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Bochum Total Tag 1: Kotzreiz, The Vageenas, Old Styles Best, Loveshocks, The Briefs, 04.07.2019 in Bochum, Innenstadt - Bericht von der Redaktion

Bochum Total Tag 1, 04.07.2019 in Bochum

Zwen: Warum eigentlich für Festivals immer so weit fahren? Zumindest pepperann und ich können heute - nachdem wir uns im Getränkemarkt mit Proviant versorgt haben - den Weg zum Bochum Total ganz entspannt zu Fuß zurücklegen. Die Wegdauer beträgt hierbei ziemlich genau eine Bierlänge. Bei dem Wetter perfekt. Apropos Wetter, dieses ist heute mal wieder Headliner und gibt alles, um viele Menschen in Bochums Innenstadt/Bermuda3Eck zu treiben. So überrascht es auch nicht, dass auch die Außengastro des Intershops sehr gut besucht ist. Wir sind aber nicht nur zum Sonne tanken und Menschen "Hallo"-sagen hier. Neben dem Programm auf den großen Bühnen gibt es dieser Jahr auch wieder in diversen Kneipen ein Offstage-Programm, welches für mich deutlich attraktiver als alles ist, was da auf den großen Bühnen passiert. 
Fö: 6 Jahre ist es mittlerweile her, dass ich zuletzt beim Bochum Total war. Meist hatte ich einfach andere Sachen vor, aber vor allem habe ich festgestellt, dass mir diese Form der Massenveranstaltung immer weniger liegt. Das Offstage-Programm hingegen, das indoor in meist kleinen Läden vonstatten geht, dafür umso mehr. Also kann man da doch mal wieder hin!
Mandela: Dann wird es doch nichts mit meinen Pfannekuchen und es geht unter die Schreiberlinge. Leider musste ich bei dem diesjährigen Rodeo passen. Doch so wahr Gott mir helfe gab es mit Bochum Total eine recht schöne Alternativpille. Zwar ganz ohne die Lokalmatadore, Sondaschule und den Kassierer, aber das darf auch mal einen Juli ohne geben. Auch der schöne schwarze Ackerschmock in der Nase hat mir etwas gefehlt, aber dafür gab es ein schönes Alternativprogramm in den Weiten der Bochumer Innenstadt!
Schuldenberg: Normalerweise bin ich nicht so hart drauf, aber als Fö und ich im letzten Jahr Kotzreiz in Berlin gesehen hatten, hat uns das so sehr gefallen, dass wir einen Tag vor der Abreise zum Rodeo noch BochumTotal inkl. Kotzreiz davor machten. Im Nachhinein super, auch wenn es mir zunächst schwer fiel, vom Sofa hochzukommen. Man bereut ja immer nur die Dinge, die man nicht gemacht hat. 
Zwen: Besonders hat mich natürlich gefreut, dass mir im Vorfeld ein eiliges Telegramm übersandt wurde, in welchem für heute ein Geheim- bzw Warm-Up-Gig von THE BRIEFS berichtet wurde. Dementsprechend rechnen wir auch mit einem aus allen Nähten platzenden Shop und werden eines besseren belehrt. Anscheinend gehören wir wirklich zu einem sehr erlesenen Kreis, so ist die Kneipe zwar sehr gut gefüllt, aber man kommt immer noch gut rein, raus und auch zum Klo. Passt!
Mandela: Dem kann ich mich nur anschließen. Da ich meine Rodeo und Back To Future Pläne dieses Jahr wieder beerdigen musste, kam die Topsecretnachricht natürlich wie gerufen! The Briefs live im Shop, einfach nur geil!
Zwen: Musikalisch kann das auch eine ganze Menge. Es gibt flotten 77er-Punkrock. Die Herren auf der Bühne wirken dabei so fit und agil, als hätte man sie erst gestern aus dem Ei gepellt. Da scheint wohl jemand mächtig Bock auf die Tour zu haben. Ich muss ja gestehen, dass ich mich nie so wirklich mit der Band auseinander gesetzt habe, aber gut reingehen tut die Musik in jedem Fall.
Mandela: Und das ganze bei gefühlt 60 Grad Shopinnentemperatur. Ist das der besagte Klimawandel von dem alle reden?
Fö: Schade, hab ich dann wohl verpasst! Es kursierten am frühen Nachmittag zwar irgendwelche Gerüchte in den Sozialen Netzwerken, aus denen habe ich mir aber fälschlicherweise zusammengereimt, dass The Briefs erst nach Old Styles Best spielen, und nicht davor. Naja, egal.
Mandela: Du hast dir auf jeden Fall eine von alten-Herrenschweiß-dominierte-Dampfsauna entgehen lassen. Die Jungs haben den Laden gut zum Kochen gebracht!
Zwen: Mehrbühninge Festivals haben den Vorteil (für manche mag es auch ein Nachteil sein), dass man sich automatisch immer mal wieder die Beine vertritt. So ziehen wir jetzt erstmal zum Zacher, denn dort spielen gleich die LOVESHOCKS.
Mandela: Umzingelt von Shishabars leistet das Zacher erbitterten Widerstand! Ich hab es natürlich geschafft, erst einmal an dem Laden gepflegt vorbei zu laufen, aber zum Glück wurde ich dann auf das ein oder andere bekannte Gesicht aufmerksam. Und das Beine vertreten ist ja ganz nett, das kontinuierliche durch-die-Hipstarmassen-quetschen hingegen ist die absolute Hölle. Zum Glück ging es am ersten Tag noch.
Zwen: Innerhalb des letzten Jahres gefühlt 1000 Besetzungswechsel gehabt und mindestens 100 Musiker noch nebenbei verschlissen, scheinen es die LOVESHOCKS jetzt erstmals wieder geschafft zu haben, eine funktionierende Band aus dem Hut zu zaubern. Statt zwei Gitarren ist Nique nun an den Bass gewechselt und hat sichtlich Freude an diesem schicken 4-Saiter gefunden. Der Drummer ist auch neu und macht auch was her. Und Marc kannste halt auch ohne zweiten Gitarristen auf die Bühne stellen. Gar kein Problem.
Mandela: In Bochum gehört der Musikerverschleiß zum guten Ton, aber nichtsdestotrotz gab es richtig schön was auf die Ohren!
Zwen: ...und auch wenn sich gefühlt 3000 Mal für den schlechten Sound entschuldigt wurde, ich fand den Auftritt echt gut.
Fö: Ja, und ich hab echt schon schlechteren Sound erlebt. Nur das fiepige Feedback hat irgendwann arg genervt. Aber gut, in Glamrock-Maßstäben denkt man wahrscheinlich anders über guten Sound als im Deutschpunk-Segment, geb ich zu.
Fö: Mir gefällt das auch. Musikalisch halt irgendwie genau das, was ich erwartet habe, aber das muss ja nicht schlecht sein.
Mandela: Und die Jungs haben auch noch verdammt viel Spaß dabei!
Schuldenberg: Der Sound der Anlage war gar nicht so scheiße, wie so oft von der Band propagiert. Richtig scheiße waren die Crashbecken des Schlagzeugers. Becken sind für eine guten Klang wichtiger, als die Trommeln. Man sollte Cymbalkit anstatt Drumkit sagen. 
Zwen: Richtig gut ist auch, dass man das Publikum hinter der Glasscheibe beobachten kann, oder beobachten die gerade uns? Na, egal.
Fö: Kurzes Palaver auf der Straße, dann schauen wir noch eben beim Freibeuter vorbei. Hier liegen KOMMANDO MARLIES eben in ihren letzten Tönen. "Neue" Band von Uwe Umbruch und setzt ein wenig die Linie von Hotel Energieball fort (glaube sie haben auch ein Lied von denen gespielt, oder?). Kam soweit ganz gut, aber mir fehlte da ein wenig das "Besondere".
Mandela: Ich habe den Überblick veroren: Public Toys, The Revolvers, Hotel Energieball und jetzt Kommando Marlies, aber zugegeben er schafft es immer wieder was brauchbares auf die Beine zu stellen. 
Schuldenberg: Geben sich Mühe das Publikum zu entertainen, was ihnen auch gelingt, aber ich bin nicht ihr Publikum.
Zwen: Zurück geht es in den Intershop. Dort covern sich gerade OLD STYLES BEST durch die wichtigsten Stationen des Punkrocks. Luft ist überhaupt nicht mehr vorhanden, dafür sind jetzt die Massen in den Intershop geströmt.
Fö: Die letzten paar Zugaben-Stücke kriegen wir auch noch mit, aber so wirklich "rein" in das Konzert komme ich nicht. Also, schon rein in den Intershop, aber weder vor die Bühne noch in die musikalische Umsetzung der lebenden Jukebox.
Zwen: Tatsächlich eine der wenigen Coverbands, die ich mag. Hier wird einfach ordentlich Party gemacht ohne Rücksicht auf Verluste. Find ich gut!
Mandela: yam yam yam
Zwen: Bester Veganer Döner ever! Oder wir brauchten so langsam einfach etwas scharf zum Bier. Pommes brauchte sich auch nicht verstecken.
Zwen: Wir sind dann auch schon sowohl mit unserem Essen, als auch mit dem musikalischen Programm fertig. Statt uns in der Trompete Vageenas und Kotzreiz anzuschauen, saugen wir also noch ein wenig Shishaluft und Festivalfeeling ein und begeben uns dann langsam auf den Weg nach Hause.
Zwen: Vorher aber noch ein Foto vom Intershop-Publikum vor Kirchenfenstern.
Fö: Bis vor kurzem dachte ich, das sogenannte "Offstage-Programm" bei Bochum Total sei ebenso gratis wie das Festival an sich. Aber offensichtlich gibt es Ausnahmen: In der Trompete spielen noch The Vageenas und Kotzreiz für nen 10er. Für die Bands natürlich so oder so ein fairer Kurs, hab mich nur gewundert. Also rein in die Trompete! Dauert auch noch ne Weile, bis es los geht, aber irgendwann gegen Viertel vor 11 legen THE VAGEENAS los.
Mandela: Alle so: "hey, wir sind ein Umsonstfestival" und die Trompete so "fuck off, aber im Flyer stehen wir natürlich trotzdem." Auch wenn sich jeder angelegte Cent als eine gute Investition herausstellen sollte, eine komische Definition von "Offstage". Für mich dennoch das absolute Highlight des Abends! Und das nicht nur wegen Francescoflauschbär am Bass <3
Fö: Tja, The Veganas (Eigenbeschreibung). Sängerin Babette hat zum Glück wenig Probleme mit der ungewöhnlich un-bühnig geformten Bühne, sie nimmt ja eh alles in Beschlag was irgendwie lauftechnisch erreichbar ist - sofern das Mikrofonkabel reicht!
Fö: Guter Auftritt, mittlerweile bin ich sogar einigermaßen mit dem Liedmaterial vertraut, und auch die restlichen Anwesenden scheinen Spaß zu haben. In Erinnerung geblieben ist mir noch, dass Francesco anscheinend merkwürdige Freunde hat.
Schuldenberg: Super Auftritt, wobei man sagen muss, dass die restlichen Mitglieder der Vageenas wohl mittlerweile aufgegeben haben, noch irgendwie zu "performen", denn Babette zieht ja sowieso die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Fö: Anschließend: KOTZREIZ! Die Berliner waren ja ne Zeitlang an jeder Mülltonne zu sehen, haben sich aber zuletzt in unseren Breitengraden etwas rar gemacht. Umso schöner sie mal wieder zu sehen, nachdem sie schon letztes Jahr in Berlin viel Freude bereitet haben.
Mandela: Ich glaube das Konzert im Wageni ist schon über 6 Jahre her oder?
Fö: Ja, stimmt. Und vor etwa 10 Jahren hab ich die Band zum ersten Mal gesehen. Wat sind wir alle alt geworden!
Fö: Angekündigt wird auch mal wieder, dass ein neues Album nächstes Jahr kommen soll. Das haben sie doch letztes Jahr schon erzählt! Heißen soll es "Nüchtern unerträglich", genauso wie der Titeltrack, der auch heute gespielt wird, und der so schmissig ist, dass einige Punker schon mitsingen - oder zumindest so zugedröhnt sind, dass sie ihre Kauorgane nicht mehr unter Kontrolle haben.
Fö: "Pfeffi Graf" heute mit Babette am Gastgesang!
"Ich brauch mal eben ne Minute, muss noch kurz mein Textblatt holen", sagt sie zuvor, und lässt Kotzreiz mal kurz im Regen stehen. Sowas schafft auch nur Babette.
Schuldenberg: Fö und ich sind die einzigen nüchternen Konzertbesucher. Während alle anderen für ein Saufpunkfest da sind, sind wir fasziniert von Kotzreiz` Perfektion. Sound, Ansagen, Publikumsinteraktion und Stil sind eins. Wie probt man sowas? Stellt man sich ein fiktives Publikum im Proberaum vor? Fantastisch! Kotzreiz, die professionellste Stadionsaufpunkband der Welt. Da wird sogar Limo auf der Bühne getrunken. 
Schuldenberg: Und ja, Fö, wir sind nicht wie die, für uns heißt es: Fanta oder Tod! Zumindest heute noch, morgen wird zurückgesoffen.
Fö: Ach komm, wer will denn hier nüchtern gegen betrunken ausspielen. Im Zweifelsfall bin ich doch lieber wie die.
Fö: Einziges Manko: Dank spätem Beginn ist auch das Ende nicht gerade arbeitnehmerfreundlich, so dass wir uns erst gegen halb 1 auf den Heimweg machen können...
Zwen: Die Trompete zeigt eben deutlich den Punkrockzeigefinger in Richtung BoTo. Dafür habt ihr dann halt auch Geld bezahlt. Das restliche Festival löst sich so gegen 22 Uhr (spätestens 23 Uhr) auf.

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