The Ghost Wolves, The Drip Dry Man, 02.02.2018 in Essen, Freak Show - Bericht von Zwen
The Ghost Wolves, 02.02.2018 in Essen
Als wir dann reinkommen und uns erstmal mit Astra versorgen, beginnt auch schon der Opener THE DRIP DRY MAN. Gefällt mir vor allem, weil es Musik ist, die man nicht alle Tage hört. Deswegen aber auch schwer zu beschreiben; da sitzt also so ein Typ mit David Bowie-Gedächtnisbemalung und mit dieser schicken kastenförmigen Gitarre und dieser selbst zusammengebauten Percussion-Maschine vor einem und singt mit einer Stimme die grobe Richtung nach Tom Waits oder Bob Dylan klingt. Also wirklich ganz grob! Angekündigt wurde seine Musik übrigens als Thrashy Swamp-Blues.
Dieses Reibeisen ist echt schwer zu beschreiben, aber gerade das macht es für mich ziemlich unterhaltsam. Einigen von uns ist das aber zu eintönig und so geht man teilweise lieber nach draußen und holt sich eine gemischte Tüte am Kiosk.
Der Kiosk direkt nebenan muss echt ein Fluch sein, deswegen wird auch mittels handbeschriebenem Zettel daran appelliert, das Bier doch hier im Laden zu kaufen. Ich jedenfalls verstehe so langsam, warum hier echt niemals ein Deutschpunk-Konzert sein kann...
Der Drip Dry Man macht seinen Job aber auch ziemlich gut, irgendwann geht irgendwas kaputt und die Gitarre übersteuert wie verrückt, aber das ist eben live. Wenn ich alles glatt haben möchte, kann ich mir auch einfach zu Hause ein Album anhören.
Da ist es auch okay, dass er relativ lange spielt. Finde auch, dass wenn man schon extra aus GB kommt, auch gerne etwas länger als 30 Minuten spielen darf.
So, und jetzt die GHOST WOLVES. Was eine Live-Power! Meine Fresse! Klar, auf Platte mag die Band sicherlich gewöhnungsbedürftig und sehr streitbar sein, aber das, was die zwei Leute hier gerade rausrotzen ist der Hammer und packt mich und alle anderen von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Ansonsten trifft hier eine richtig breite Gitarre auf ein gut getimtes Schlagzeug. Außerdem gefällt mir, dass viele Songs doch recht anders gespielt werden als auf Platte.
Aber auch sonst merkt man, wie Sängerin Carley voller Energie steckt und einfach feiern will. Das passt sehr gut zu meiner aktuellen Stimmung. Erinnert sei hier noch mal an mein Eröffnungs-Plädoyer in diesen Bericht.
...und schwups springt sie auch schon an mir vorbei und lässt sich ein bisschen durch die Freak Show tragen.
Nur Schlagzeug, Gesang und Gitarre; wahlweise auch gerne nur mit einer Saite und damit dann so gnadenlos einen Laden abreißen. Kann man eigentlich irgendwie mehr Punk sein?
Aha, ein Mitmach-Part. Egal, ich bin nun auch schon wirklich sehr gut dabei und feiere einfach nur dermaßen.
Also, mir wurde ja vorher berichtet, dass die Band sau...äääh wolfsmäßig abreißt...aber das hier...meine Fresse!!
Da schreit man doch mal ordentlich laut "One More Song!!" und den gibt es dann natürlich auch für unsere gierigen Ohren. Alle sind glücklich und haben ein wenig geschwitzt.
Nach dem Konzert am Merch-Tisch noch kurz beiden Musikern "Hello!" gesagt. High Fives gegeben und noch einen Patch gekauft. 5€ ist zwar nicht geschenkt, dafür aber immerhin DINA5 und wirklich sehr schön gestaltet. Ich glaube ich werde mir gleich noch das Album "Man, Woman, Beast" von Bandcamp holen, aber wie gesagt, auf Platte kann man sich da drüber streiten.