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F*cking Angry, Eat The Bitch, Notgemeinschaft Peter Pan, Flo und Paul und Flo, 02.03.2019 in Hamburg, Fanräume im Millerntorstadion - Bericht von Fö

F*cking Angry, 02.03.2019 in Hamburg

Endlich mal wieder nach Hamburg! Ist ja auch schon wieder ne Weile her. Ein Besuch bei Mandy und Berta steht an - und ein Besuch der Fanräume! Da war ich noch nie, Lineup liest sich auch prächtig, kann man also machen! Die Fänräume befinden sich irgendwo hinten am Millerntor-Stadion, um die zu finden ist Ortskenntnis hilfreich, aber die hat Mandy glücklicherweise. Als wir ankommen, stoßen wir zunächst mal auf Horden schwarz gekleideter junger Leute, die aber, trotz der Trauer-Farben, einen relativ glücklichen Eindruck machen, wie sie schwankend ihre leeren Bierkästen durch die Gegend tragen. Detektivischer Spürsinn führt uns zur Erkenntnis, dass das wohl die Heimkehrer vom heutigen St.-Pauli-Auswärtsspiel sein müssen. Au Backe - wenn die jetzt alle aufs Konzert wollen, kommen wir doch gar nicht mehr rein!
Aber Schwein gehabt, die Fanräume füllen sich zwar ordentlich, aber noch nicht ganz à la Ölsardine. 1-2 Getränke später schließlich die erste Band EAT THE BITCH.
Vor ner Weile mal im AZ Mülheim gesehen, also keine total Unbekannten für mich. Zu hören gibt es so Deutschpunk-Geknüppel Marke 90er, mit hardcorigen bis metallischen Einflüssen. So in etwa härtere Schlachtrufe, die Hauptkomponente bleibt Deutschpunk.
Heute anscheinend die erste Show für den neuen Bassisten und einen neuen Song gibt es wohl auch zu hören - kümmert mich nicht groß, kenne eh nix. Aber ich glaub das Lied war ganz gut. Ansonsten fehlen mir auf Dauer einfach ein paar Melodien hier und da, es muss ja nicht immer alles nur Geknüppel sein...
Anschließend: FLO UND PAUL UND FLO aus Mainz und Köln. Ist schon ne Weile her dass ich zuletzt von der Band hörte, genauer gesagt hatte ich sie fast aus dem Gedächtnis gestrichen und bin vorm Auftritt lediglich der Meinung, dass ich die gut fand, aber nicht mehr genau weiß, was für Musik das war. Aber ich wette, keiner von denen heißt Flo.
Aber son Livegenuss hinterlässt hoffentlich bleibenderen Eindruck als das Bandcamp-Surfen. Diesmal gibt es Deutschpunk der Sparte "man versteht sogar die Texte", und die sind oft ironisch gebrochen, insgesamt also nicht mehr Neunziger sondern eher so neumodischer Kram.
Die Texte sind ebenso gut wie die Songtitel, wobei ich mir aber oft nicht sicher bin ob die Ironie mit dem Kochlöffel oder doch eher mit der Messerspitze verteilt wurde. Aber so Titel wie "Ordungsamt-Punk", "Besoffen auf der Autobahn", "Auf Deutschland scheißen Steine schmeißen" oder "Die Welt zu Gast bei Faschos" sprechen ja wohl für sich.
Ich find's super! Unbedingt auf dem Schirm behalten! Dreistimmiger Gesang kommt gut, amtliches Tempo dazu, überhaupt nichts das irgendwie nervt. Außerdem feiern sie heute quasi Release-Party ihres neuen Albums. Geil, direkt mal von Bandcamp ziehen! Hoffentlich dauert's nicht wieder 6 Jahre, bis ich wieder was von der Band höre.
Anschließend NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN! Von denen weiß ich zumindest schon im Vorfeld, dass sie super sind. Wobei, mal schauen ob Stemmen nach der Auswärtsfahrt noch geradeaus gucken kann.
Auf dieser Bühne hatten die Notis damals, wohl etwas notgedrungen, den ersten Auftritt ohne den früheren Sänger Sibbe, ist also auch wieder was besonderes für die Band, hier zu stehen. Diesmal immerhin mit einem in der aktuellen Besetzung aufgenommenen Album im Rücken.
Konzentration auch eher auf den neueren Songs, würde ich mal sagen. Helikopter-Eltern, Kleben & kleben lassen, Kleine Motivationshilfe, Steuertrick 17 und so weiter. Super auch "Wäre ich früher geworden wär ich eher dabei gewesen" oder "Kellerkinder", das heute irgendwie von Weezer handelt.
"Unter der Dusche sieht dich niemand weinen" geht raus an St. Depri. Da ich den Verein zuvor nicht kannte aber für unterstützenswert halte, fasse ich mal kurz zusammen was mir die Nachhilfe beigebracht hat: Gegründet von St.-Pauli-Fans, nachdem jemand aus dem Fanlager Suizid beginn. Finanziert durch Spenden und unterstützt vom Club geht es darum, Präventivarbeit zu leisten und Menschen mit Depression sowie deren Angehörigen Hilfestellung zu geben, sei es durch Gespräche, Hilfsangebote, Vorträge und anderes. Dabei hilft der Szene-Bezug, einen leichteren Zugang zu schaffen und die persönlichen Hürden niedrig zu halten. Gerade letzteres finde ich echt überzeugend, hebt es sich doch ziemlich ab vom sonst eher sterilen und distanzierten Umfeld üblicher Beratungsangebote. Und natürlich alles ganz unbürokratisch, was weitere Hürden abbaut.
Also: Gute Sache! Da muss auch ich als bekennender Fußball-Hasser gestehen, dass aus diesem Fantum auch mal was Gutes entwachsen kann.
Aktuell läuft eine Aktion vom Pauli-Fanladen, wo man die Alben von Notgemeinschaft Peter Pan und L.A.K. für 20€ kaufen kann, wovon die Hälfte an St. Depri geht. Und auch sonst sind Spenden natürlich immer gerne gesehen.
Soweit zu diesem kleinen Einschub, weiter mit Musik! Die Notis machen heute richtig Laune, vor der Bühne wird gefeiert wie sonstwas, da grölt und tanzt alles mit, manche reißen auch mal das Mikro an sich - großartig! Sehr gelungenes Konzert der Notgemeinschaft Peter Pan!
Und wo wir grad beim investigativen Journalismus sind: Das hier ist also das, was unter dem Namen "Coma-Sonne" kursiert - puh. Man nehme ein Alutüten-Fruchtsaftgetränk, steche in die Unterseite ein ca. 1-2cm großes Loch, fülle bis zum Anschlag Wodka hinein und rühre mit dem Strohhalm um. Für mache Trendgetränke bin ich halt einfach zu alt. Zum Glück.
So, nächste Band! Wir bleiben in der Rilrec-Familie und es geht weiter mit F*CKING ANGRY! Die habe ich ja erst vor 3 Wochen gesehen, kann heute also ganz gefasst dem Treiben zuschauen. Na, denkste! Konzert heute direkt noch ne Spur mitreißender, da bleibt echt keiner still. Stark!
Und erstaunlich textsicher ist man in Hamburg! Da wird auch öfter mal das Mikrofon umher gereicht, wobei dieser Gastbeitrag von Stemmen wohl sogar geplant war. Aber auch sonst, unfassbar, das toppt die Stimmung nochmal um ein Vielfaches, hätte ich nach der Notgemeinschaft nicht mehr für möglich gehalten.
Schöne Songauswahl aus alten bis neuen Songs. Lack ab, Lone Wolf, Battle The Bottle, Nicht von dieser Welt, Was übrig bleibt, Old School Hardcore, Atomstrom - alles dabei was das Herz begehrt! Auch wenn man die Meinung gewinnen könnte, dass die Lieder alle nur vom Saufen handeln, wenn man so den Ansagen von Beckx folgt. Aber da ist natürlich mehr.
So gibt es auch nen Aufruf zur großen Antifa-Demo am 16. März in Eisenach - auch mal dahin gehen wo es weh tun könnte, auch mal die Komfortzone verlassen, so ungefähr der Wortlaut. Auch da kann ich wieder nur applaudieren.
Viel Getanze und Gepoge. Sehr schön! Zu Beginn des Abends hatten wir ja leichte Sorgen, ob wir überhaupt so lange durchhalten - aber mittlerweile haben wir halb 2 und es fließt dermaßen viel Endorphin und Adrenalin durch die Bude, dass an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken ist. Wobei, einige sind doch umgekippt - aber das hatte andere Gründe.
Schon wieder Gastgesang! Zu Aluhut stürmt Thommy dermaßen euphorisch vor die Bühne, dass er sich erstmal mit nem  mächtigen Wumms lang legt auf dem biergetränkten Rutschboden. Aber augenscheinlich hat er das überlebt!
Überraschungs-Special zum Ende: Anscheinend war schon die Pauli-Auswärtsfahrt eine kleine Mottofahrt zum Thema "10 Jahre Bullenwagen klaun und die Innenstadt demolieren", zu sehen an den vielen Wipfeln und nicht zuletzt dieser Fahne, die da durch den Raum getragen wird - Ehrensache, dass dieser Klassiker des hamburgerischen Liedguts auch live dargeboten werden muss. Relativ spontan und teils mit Textblatt - aber die Party nimmt kein Ende!
So, Fazit? Tolles Konzert, eine Band besser als die andere, so lässt sich das aushalten. Und Hamburg, ja, eh immer ne Reise wert. Bis zum nächsten Mal!

Was wolln wir tun? Bullenwagen fahrn!

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