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The Grabowskis, Manege Frei, 07.10.2017 in Hamburg, Der Clochard - Bericht von der Redaktion

The Grabowskis & Manege Frei, 07.10.2017 in Hamburg

Fö: Wenn die verrückten Asis von The Grabowskis und Manege Frei etwas gemeinsam unternehmen, versteht man darunter im Allgemeinen das eng umschlungene Liegen in der Kotze des jeweils anderen, aber diesmal haben sie sich was ganz Besonderes ausgedacht: Eine Split-7", und als wenn das noch nicht crazy genug wäre, auch noch eine entsprechende Releaseparty in Hamburg. In Hamburg! Ja sind die denn des Wahnsinns! Zu allem Überfluss wird auch noch ein Reisebus gechartet, um die gesammelten Fanhorden aus unseren Breiten- und Längengraden in den Norden zu schicken. Mit Hansabier zur Hansestadt, na das kann ja was werden! Nach eifrigem Hin- und-Her-Überlegen und akribischem Aufarbeiten jeglichen Für und Widers, beschließe ich, der Unternehmung beizuwohnen. Ich habe Angst.
Peter: Mir hingegen ist der Ablauf einer solchen Unternehmung bereits von meinem letzten Ausflug mit den GRABOWSKIS nach Osnabrück bekannt, wo sie damals TOXOPLASMA supportet haben. In Erinnerung geblieben sind mir ein gestohlener Kaugummiautomat, wilde Albereien bis tief in die Nacht, einen in Lederhose getarnter Busfahrer und Alkohol und Drogen bedingte Totalausfälle. Ein Abend voller Punk und Party! Ich freue mich schon auf ein Revival, das wird ein Skandal-Bericht! Denn diesmal fahren Fö und ich als Pressevertreter mit und erhalten dabei Unterstützung von Irina als Sekretärin (trägt unsere Schreibmaschinen) und Ritzken, der sich um Aufnahmetechnik bei eventuellen Interviews kümmert. Zu diesem Zweck hat er extra hochtechnisches Equipment wie eine Mehrfachsteckdose und ein Nokia 3210 mit Diktierfunktion eingepackt. Ein Reporter des Schwerter Privatsenders Jawollo-TV ist wohl auch an Bord, wird von uns seriösen Pressevertretern aber gemieden (das geschriebene Wort ist immer mehr wert als jeder noch so gute TV Beitrag).
Fö: Abfahrt irgendwann vormittags in den Weltstädten Hagen und Schwerte. Und als ob das noch nicht international genug wäre, gibt es zur Begrüßung sogar Mexikaner.
Peter: Der muss natürlich von meinem Sitznachbarn Ritzken angerichtet werden. Ein Mensch, der für seine Schusseligkeit und Tollpatschigkeit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus bekannt ist. Ich ergreife sofort die Flucht und schaue mir das Schauspiel aus sicherer Entfernung an. Wie bereits befürchtet, beplitschert Ritzken mit der motorischen Fingerfertigkeit einer einhändigen Schildkröte großzügig meinen Sitzplatz. Gut, dass er zum aufwischen ein altes T-Shirt zur Hand hat.
Fö: Er hat tatsächlich ein rotes Shirt dabei. Wie kann man nur so gut vorbereitet sein?
Fö: K. Lute lässt sich vom wilden Treiben der Horden nicht beirren, er schaut sich Bilder in Büchern an.
Peter: Andere sagen er lernt. Womöglich macht er sogar Hausaufgaben. Vielleicht versucht er auch zwanghaft auszurechnen, wie viel Ruhezeit Busfahrer Dirk einhalten muss, wenn wir 4,5 Stunden zurück nach Schwerte brauchen. Das ist nämlich immer wieder Thema. Oder wann dann Busfahrer Dirk wieder an der Reeperbahn aufschlägt und uns abholt. Die Ruhezeiten müssen in jedem Fall eingehalten werden. Schnell ist klar, Dirk hat hier die Hosen an. Unsere Ankunftszeit und somit der Beginn von Dirks Ruhezeit verschiebt sich derweil stetig nach hinten, da wir gemächlich von Stau zu Stau zuckeln.
Fö: Da keiner an Musik gedacht hat, beschallt uns WDR4 mit einem Potpourri der größten Welthits der Nachkriegsgeschichte. Die Fahrt an sich: Kurzweilig, aber gar nicht so asozial wie erwartet. Was ist da los?
Peter: Das Bekloppteste ist dabei, dass wir die selbe Situation auch schon letztes Mal bei unserer Reise nach Osnabrück hatten. Auch da hat sich niemand berufen gefühlt, Musik mitzubringen. Aber wer hat auch schon behauptet, dass hier aus Fehlen gelernt wird. Amateure! Nachdem erst versucht wird, zahlreiche Handys mit verschiedenen Kabeln an das Bordradio anzubringen, wird dann der Bestand an CDs im Bus gecheckt. Die Ausbeute ist ernüchternd und reicht von Schlager bis Best of Pop & Rock. Dann können wir auch genauso  gut WDR 4 hören. Enno (Sänger der GRABAUSKIS) findet es geil! 
Peter: Allgemein bleibt es  komplett unpunkig und unassig. Es wird sich brav in einer Reihe angstellt wenn man die Toilette benutzen möchte, Tanja hat Frikadellen gemacht (unvegan aber verflucht lecker), Klute studiert ein Buch, hinter mir spielt man Stadt, Land, Fluss und obwohl es schon fast Mittag ist, wird größtenteils noch Kaffee anstatt Alkoholika zu sich genommen. Welch eine Enttäuchung! Was ist denn hier los? Bis auf Enno ist doch hier noch gar keiner so richtig alt.
 Nur Ritzken hält weiter tapfer die Fahne des Asi-Tums hoch. Mittlerweile hat er seinen Platz gewechselt, vermutlich um seinen Schmutz-Radius zu erhöhen und isst seine Pommes (von einer bekannten Fast-Food Kette) von seiner Hose, die mal wieder aussieht als käme er von einer Bukkake-Party. In HH angekommen schafft er es in einer Döner-Bude, den Hass der anwesenden Gäste auf sich zu laden. So sehr, dass hinter uns mit den Gedanken gespielt wird ihn umzuhauen. Grund dafür ist, dass er während alles am essen ist, eklige Geschichten über den Klostein im WC des Döners erzählt. Er ist und bleibt halt ein wahres Schmuddelkind! 
Fö: Hamburg, Reeperbahn. Im Clochard soll das heutige Event starten, aber zuvor haben wir noch einige Zeit rumzukriegen, was wegen des Hamburg-typischen Wetters (immerhin fliegen keine Autos durch die Luft) einige Motivationsspritzen benötigt.
Peter: Hamburg, Reeperbahn, 12°, Regen!
Meine Motivationspritze bleibt vorerst Bier, während die meisten Leute ausschwärmen um etwas in der nahen Umgebung zu futtern. Zu Hauf strömen sie in chice Burger-Läden und essen Pommes für 8,20 Mark. Wasn nu mit Punkrock und Saufn?
 Wir stehen derweil vorm Cowboy & Indianer, einer Kneipe die bis auf ihren Namen wenig Western-Flair versprüht. Das scheint hier aber öfter so zu sein. Neben dem Clochard befindet sich die Shark Bar. Eine Beach-Bar die bis auf ihre Leucht-Reklame in Form eines Hais, sehr wenig bis nichts von einer Strand-Bar hat. Zumindest kann man hier gut draußen sitzen. Dabei, geschützt vorm Regen, dem Treiben zusehen und Pläne schmieden wie man die Zeit bis 22:30 Uhr, dem angesetzten Konzertbeginn rumbringt. Denn nun haben wir erst kurz nach 18 Uhr. Wie ein Mantra sage ich mir immer wieder innerlich: "Langsam trinken Peter, langsam trinken!".
Fö: Immerhin der Clochard ist genauso verwahrlost wie der Name verspricht...
Fö: Wir suchen die trockenen Räumlichkeiten der Roten Flora auf und schauen uns noch nen Auftritt der Gruppe ULF an. Okayer Indie-Punk, erinnert stark an No°rd, aber irgendwie hätte ich bei dem Namen was Spektakuläreres erwartet.
Peter:  Nach dem die Flora im Blind-Flug durch ein aufkommendes Orkan-Tief ausfindig gemacht wurde, stehen wir erstmal vor verschlossener Tür. Doch Ritzken mach den Seiteneingang ausfindig, der zu unserem Glück weit offen steht. Ohne jegliche Beanstandung werden wir von den Umherstehenden eingelassen. Man sieht uns unsere Zugehörigkeit zur Presse wohl an (wahrscheinlich wegen den schweren Schreibmaschinen, die Irina hinter uns her schlörrt). Die nächsten zwei Stunden verbringen wir damit, an einer Bar zu sitzen und mitgebrachte Getränke zu trinken, denn bedient werden wir irgendwie nicht. Zudem bleiben wir auch allein. Mensch, ist das trostlos hier. Wo sind die denn die andern Gäste? Irgendwann vernehmen wir von oben Geräusche und begeben uns eine Etage höher. Hier finden wir den Konzertraum und der ist auch schon gut gefüllt. Wie sind die denn alle hier reingekommen und wann soll das gewesen sein? Beginnen soll das Konzert mit ULF. Außerdem sollen auch noch COLD KIDS, KRANK und BIJOU IGITT spielen. Schade, an allen anderen hatte ich mehr Interesse. Gerade BIJOU IGITT hätte ich gerne gesehen, nachdem ich vor kurzem erst die neue Platte für eine Rezension hatte. ULF (die von mir am Rest des Abends fälschlicherweise durchgehend als UWE betitelt werden) schlagen aber in eine ähnliche Kerbe. Allerdings mit deutlich verkopfteren Texten, soweit ich das heute richtig mitbekommen habe.
Als wir gehen, werden wir gebeten nicht wieder durch den Backstage-Bereich zu latschen. Wir verlassen das Gebäude duch den Haupteingang.
Fö: Schnell weiter zum Clochard, aus Angst, unsere beiden Bands nehmen uns nicht mit zurück, wenn wir einfach nem Konkurrenzkonzert beiwohnen. Aber hier ist man noch beim Soundcheck. Aber immerhin! Zuvor musste man nämlich kurzfristig ne Gesangsanlage in irgendnem Kellerloch suchen und die Verkabelung kurzerhand selbst pökeln. Läuft doch!
Peter: Es geht schnurstracks durch den beständigen Regen zurück zum Clochard. Dort hat sich bereits einiges an, für diesen Laden, üblichem Klientel versammelt. Also (Penner)Punks, Junks, Straßenkiddies, und abgewrackte Kiez-Orginale. Zudem andere Kaputte jeglichen Coleurs und Alters und unser komischer Punkrock-Karnevalsverein. Alle gemeinsam haben sie, dass sie voll sind wie die Haubitzen und dass sie stinken! Zum Glück hat keiner seine Hunde dabei. Im Laden herrscht leicht dicke Luft. Fisher schnaubt vor Wut wegen der fehlenden Gesangsanlage und zu allem Überfluss ist eine stattliche Wärme im Laden aufgekommen. Na toll, draußen ist es kalt und nass und drinnen nun warm und feucht! Zum Glück kann Dennis, mit seinem technischen Know-How, beim Pökeln unter die Arme greifen.
Fö: Geht dann schließlich doch noch los mit THE GRABØWSKIS! Die erste Überraschung verbirgt sich am Bass: Anscheinend wurde Klute von einem seiner Bücher gefressen. Man hat aber kurzerhand Elvis ausgegraben, der an seiner Statt den Bass malträtiert. Die einzige Person, die ihm in Sachen Hüftschwung das Wasser reichen kann.
Peter:  Dabei müsste man als "echter" Punk doch eigentlich Elvis, diesen alten Schmusebarden, verabscheuen. Scheint hier aber auch niemanden zu stören. Vielleicht ist der Elvis auch dazu da, dem älteren Semester der Gäste zumindest einen visuellen Bezugspunkt zu liefern, wenn sie mit der Musik schon nichts anfangen können. Einige der Stammgäste drücken sich nämlich andauernd in der letzten Ecke der Kneipe herum und machen dabei schwer verstörte Gesichter. Vielleicht stehen die dort aber auch sonst und sind immer schwer verstört.
Fö: Die Grabowskis spielen ein ziemlich langes Set mit jeder Menge Pogo-Schunkel-Action und Hits aus allen Dekaden der Band. Das wäre eigentlich nur eine Dekade, und die noch nicht mal komplett, aber wer will denn hier pfennigfuchserig werden. Das Publikum torkelt euphorisiert durch den Laden. Gut gemischt übrigens. 30% unter 20, 30% über 50, der Rest irgendwo dazwischen. 80% volltrunken, 19% angetrunken, 30% auf sonstigen Drogen. 60% Punk, 20% Oi, 30% kleben seit letzter Woche am Tresen, 10% haben sich im Laden vertan. 30% tanzt, 20% sitzt in der Ecke, 30% steht wippend da, der Rest am Tresen. 2% entwerfen ominöse Statistiken.
Fö: Ist es eigentlich okay, in Hamburg einen Slime-Song zu covern? Naja, so lange man die eigene Band nicht ausgerechnet "Slime" nennt. Mit Mollis und Steinen wiederum kennt Hamburg sich ja aus.
Peter: Hat mit Sicherheit eh keiner mitbekommen, der Gesang ist durch die selbst zusammen gepökelte Gesangsanlage kaum zu verstehen. Meist versteht man nur Fragmente aus dem Refrain. Einmal verstehe ich aber auch im Refrain nur "wahhhhaaa BLEISTIFT...". Ich glaube jedoch es gibt gar keinen Song mit dem Wort Bleistift, zumindest nicht von den GRABUMSKIS. Ansonsten scheint die Band gar nicht mal so volltrunken zu sein, wie ich es zunächst befürchtet, aber auch irgendwie gehofft habe. Zwischenzeitig denke ich das Fisher seinen Unterkiefer verliert, so hängt dieser beim Schlagzeug spielen herunter. Doch dabei belibt es er verliert nicht einmal einen Stick, die zahlreichen Bier scheinen ihm nichts angetan zu haben. Bobo spielt zwar gut, schwitzt dafür unmenschlich stark. Ich zähle 1 und 1 zusammen (Kiefersperre und starkes Schwitzen) und hoffe für einen Moment dass sie sich harte Drogen eingefahren haben und freue mich schon auf die kommende Katastrophe. Endlich Eskalation. Aber nichts passiert!
Fö: "Ist Dennis noch da? Gut, dann bemerkt auch keiner wie verstimmt die Gitarre ist."
Peter: Zwischendurch kämpfe ich immer wieder mit meinem Magen, auf Deutsch gesagt, mir kommt die Kotze hoch. Hängt aber nicht mit Ennos Gesang zusammen sondern ist wohl doch selbstverschuldet. Scheiß Mexikaner! Leider muss ich jedes Mal wenn es mich wieder schüttelt nach draußen vor die Tür, wodurch ich den ein oder anderen Song verpasse. Auf die Toilette vom Clochard kann ich nicht gehen, dort stinkt es als hätte man 3 Eimer Pisse großflächig im Raum verteilt und das lässt meinen Magen nur noch mehr routieren. Immerhin verpasse ich dadurch die zwei furchbaren Schlagersongs, die die GRABOLEWSKIS im Programm haben.
Fö: Damit hätte sich Irinas Frage bei Ankunft ("Ist das Klo im Clochard wohl so dreckig wie in der Q?") auch beantwortet. In Hamburg wird halt geklotzt, nicht gekleckert.
Fö: Elvis has left the building.
Peter: Me too! Ich habe es mir an einem der Steh-Tische vorm Hesburger gemütlich gemacht und verfolge das Gewusel auf der Reeperbahn. Dabei mache ich gleich zweimal Bekanntschaft mit der Hamburger Damenwelt. Madame Nummer 1 stellt sich, nachdem sie aus dem Clochard kommt, direkt zwischen mich und den Tisch quasi in mein Blickfeld, praktisch vor meine Nase! Dabei hat sie eine dampfende Tasse Tee in der Hand.
 Ich so: "Oh ... Tee!"
Sie so: "Ja! Tee! Problem damit?"
 Ich so: "öhh ne... !!??"
Ich schaue hilfesuchend zu Fö rüber.
Sie so: "dann hör jetzt auch auf hier non-verbal zu kommunizieren!" 
Ich so: "öh... bitte?.. ja ne... klar ... mach ich. "
Nicht lange danach treffen sich mein Blick mit dem einer hübschen aber etwas in die Jahre gekommenen Frau. Darauf kommt sie grinsend zu mir rüber und flüstert mir in mein Ohr: "ich hab es in deinen Augen gesehen..Ich hasse dich!" Ich so: "öööööh.... wasn hier los?"
Ich glaub meine Non-verbale Kommunikation is kaputt. Besser schnell wieder rein und nur noch nach unten gucken.
Fö: Anschließend: MANEGE FREI! Heute (mal wieder) in etwas dezimierter Besetzung, nämlich mit nur einer Gitarre. Aber das merkt hier heute eh keiner mehr.
Peter: Genau, mir ist es auch nicht aufgefallen. Ich stand aber auch so im toten Winkel, dass ich eigentlich nur den Sänger sehen konnte. Außerdem schlafe ich immer wieder im stehen ein. Wahrscheinlich habe ich zu langsam getrunken. 
Um das Wegdämmern zu vermeiden beschließe ich, mich nun ununterbrochen zu bewegen oder zumindest, durchgehend zu reden. Funktioniert aber auch nicht. Ich will ins Bett! Neben mir steht irgendson Lauch der (sogar auf unser Anraten hin) zusammen mit seinen Freunden, hier im Laden, seinen mitgebrachten Jim Beam leert. In seinen Augen glitzern die Worte "ich suche Streit". Immer wieder veralbert er die Band auf der Bühne oder macht sich auf andere Weise über irgendjemanden oder die Musik lustig. Irgendwann kann er seiner Freundin den Wunsch zu "pogen" nicht mehr abschlagen. Ich denke so bei mir, dass nun bestimmt die Zeit für seinen Streit gekommen ist. Doch 1-2 Songs lang geht alles gut (die Songs von Manege Frei sind nicht sehr lang).
Fö: Da wird ordentlich gebrettert und krakehlt, bei mir machen sich aber mittlerweile die müden Knochen bemerkbar. Müssen die jetzt auch noch so ein langes Set spielen?
Peter:  Tja was gibts denn sonst noch so zum heutigen Auftritt zu sagen? Nix eigentlich, alles wie immer! Der Sänger singt nicht, sondern brüllt wie ein Gorilla im Zoo. Die Leute an den Instrumenten zeigen sich währenddessen so verspielt wie THE EXPLOITED und zaubern dabei  ungefähr so viele Melodien wie jeder Gabber-DJ hervor.  Musik wie eine Kopfnuss! Ich will aber lieber irgendwas in Richtung Kopfkissen! Poah, bin ich nicht Punk! Zumindest nicht gerade. Ist also ungefähr wie bei RAWSIDE, mit dem Unterschied dass die Leute von Manege Frei ihre Auftritte auch spielen, wenn sie diese angekündigt haben und Meth haben sie auch keines dabei. Idioten, genau sowas könnte ich jetzt gut gebrauchen.
Fö: Persönliches Highlight: Die spontane und übereifrige Bühnensecurity, die Bühne und Band mit ihrem Leben verteidigt.
Peter: Einer als der andere besser im ernst und verantwortungsvoll gucken. Der rechte von Beiden kümmert sich dabei nicht nur um den Schutz der Band, sondern umklammert manchmal regelrecht die alten ranzigen Boxen.
 Bei näherer Betrachtung ein groteskes Schauspiel, das sich einem hier bietet. So lässt sich auch ein Konzert verbringen. Einfach Leute bei ihrem Sein beobachten. Dabei nur nicht zu viel non-verbal kommunizieren! Bei all dem Ganzen macht unser "Aushilfs-Security" ein Gesicht, als ginge es hier um alles und als wäre er ziemlich drauf! Der hat bestimmt Meth! 
Peter: Nur wenige Minuten später bricht vor der Bühne ein Tumult aus und siehe da, der Lauch hat seinen Streit gefunden. Irgendwer hat ihn oder seine Freundin zu fest geschubst und das im Pogo! Skandal. Dabei kann ich mehrfach eine wirklich alte Frau (weiße Haare aufm Kopp, Knittergesicht und so, so wie bei Enno ungefähr) dabei beoachten, wie sie besoffen und trotzdem sicher auf den Beinen durch die Menge tanzt. Umkippen is eh nicht drin, bei dem dermaßen klebrigen Boden. Leider kommt es nicht zu einem handfesten Gemenge, was mich wahrscheinlich wieder etwas zurück ins Leben geholt hätte. Nein, unsere "Security" und auch Mr. Lauchs Freundin (Mrs. Lauch?) schreiten ein und geleiten den Störenfried nach draußen. Buh! Lahm! Der wenig später gecoverte GG Allin hat bestimmt in seinem Grab rotiert, bei soviel nicht vergossenem Blut. Wie unpunkig!
Fö: Covergeschlödel von Smegma und GG Allin. Da kann man bei dem Publikum wohl nix mehr mit falsch machen.
Aber nochmal zum Thema "klebriger Boden": Kurz vorher berichtete mir Kloppstock noch, dass er sich beim Verkabeln vorm Auftritt auf den Boden knien musste - und beim Aufstehen seine Hose riss, weil die in der kurzen Zeitspanne eine dermaßen feste Symbiose mit dem Untergrund des Clochards geschlossen hatte, dass sie einfach nicht mehr zu lösen war.
Peter: Nach dem Konzert versuche ich noch ein kurzes Interview mit dem Manege Frei Bassisten Kloppstock zu führen. Meine erste Frage soll sich darum drehen, ob es o.k. ist dass in einer Deutschpunk-Band gleich zwei Psychobillys spielen? Oder ob das nun so wirklich kein Punk mehr ist, vielleicht sogar schon Punkverrat? Es verläuft wie folgt:

Kloppstock (ohne dass er etwas gefragt wurde): "Ey Alter, haste unseren Auftritt gesehen?" 

Ich: "mmmmmmmh..."

Kloppstock (ohne meine Antwort komplett abzuwarten): "ich find ja das war mal wieder ne geile Nummer!"

Ich: "ääääh.... ichäääääh..."

Kloppstock: "ja denn ne.... "(verschwindet wieder, vermutlich um sich die Tolle zu buttern)

Leider waren weder Ritzken noch Irina zugegen, wodurch ich nun keine Notizen mehr von dem Gespräch habe, so dass ich die Antworten jetzt frei aus dem Gedächtnis aufschreiben musste. 
Peter: Als der Bus an der Reeperbahn hält, ist ein großer Teil der Mannschaft sichtbar erleichtert und fix wieder im Bus. Natürlich sitzt so gut wie jeder, total gesittet auf seinem auf der Hinfahrt angestammten Platz. Nachdem noch schnell das Equipment verladen wurde, schließen sich die Türen, der Bus rollt an und die Heizung wird auf Maximum gedreht. Ab nach Hause! Als wieder etwas Wärme in meine Knochen gekrochen ist, tue ich es dem Großteil nach und schlafe fast bis Schwerte durch. Auch die Rückfahrt verläuft äußerst gesittet, bis auf eine Kurze Störung durch einen mürrischen, lallendem, nach einer Raucherpause bettelndem Üsi und einem Unbekannten der ätzenden Fußgeruch verströmt, wird mein Schlaf kaum unterbrochen. Von After-Hour und Party bis in die Morgenstunden ist hier (zum Glück) nur sehr wenig zu spüren. Punk ist tot! Zumindest in diesem Bus! 
Fö: Die Rückfahrt war echt angenehm! Bis auf das gelegentliche Klackern der Schreibmaschinen unserer Aspiranten tuckern wir seelenruhig durch die Nacht.
Fö: Spaßiger Ausflug! Kann man mal machen, so ne Klassenfahrt. Und mit "mal" meine ich: Einmal und nie wieder!
Peter: Mittlerweile ist es 6 Uhr durch. Kurz vorm Ziel teilt uns Dirk mit, dass er eigentlich noch eine halbe Stunde Pause in Hagen machen müsse, er aber gewillt sei erst nach Schwerte zu fahren und dann nach Hagen. Wir sagen lieb und nett "Bitte" und "Danke", wecken die ganzen Alkoholleichen, werfen noch das letzte Snickers-Papier vom Boden in den Müll und taumeln in Schwerte in die aufgehende Sonne. Am Ende bin ich heilfroh dass Irina ihr Auto in Schwerte stehen hat und Fö total unpunkig (wie immer) nüchtern ist und mit unserem Reporter-Team nach Hause rast!

Eine weitere Busfahrt mit den GRABÖWSCHKYS? Ja, vielleicht, in 20 Jahren, eine Kaffeefahrt! Ansonsten nur noch mit den PESTPOCKEN, die sind noch richtig Punk. Oder wenigstens haben sie alle Iros!

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Kloppstock
(Kloppstock)
10.10.2017 13:25
Ich bin der Gitarrist, nicht der Bassist! Außerdem bin ich Punkrocker mit einer coooooolen Frisur, du bist nur neidisch, lieber Peter ;-)
Der Beobachter

10.10.2017 19:12
Also der Bericht über die Busfahrt ist mir zu schlecht recherchiert. Da wurde journalistisch äußerst schlampig gearbeitet würde ich sagen. Das liegt wahrscheinlich daran, weil sich die unpunkigen Autoren dieses Pamphlets im vorderen Teil des Bus befanden. Im hinteren Teil waren sehr viele engagierte und talentierte junge und alte Männer, die viel Alkohol konsumiert haben und sich ernsthaft bemüht haben, die Fahne der Asozialität hochzuhalten. Schade, dass ihr Beitrag für dieses Land nicht gewürdigt wird.
Üsi

10.10.2017 23:07
Könn´ wir jetz´ ma ne Pause machen Altaa?

(Fö)
11.10.2017 09:49
Wir können doch auch nichts dafür, dass uns Pressevertretern die Komfort-VIP-Plätze im vorderen Bereich zugewiesen wurden! Aber es ist nicht alles Gold was glänzt: Der Whirlpool war nicht wirklich angenehm temperiert
Kloppstock
(Kloppstock)
11.10.2017 11:40
Ich brech gleich zusammen :-)
Gab es im Whirlpool die besagte Bukkake-Party mit Ritzcken?
Der Schwerenöter

11.10.2017 18:30
Ist die Bukkake-Party mit Ritzcken eine Strafe oder ein V.I.P. Privileg? Tja, Fragen über Fragen.

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