denen, wo die staubig und sehr männlich, aber auch irgendwie mit einem Augenzwinkern, vor einem Bagger in der Wüste posierten. Ramones passt aber nicht in die Beschreibung, find ich...
Zwen: Memo an mich: Demnächst nur noch beim Messias klauen. Den stört das nicht.
Zwen: Soweit ein ordentliches Brett, wenn auch teilweise vielleicht gar ein bisschen zu dicke Hose.
Coco: Nee, das scheint ja das Konzept der Band zu sein. Dicke Eier, mit dem Bagger durch die Wüste und Bier trinken. Das muss dicke Hose.
Zwen: Vor allem die ständigen Soli sind ein bisschen nervig, gerade, wenn ein Solo bedeutet, dass man einfach nur Akkorde greift und dann das WahWah-Pedal sprechen lässt.
Coco: Ja gut, Gitarrensoli sind jetzt auch nicht so meins...aber trotzdem...
Zwen: Ansonsten waren das aber ein paar ältere Herren, die mehr Punkrock-Power haben, als viele junge Vertreter des Genres.
Coco: Der Typ hier war mein Highlight des Wochenendes! Während er trommelt, wirft er mehrfach einen Stick in die Höhe, fängt ihn wieder auf und trommelt dabei einfach weiter. "Oh, ich brauche gerade mal kurz nur einen Stick zum Trommeln, werf ich den anderen halt weg, in der Zehntelsekunde, wo der wieder runter kommt, brauche ich den auch gerade eh zufällig wieder." Ich quieke, wenn er fängt und im Takt weiter spielt, weil das total irre ist. Der ist doch Jonglage-Profi!
Coco: Geile Band, ich bin schwer begeistert. Wüstenrock, der heimlich einen Clown gefrühstückt hat. Super Sache! Und musikalisch ganz, ganz weit vorne. Die haben in der Wüste nix zu tun, die müssen Instrumente üben. Und Wiskey trinken. Und Bagger fahren. Bruuummm!
Zwen: Als letzte Band stehen heute die TURBO A.C.'S auf der Matte. Den Namen hat man ja in der Vergangenheit doch schon etwas öfter gelesen, weswegen ich mal sehr gespannt bin, was die Band da aus dem Hut zaubert.
Zwen: Zu hören gibt es jedenfalls sehr rock'n'rolligen Punkrock, wobei ich dazu eigentlich nicht so viel sagen kann, denn der Sound ist zumindest bei den ersten Liedern echt mal beschissen. Die Band macht auch den Arschloch-Move: Wenn eh schon alles übersteuert, dem Mischer signalisieren, dass man gerne noch lauter möchte. Ne, das muss ich mir nicht lange geben und so geht es ab zum Zelt.
Coco: Ich habs (natürlich) am ersten Abend schon total übertrieben und muss ins Bettchen. Ich lalle ja schon, Hilfe. Aber nach der Planierraupe können Turbo ACs eigentlich sowieso nur alt aussehen, zumal ich die eh ziemlich langweilig finde.
Zwen: Ach du Schreck! Jans Auto ist weg!
Zwen: Ach ne, da isses ja. Dann können wir ja beruhigt schlafen gehen.
Coco: Tja, unser Pavillion hat den Sturm (wie eigentlich fast alle) auch nicht überlebt. Die Zeltplanen flattern im Wind, was ist das denn bitte für ein Glaubitz-Wetter? Aber nach Pouch und Dessau habe ich mir ein Expeditionszelt zugelegt. Ich fühle mich vor dem Weltuntergang geschützt und kann schlafen.
Bis morgen.

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