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Punk Rock Holiday Warmup: The Offspring, Clowns, Jaya The Cat, Pigs Parlament, The Kenneths, Trash Boat, 07.08.2017 in Tolmin (SLO), Sotocje - Bericht von der Redaktion

Punk Rock Holiday Warmup, 07.08.2017 in Tolmin (SLO)

Zwen: Ganz schön kalt geworden ist es über Nacht in Kremmen. Gut, dass ich jetzt mein Zelt zusammenpacken und in Richtung Süden abhauen kann. Bye, Bye, Resist To Exist!
Peter: Punkrock Holiday die zweite! Nachdem das Festival letztes Jahr mein Herz im Sturm erobert hat, begeben wir uns dieses Jahr wieder auf die Reise ins slowenische Tolmin. Leider haut mich das Line-Up diesmal nicht so aus den Socken, was dadurch, dass die Karten bereits gekauft waren als das Line-Up noch gar nicht feststand, einen leicht bitteren Geschmack hinterlässt. Aber egal, auch ohne meine persönlichen Wunschbands wird das Festival mit Sicherheit ein Knaller, dafür sorgt schon die fantastische Landschaft, in das es eingebettet ist und ein paar Schmankerl sind auch für mich im Line-Up zu finden.
Zwen: Ich stehe natürlich drei Stunden zu früh am Busbahnhof und ärgere mich gerade, keinen Kurzabstecher über den Bundestag gemacht zu haben. Da steht bestimmt auch immer eine Kiste Bier kalt.
Zwen: Naja, mit zweistündiger Verspätung kommt dann der Geiz-Bus in München an, wo ich abgeholt werde. Hier eine Impression vom schönen Österreich.
Peter: Jennis und meine Reise führt uns am Samstag erst in das idyllische Ramsau bei Berchtesgaden. In dieser wunderbar grünen Landschaft wollen wir zwei Tage Pause machen und es uns ganz spießig bei Schweinebraten und Weizenbier gutgehen lassen. Das funktioniert am ersten Tag, trotz zehnstündiger Anreise, noch ganz gut. Bevor es dunkel wird, schaffen wir es noch ein Stück um den Königssee zu laufen.
Peter: Am zweiten Tag müssen wir leider auf die Wanderung zur Schärtenalm, die Kiki einige Tage zuvor auch schon besucht hatte, verzichten. Es meimelt aus Eimern, zum Glück habe ich mir dieses stylische Regencape zugelegt. Doch wirklich hilft es bei so einem Platzregen auch nicht, nach einer kurzen Runde durch den Zauberwald und um den Hintersee sind wir bis auf die Knochen nass. Deswegen finden wir uns schneller als gewollt wieder bei Schweinebraten und
Weizenbier ein.
kiki: Und da ist das Beweisfoto, dass es die Schärtenalm auch bei schönem Wetter gibt. Wir hatten ca 28 Grad und es gab nicht eine Wolke beim Aufstieg.
kiki: Dafür lecker Helles für die Wanderpunks vom Bierschinken..
kiki: ....und ne amtliche Jause! Zurück ins Funkhaus!
Zwen: Montag um 5 Uhr kommen wir dann endlich in Tolmin an und erfahren, dass die Einlassabfertigung erst um 8 beginnt. Ich setze mich nach acht Stunden Bus und noch mal fünf Stunden hinterm Steuer wieder hinter selbiges. Diesmal fallen mir jedoch direkt die Augen zu. Um kurz nach 8 werde ich dann sanft aber bestimmt von Stefan geweckt. Boah, bin ich im Arsch! Frühstück kann ich jetzt eh nicht essen und der Versuch, sich auf dem Camping-Platz in das zum Glück schnell aufgebaute Zelt zu legen, scheitert auch kläglich an den Backofen-Temperaturen, die hier drin herrschen.
Zwen: Also wird anstatt zu schlafen sich erstmal im Pressebereich aufgebaut. Ich wurde ja für dieses Festival von der Konkurrenz punkrockers-radio.de für teuer Geld eingekauft, was auch bedeutet, dass ich weniger Bands gesehen und dafür diese in unserer lauschigen, dunklen Ecke gesprochen habe.
Jetzt gehe ich aber erstmal ausgiebig planschen!
Peter: Montagmorgen machen wir uns dann auch in aller Früh auf den Weg nach Tolmin. Unser Plan geht auf, ohne Stau und Verzögerungen kommen wir gegen Mittag am Festival an. Schnell ist der Teil des Teams ausfindig gemacht, der schon am Sonntagabend angereist ist. Mit vereinten Kräften wird das Camp errichtet, nun fehlt nur noch der Shuttle-Bus aus Dortmund mit den Nachzüglern. Der verspätet sich allerdings arg und trudelt erst gegen späten Nachmittag ein.
Zwen: Immerhin sind die nicht geflogen. Man hört ja schlimme Geschichten vom Flughafen Schönefeld. Die G20-Repressionen waren nämlich zusammengenommen sicherlich ein Witz gegenüber dem was der arme Messias dort am Sonntag erdulden musste und weshalb er erst einen Tag später in Tolmin ankommt.
Peter: Erneut schlagen wir unser Camp auf der Wiese vorm Wald auf. Von dort ist es zwar weiter zur Bühne, doch es lässt sich bequem neben dem Auto campieren. Das ist dieses Jahr im Wald nämlich nicht mehr gestattet. Außerdem ist der Blick in die Berge jedes Mal wieder atemberaubend. Wichtige Entscheidungen, wie zum Beispiel: Erst Aldi, dann saufen, dann Strand oder doch lieber erst saufen, dann Aldi, dann zum Strand, sollen in den nächsten Tagen demokratisch, in einer beschlussfähigen Vollversammlung entschieden werden. Das kann ja was werden! Der erste Beschluss lautet: Dosenbier auf, ab zum Strand und die schwitzenden Körper abkühlen.
Zwen: Mist, eigentlich wollte ich ja die beiden Opener-Bands TRASH BOAT und THE KENNETHS sehen, irgendwie verchecke ich das aber total und stehe jetzt erst bei CLOWNS vor der Bühne. Auch nicht übel, können wir doch sicherlich darüber übereinstimmen, dass die Clowns live der neue heiße Scheiß sind.
Peter: THE KENNETHS verpasse ich auch, was mich etwas ärgert. Allgemein habe ich das Gefühl, dass an der heutigen Warm-Up-Show einige meiner persönlichen Highlights verbraten werden. Eins davon hab ich nun schon verpasst. Dafür dann jetzt die Aussies von den CLOWNS.
Peter: Die Band sehe ich dieses Jahr bereits zum vierten Mal und wie gewohnt liefert die Band wieder ab. Bis jetzt kommt bei mir persönlich noch keine Langeweile auf, könnte sie mir gut und gerne noch vier Mal anschauen.
Peter: Es gibt mal wieder sehr viel vom aktuellen Album "Lucid again" zu hören. Den Rausschmeißer macht das steinige "Not coping", das sich über Minuten immer wieder zu einer Wand aufbaut.
Zwen: Wellenbrecher hin oder her. Das Bad in der Menge muss sein!
Zwen: Als nächstes spielen die Reggae-Punks von JAYA THE CAT. Eine Band, die zumindest mich noch nie enttäuscht hat. Die spielen einfach jedes Mal eine unglaublich lässige Live-Show.
Zwen: Was gibt es sonst noch zu sagen?  Ach ja, Jaya haben ihren Gitarristen rausgeschmissen, was vermutlich aufgrund des zu kurzen Bartes geschah. Der Keyboarder rückt nach vorne an den Sechssaiter.
Peter: Die Band hätte ihre tanzbaren Klänge auch durchaus nachmittags auf der Beach-Stage, in Kombination mit etwas Sonne verbreiten können. Aber auch auf der großen Bühne funktioniert das hier und heute sehr gut.
Zwen: Den Slot vor The Offspring bekommen doch tatsächlich die Locals von PIGS PARLAMENT. Ein feiner Zug von Veranstalter Andrej.
Zwen: Country, Hardcore, Ska, Metal und Punkrock, die Band spielt sich munter durch alle Genres.
Zwen: Als nächstes dann THE OFFSPRING und somit der Grund warum uns heute, aber auch wirklich nur heute, ein Graben von der Band trennt. Um The Offspring nun aber mal zu verteidigen, haben sie diesen Graben nicht gefordert um sich vor dem Publikum zu "schützen", sondern um sich vor etwaigen Klagen von verletzten Stagedivern zu schützen. Das ist in Amerika, wo solche Unfälle in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt werden durchaus üblich.
Peter: Trotzdem albern, sind ja nicht die einzige US-amerikanische Band die diese Woche spielt, warum brauchen die anderen denn alle keinen Graben? Werden the OFFSPRING überdurchschnittlich oft verklagt? Irgendwie auch komisch dass der Headliner des Festivals am Tag der Warm-Up Show spielt. Andersherum gibt es, bei genauer Betrachtung, heute THE OFFSPRING und weitere gute Bands für 20 Euro zu sehen.
Zwen: Auf der Bühne jedenfalls gibt es ein perfektes Runterspielen des Sets zu beachten: Null Fehler, aber auch null Interaktion mit dem Publikum. Ich finde aber trotzdem, dass man das machen kann. Schließlich gehören The Offspring für mich mit zu meinen allerersten Berührungen mit Punkrock. Da finde ich es auch gar nicht schlecht, dass mehr oder weniger 1:1 die Greatest Hits gespielt wird. Vom unglaublich schlechten neuen Album gibt es hingegen zum Glück keinen einzigen Song zu hören. 
Peter: Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch von dem sehr durchwachsenen und nur noch wenig interessanten Album "Rise and Fall and Grace" keinen Song zu hören, das mit dem Titelsong und "Hammerhead" wenigstens noch zwei annähernd gute Lieder beinhaltete. "Days go by", der Nachfolger aus dem Jahr 2012, fällt dagegen noch weiter ab. Somit ist es gut, dass man keine Schrottsongs wie "Cruising California" zu hören bekommt. Wer mal so richtig kotzen möchte, darf sich besagten Song gerne mal zur Gemüte führen.
Peter: Ich finde es durch die fehlenden Ansagen auch sehr steril. Die Interaktion mit dem Publikum hält sich auch schwer in Grenzen und beschränkt sich größtenteils auf ein "Hey Tolmin, how do you feel?", "Tolmin, you are great" oder ähnlich. Auch die Musiker untereinander interagieren nur marginal. Weiß jemand, ob es sich beim Rest der Band um angeheuerte Musiker oder wenigstens zum Teil um "originale" Bandmitglieder handelt?
Zwen: Gitarrist Noodles beispielsweise ist die komplette Sommer-Tour nicht dabei. "Familiäre Gründe".
Peter: Ich bin mir bis zum Schluss des Sets nicht sicher ob ich es nun geil, oder komplett scheiße finde. Ausrasten, so wie einen großen Teil des Publikums, lassen mich ihre "Hits", die durchaus auch in meiner Punkrock-Sozialisation eine Rolle gespielt haben, allerdings nicht. Gerade "pretty fly for a white guy" ruft bei mir ein bisschen Fremdscham hervor. Unverständlich bleibt für mich, dass sie das fürchterliche "Hit That" vom noch viel fürchterlicherem Album "Splinter" spielen. Wirklich der grausamste Song, den the Offspring jemals veröffentlicht haben.
Peter: Alles in allem aber ein besserer Auftritt als vor einigen Jahren auf dem Area 4 Festival, bei dem es zur Mitte des Sets eine Solo-Einlage am Klavier von Sänger Dexter Holland zu hören gab. Wo wir gerade bei ihm sind, Mr. Holland ist nun Dr. Holland, da er vor kurzem seinen Abschluss in molekularer Biologie gemacht hat und nun versucht, ein Heilmittel für den HI-Virus zu finden.  Definitiv ein sehr sinnvolleres Vorhaben, als weiter mit seiner Band Auftritte zu bestreiten.Trotzdem verschwinde ich zurück zum Zelt, um den doch sehr langen und recht anstrengenden Tag mit einem kalten Budweiser zu beenden. Die gibt es dieses Jahr wieder für den sensationellen Preis von einem Euro auf dem Campingplatz zu kaufen, wer da noch die Plörre (Staropramen mal ausgenommen) aus dem Aldi trinkt, ist selber Schuld.

Soviel zum Warmup, morgen geht's dann richtig los!

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