The Gee Strings, Piefke, 11.05.2018 in Berlin, Cortina Bob - Bericht von Fö
The Gee Strings, Piefke, 11.05.2018 in Berlin
Kaum die erste Runde auf Firmenkosten geordert, legen PIEFKE schon los. Als ich klein war haben meine Eltern mich auch manchmal Piefke genannt, das fand ich zwar irritierend aber nicht weiter störend. Bis mich ein österreichischer Freund meiner Eltern beiseite nahm und mir die Tatsache offenbarte, dass es sich bei dem Wort "Piefke" um eine Beleidigung handelt. Meine Eltern haben lange gebraucht, den schiefen Haussegen wieder zu richten!
Aber egal, PIEFKE können ja nichts für diese Familientragödie. Früher hießen sie wohl Möped, zumindest Teile von ihnen, ich weiß nicht genau welche, ich kannte von Möped nur die Split mit dem DivaKollektiv, also wennse nun als Piefke weiter machen, nur zu.
Ziemlich energiegeladene Performance! Der Sänger begeht immer wieder den Gang vor die Bühne rein in die Zuschauermassen, was immerhin besser ankommt als seine ewigen Aufforderungen, doch näher zu kommen oder sich sonstwie zu bewegen. Hier und da hat er damit dann aber doch Erfolg.
Ich find's ganz geil! Schön rockiger und rotziger Vollgas-Punk, einige Songs gehen so richtig gut ins Ohr, andere nicht ganz so, aber der Gesamteindruck passt. Auch von den Texten her, soweit ich das mitkriegen konnte, und auch von den Ansagen. Für Flüchtlinge, gegen Nazis, sowas ist immer gut.
Musik erinnert mich ein wenig an Die Rote Suzuki, falls die noch wer kennt. Also ungefähr so. Zumindest, wenn ihr ähnliche Musiksynapsen wie ich habt, ich will da ja niemanden was vorschreiben. Aber wer Bock hat, kann ja mal reinhören. Hier auf Youtube oder hier auf Bandcamp!
Dann THE GEE STRINGS! Ich sach ma so, der Name weckt ja schon gewisse Assoziationen was das gewählte Genre betrifft. Da denkt man irgendwie sofort an Garage, an so 60s/70s-Mucke, irgendwie so halt.
Kommt dann auch! Tatsache! Wobei, noch deutlich rock'n'roll-lastiger als erwartet, was ich ganz cool finde. Leider nimmt der Auftritt erst zum Ende hin so richtig Fahrt auf, als ein paar schnellere Songs gespielt werden.
Aus Köln kommt die Band und scheint wohl schon länger aktiv zu sein, allzu unbekannt sindse ja auch nicht. Aber irgendwie hätte ich genau deswegen irgendwie mehr erwartet, die Performance wirkt dann und wann doch etwas holprig. Aber vielleicht sindse auch bloß müde, wie die Sängerin erwähnt.
Einzig der Gitarrist sticht durch angemessenes und stilvolles Posing hervor, die anderen sind entweder total drüber (Sängerin) oder zu harmlos (Bassist) oder Schlagzeuger (Schlagzeuger).